„The Call“ ist der neueste alptraumhafte koreanische Thriller, der auf Netflix explodiert


„The Call“ hat die gleiche DNA wie eine Spukhausgeschichte. Ein Haus ist nicht nur ein Zuhause für diejenigen, die darin leben, sondern auch für die Erinnerungen, die sie darin hinterlassen. In Geistergeschichten ist es ein Gesicht aus der Vergangenheit, das den Hauptdarsteller heimsucht. In „The Call“ ist es die Vergangenheit selbst, die eindringlich ist. Lee und sein Kameramann Jo Young-jik nutzen einen Farbkontrast, um Vergangenheit und Gegenwart zu trennen; Die Zeitleiste von 1999 hat einen gelben Farbton, während die Szenen von 2019 kühlere Töne von Blau bis nebligem Weiß verwenden. Dieser Kontrast trägt dazu bei, den Höhepunkt – der im Haus spielt, aber mit häufigen Überschneidungen zwischen Vergangenheit und Gegenwart – lesbar zu machen.

Apropos: Der Film versucht klugerweise nicht, die Ursache des Zeitreise-Gimmicks zu erklären, denn das würde in einem Thriller wie diesem ablenken. Zeitlinienänderungen im Film erfolgen zwar nach bestimmten Mechanismen, es gibt jedoch nie eine Exposition; Sie finden heraus, was passiert, während die Charaktere es tun. Nur Seo-yen und Young-sook sind sich der Veränderungen bewusst – möglicherweise weil sie die einzigen sind, die über zeitliche Grenzen hinweg kommuniziert haben. Die Veränderungen geschehen auch allmählich, wobei Objekte und Menschen nicht nur verschwinden, sondern regelrecht auseinanderbrechen.

Dies führt zur grausigsten Szene des Films; Young-sook übergießt die junge Seo-yen mit kochendem Wasser, was ihr erwachsenes Ich im Jahr 2019 zum Schreien bringt, während sich langsam eine Brandnarbe an ihrer Seite bildet. Der Effekt erinnerte mich an eine verstörende Szene in Rian Johnsons „Looper“, in der die Körperteile einer Figur chirurgisch entfernt werden und sie eines nach dem anderen aus seinem zukünftigen Selbst verschwinden.

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