Konzern übertrifft Erwartungen – Aktie steigt

Frankfurt Der Siegeszug Generativer Künstlicher Intelligenz (KI) gibt der wichtigen Cloud-Sparte von Amazon Rückenwind. Auch im Online-Handel läuft es für den Konzern: Im Rahmen der jährlichen Rabattaktion „Prime Day“ verbuchte er einen Rekordumsatz.

„Es war ein weiteres starkes Quartal mit Fortschritten für Amazon“, sagte Firmenchef Andy Jassy bei der Präsentation der Quartalszahlen am Donnerstag. Daher setzte er sich unerwartet hohe Ziele für das laufende Quartal. Die Amazon-Aktie stieg daraufhin im nachbörslichen US-Geschäft um sieben Prozent.

Der Konzernumsatz stieg den Angaben zufolge überraschend deutlich um elf Prozent auf 134,4 Milliarden Dollar. Die Cloud-Tochter AWS habe mit plus zwölf Prozent noch etwas besser abgeschnitten. Die Online-Bestellungen während des „Prime Day“ erreichten 12,7 Milliarden Dollar. Dies alles verhalf Amazon zu einem Reingewinn, der mit 6,7 Milliarden Dollar etwa doppelt so hoch lag wie prognostiziert.

Auf dieser Basis stellte der US-Konzern für das laufende Quartal einen Gesamtumsatz zwischen 138 bis 143 Milliarden Dollar ein Aussicht. Analysten hatten im Schnitt bislang mit 138,25 Milliarden Dollar gerechnet.

Amazon: Nachfrageschub durch KI bei Tochter AWS

Cloud-Kunden gäben ihre Investitionszurückhaltung langsam auf und buchten wieder verstärkt die Angebote der Amazon-Tochter AWS, sagte Firmenchef Jassy. Analyst Tom Forte vom Research-Haus D.A. Davidson rechnet sogar mit einem Nachfrage-Boom durch KI.

Programme wie ChatGPT benötigen besonders viel Rechenpower. Die Rivalen Microsoft und Alphabet hatten ebenfalls vom starken Abschneiden ihrer jeweiligen Cloud-Sparten profitiert. Deren Wachstum lag sogar noch etwas höher als das der Amazon-Tochter AWS.

„Die entscheidende Frage ist, ob Amazon KI in großem Stil in sein Cloud-Angebot integrieren kann“, sagte Analyst Thomas Monteiro vom Finanzportal Investing.com. Zwar habe Jassy dieses Thema in seinen Kommentaren erwähnt, bislang gebe es aber noch kaum praktische Anwendungen. „Im dritten Quartal werden die Unternehmen wohl damit beginnen müssen, Ergebnisse zu liefern.“

Mehr: Was Amazon, SAP und Henkel gegen die Zeitfresser tun

Erstpublikation: 03.08.2023, 22:29 Uhr (zuletzt aktualisiert am 03.08.2023, 23:27 Uhr).

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