Finnlands Ex-Regierungschefin hat einen neuen Job

Sanna Marin

Die heute 37-Jährige wurde 2019 zur Ministerpräsidentin Finnlands gewählt und war eine Zeit lang die jüngste Regierungschefin der Welt.

(Foto: imago images/TT)

Helsinki Die ehemalige finnische Ministerpräsidentin Sanna Marin will sich von ihrem Amt als Parlamentarierin zurückziehen, um eine neue Stelle beim Tony Blair Institute anzutreten. Das sagte Marin am Donnerstag in einer Pressekonferenz, die der Rundfunksender Yle übertrug.

Das Tony Blair Institute for Global Change hat bereits erklärt, sie werde „strategische Beraterin“. Die gemeinnützige Organisation mit Hauptsitz in London berät nach eigenen Angaben Regierungen auf der ganzen Welt.

Marin sagte, sie werde vorerst nicht nach London ziehen. Jedoch sei der neue Job als strategische Beraterin mit vielen Reisen verbunden und mit ihrer Arbeit als Parlamentarierin nicht zu vereinbaren. Deshalb habe sie am Donnerstag ihr Rücktrittsgesuch eingereicht, teilte Marin mit.

Die finnische Zeitung „Huvudstadsbladet“ zitierte sie mit den Worten, sie werde verschiedene Länder, Regierungen und Persönlichkeiten zu ihr vertrauten politischen Themen beraten. Dazu zählten gute Regierungsführung, Technologie, Klima, Geschlechtergerechtigkeit und andere Themen, mit denen sie in der Vergangenheit zu tun gehabt habe.

Die Sozialdemokratin Marin war 2019 zur Ministerpräsidentin Finnlands gewählt worden. Mit ihren damals 34 Jahren war sie eine Zeit lang die jüngste Regierungschefin der Welt und erfreute sich großer Beliebtheit im In- und Ausland.

Marin führte das über Jahrzehnte neutrale Finnland in die Nato

Die schnelle und unbürokratische Reaktion ihres Kabinetts auf die Corona-Pandemie sorgte weltweit für Aufmerksamkeit ebenso wie die klare Unterstützung der Ukraine in deren Abwehrkrieg gegen Russland. Im April führte Marin das über Jahrzehnte neutrale Finnland schließlich als 31. Mitglied in die Nato.

Bei der Parlamentswahl im gleichen Monat unterlag sie der größten konservativen Partei. Anfang dieses Monats trat sie bereits vom Vorsitz der Sozialdemokratischen Partei zurück. „Zeit, weiterzugehen“, zitierte der öffentlich-rechtliche Sender YLE Marin. Sie freue sich, eine neue Rolle zu übernehmen, und sie glaube, dass Finnland davon profitieren könne.

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