New York Im April hatte Apple ein Hochzinskonto für seine Kreditkartenkunden angekündet und traf damit offenbar einen Nerv. Mehr als zehn Milliarden Dollar an Einlagen haben die Kunden auf den Konten geparkt, die Zinsen von 4,15 Prozent anbieten. Das teilte der iPhone-Hersteller am Mittwoch mit.
97 Prozent aller Karten-Halter würden das Angebot nutzen, das der Konzern gemeinsam mit der New Yorker Großbank Goldman Sachs herausgibt. Die Partnerschaft zeigt damit Stärken, auch wenn zuletzt über eine mögliche Auflösung der Kooperation spekuliert wurde.
Goldman-CEO David Solomon will sich aus dem Retailgeschäft weitgehend zurückziehen und besonders die Kreditvergabe an Verbraucher stark einschränken. Die Kreditkartenpartnerschaften, die die Bank etwa mit Apple und General Motors hat, könnten da nicht mehr zur Strategie passen, glauben Analysten.
Goldman führe Gespräche mit American Express, wie das „Wall Street Journal“ im Juni berichtet hatte. Allerdings muss Apple zustimmen, falls der Vertrag vorzeitig aufgelöst wird.
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Das Sparkonto, das es zunächst nur in den USA gibt, ist ein Zusatzangebot für all jene Kunden, die bereits eine Apple-Kreditkarte besitzen. Kunden erhalten auf ihre Guthaben 4,15 Prozent Zinsen pro Jahr, das ist rund zehn Mal so hoch wie der landesweite Durchschnitt. Kunden können das Konto aus der Wallet-App von Apple heraus verwalten.
Das Angebot hat sowohl in der Finanz- als auch in der Technologiebranche für Aufsehen gesorgt. Tech-Konzerne sind schon seit Jahren dabei, ihre Kooperationen mit Banken auszubauen und gleichzeitig mit ihnen zu konkurrieren.
Auch Apple drängt weiter in die Finanzwelt vor. Das Unternehmen auch einen Buy-Now-Pay-Later-Dienst an, mit dem Kunden ihre Einkäufe in Raten bezahlen können. Der Tech-Konzern betreibt auch den beliebten Bezahldienst Apple Pay, der sich immer mehr durchsetzt
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