Deutscher zu Haftstrafe verurteilt, weil er Dutzende Neonazi-Drohungen an Politiker verschickt hat


Ein Deutscher ist zu fast sechs Jahren Haft verurteilt worden, weil er Politikern mit Neonazi-Initialen Drohbriefe geschickt hat.

Der Verdächtige – identifiziert nur als Alexander M. – hatte Dutzende von anonymen Nachrichten per E-Mail, Fax und SMS an Personen in ganz Deutschland und Österreich verschickt.

Nach Angaben der Staatsanwaltschaft soll der 54-Jährige zwischen August 2018 und März 2021 gezielt Politiker, Anwälte und Journalisten ins Visier genommen haben. Einige der Drohbotschaften richteten sich an Bundestagsabgeordnete, den hessischen Landtag und Menschenrechtler.

Er unterzeichnete die Drohungen mit den Buchstaben “NSU 2.0” – eine Anspielung auf die Neonazi-Gruppe “Nationalsozialistischer Untergrund”.

Der NSU war zwischen 1998 und 2011 für eine Reihe von Gewaltverbrechen in Deutschland verantwortlich, darunter die rassistisch motivierte Tötung von neun Männern mit Migrationshintergrund und einem Polizisten.

Alexander M. bestritt, die Briefe verschickt zu haben und behauptete, er sei nur Mitglied eines „Dark Web“-Chat-Forums.

Das Gericht in Frankfurt befand ihn jedoch einer Reihe von Straftaten für schuldig, darunter Anstiftung zu Straftaten, Aufstachelung zum Hass, Ruhestörung, Drohungen und Angriff auf einen Vollstreckungsbeamten.

Laut der Nachrichtenagentur DPA wurde er zu einer Freiheitsstrafe von fünf Jahren und zehn Monaten verurteilt.

Der Fall kommt, weil deutsche Sicherheitsbehörden vor der wachsenden Bedrohung durch gewalttätigen Rechtsextremismus gewarnt haben.

Nach Angaben des deutschen Verfassungsschutzes ist die Zahl der aktiven Rechtsextremisten im Land auf 33.900 gestiegen.

Im Juni 2019 wurde der migrantenfreundliche konservative Politiker Walter Lübcke in seinem Haus von einem Rechtsextremisten ermordet. Zwei kürzliche Schießereien – Halle im Jahr 2019 und Hanau im Jahr 2010 – wurden ebenfalls mit rechtsextremem Terrorismus in Verbindung gebracht.

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