Moskau In einer Krisensitzung hat die russische Notenbank auf den Verfall des Rubel reagiert und den Leitzins kräftig angehoben. Sie beschloss am Dienstag, den Schlüsselzins auf 12,0 Prozent von 8,50 Prozent zu erhöhen. Hintergrund ist die Talfahrt der Landeswährung, die zu Wochenbeginn zum Dollar zwischenzeitlich auf den tiefsten Stand seit fast 17 Monaten abgerutscht war.
Die nächste reguläre geldpolitische Sitzung steht erst am 15. September an. Offenbar brachte der Verfall des Rubel die Notenbank nun unter Zugzwang, die bereits für September eine Zinserhöhung signalisiert hatte.
Zuletzt war es zu Unstimmigkeiten zwischen dem Kreml und der Notenbank gekommen. Maxim Oreschkin, der Wirtschaftsberater von Präsident Wladimir Putin, hatte kritisiert, dass die Hauptursache für die Schwächung des Rubel und die Beschleunigung der Inflation die lockere Geldpolitik sei. Die Notenbank hatte indes die Ansicht vertreten, Zinsschritte hätten keinen direkten Einfluss auf den Wechselkurs.
Die Währungshüter haben mit einer flexiblen Zinsreaktion maßgeblich dazu beigetragen, die wirtschaftlichen Auswirkungen des Ukraine-Konflikts und der westlichen Sanktionen gegen Russland abzufedern. Sie hatten wenige Tage nach dem Einmarsch russischer Truppen in die Ukraine Ende Februar 2022 unter dem Eindruck des damaligen Rubel-Kurssturzes den Leitzins von 9,5 Prozent auf 20 Prozent erhöht.
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