FC Viktoria Berlin findet neue prominente Investoren

Pokalspiel des FC Viktoria Berlin

Ziel ist der Aufstieg in die 1. Bundesliga bis 2027.

(Foto: FC Viktoria Berlin)

Düsseldorf Die Fußball-Frauenmannschaft FC Viktoria Berlin hat ihre zweite Finanzierungsrunde geschlossen. 94 neue Kapitalgeber beteiligen sich mit rund 1,2 Millionen Euro. Die Beiträge lagen nach Angaben von Viktoria erneut zwischen 10.000 bis 20.000 Euro und sollen die Finanzierung des Klubs auf eine breite Basis stellen.

Viktoria Berlin ist das erste prominente Investorenprojekt im deutschen Frauenfußball. Bereits im September vergangenen Jahres hatten 87 Geldgeber eine Million Euro in das Team gesteckt. Zudem hat sich ein breites Netzwerk aus Sport, Politik, Wirtschaft und Medien zur Unterstützung gebildet.

Zu den Neu-Investoren zählen nun Jutta Allmendinger, Präsidentin des Wissenschaftszentrums Berlin für Sozialforschung (WZB), die ehemalige DFL-Geschäftsführerin Donata Hopfen, der Gründer der Werbefirma Jung von Matt, Jean-Remy von Matt, der Chef von Ströer Media, Alexander Stotz, sowie der Gründer der Logistikberatung 4flow, Stefan Wolff.

Jean-Remy von Matt

Der Gründer der Werbefirma Jung von Matt zählt zu den neuen Investoren von Viktoria Berlin.

(Foto: Ingrid Hertfelder)

Das frische Kapital soll in die Infrastruktur des Vereins fließen und dem Team zum Aufstieg in die Bundesliga verhelfen. „Wir wollen damit die Trainingsbedingungen verbessern und in Spielerinnen investieren“, erklärt Unternehmerin Verena Pausder. Zudem arbeite man daran, neue Umsatzkanäle zu erschließen. Es soll zum Beispiel eine Klub-Mitgliedschaft geben und der Merchandise-Shop erweitert werden.

Pausder hatte das Team gemeinsam mit der zweimaligen Fußball-Weltmeisterin Ariane Hingst sowie vier weiteren Unternehmerinnen und Investorinnen im Juli 2022 als GmbH aus dem bestehenden Verein FC Viktoria 1889 Berlin ausgegliedert. Das erklärte Ziel: Viktoria bis 2027 in die 1. Bundesliga zu führen.

Aufstieg in die 2. Bundesliga zunächst verpasst

Gleichzeitig wollen sie eine Marke etablieren, die deutschlandweit und international Vorbildcharakter hat und zu mehr Fairness, Sichtbarkeit und Chancengerechtigkeit von Frauen im Sport führen soll. Diese Mission unterstützen prominente Ex-Sportstars wie die mehrfache Olympiasiegerin im Schwimmen, Franziska von Almsick, die auch im Aufsichtsrat sitzt, oder seit Neuestem die frühere Tennisspielerin Steffi Graf.

Zudem konnte Viktoria zunächst Douglas und Stepstone als neue Hauptsponsoren und im Mai zudem den Sportartikelhersteller Nike als offiziellen Ausrüster für die neue Saison gewinnen. Vorbild ist der 2020 gegründete Angel City FC aus Los Angeles.

Verena Pausder

Die Unternehmerin hatte im Juli 2022 mit mehreren Mitstreiterinnen das Frauenteam Viktoria Berlin aus dem bestehende Verein ausgegründet.

(Foto: Patricia Lukas)

Ob das Budget und auch die ideelle Unterstützung nun reicht, um den angestrebten Marsch in die 1. Bundesliga zu schaffen, bleibt abzuwarten. Viktoria Berlin sicherte sich im Mai wie geplant die Meisterschaft in der Regionalliga Nordost. Dann verpasste der Verein im Juni aber nach zwei Niederlagen gegen das Frauenteam des Hamburger SV den Aufstieg in die 2. Bundesliga.

Vereinsintern gelten die beiden Relegationsspiele dennoch als Erfolg. Die Stadien waren jeweils ausverkauft, und der FC Viktoria punktete damit wirtschaftlich und in der Außenwirkung. Damit es in der neuen Saison auch sportlich rund läuft, wurde im August mit Dennis Galleski ein neuer Trainer verpflichtet.

Hinweis: Zu den bisherigen Investoren von Viktoria Berlin zählt auch Andrea Wasmuth, Geschäftsführerin der Handelsblatt Media Group, die sich privat beteiligt hat.

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