Börsengang von Kultmarke Birkenstock profitiert vom Barbie-Hype

Szene aus dem Kinofilm „Barbie“

Product-Placement in dem Blockbuster verschafft der Schuhmarke Birkenstock Aufmerksamkeit vor dem geplanten Börsengang.

(Foto: dpa)

Düsseldorf, Frankfurt Als sich Barbie zum Ende des neuen Films von Regisseurin Greta Gerwig entscheidet, statt ihrer High Heels Gesundheitsschuhe zu tragen, sind das nicht irgendwelche: Sie trägt das Modell Arizona aus Veloursleder in der Farbe Light Rose der Firma Birkenstock.

Perfekter hätte das Timing dieses Product-Placements nicht sein können: Es profitiert nicht nur vom Marketinghype um den Blockbuster dieses Sommers. Es schafft auch erneut Aufmerksamkeit für den deutschen Schuhhersteller kurz vor dem geplanten Börsengang in den USA. Dieser könnte nun bereits im September anstehen, wie Insider dem Handelsblatt bestätigten. Mehrheitseigner L Catterton wollte sich dazu nicht äußern.

Angesichts des Marketingwirbels werden auch die Hoffnungen der Eigentümer auf einen hohen Emissionserlös immer optimistischer. War bisher von einer Bewertung von rund sechs Milliarden Dollar die Rede, heißt es jetzt im Umfeld des Unternehmens, die Bewertung könne sogar bei acht Milliarden Dollar liegen. Vereinzelt werden sogar zehn Milliarden Dollar genannt, wie der Finanzdienst Bloomberg berichtete.

Das Investmenthaus L Catterton entstand durch den Zusammenschluss des US-Unternehmens Catterton mit dem Private-Equity-Geschäft des Luxuskonzerns LVMH und dessen milliardenschwerem Gründer Bernard Arnault. 2021 übernahm L Catterton einen Mehrheitsanteil an Birkenstock.

Damals wurde Birkenstock mit 4,9 Milliarden Dollar bewertet. Die Brüder Christian und Alex Birkenstock sind weiterhin an dem ehemaligen Familienunternehmen beteiligt.

Das Unternehmen mit Sitz in Linz südlich von Bonn produziert bisher ausschließlich an vier Standorten in Deutschland und hat im vergangenen Sommer ein neues Werk in Pasewalk (Mecklenburg-Vorpommern) angekündigt. Insgesamt 120 Millionen Euro will Birkenstock dort investieren, die Produktion soll im dritten Quartal starten.

Birkenstock-Modell aus dem Barbie-Film ist fast ausverkauft

Einer der wichtigsten Wachstumsmärkte für den Hersteller sind aber die USA – spätestens seit dort Influencer und Prominente wie Kristen Stewart und Kendall Jenner die Gesundheitslatschen als Trendmodelle entdeckt haben. Das Unternehmen greift die Popularität in den sozialen Medien aber auch geschickt in seinem Marketing auf.

Im vergangenen Jahr steigerte Birkenstock seinen Umsatz auf 1,24 Milliarden Euro. Das Betriebsergebnis (bereinigtes Ebitda) legte zugleich auf 435 Millionen Euro zu.

Die Marke Birkenstock gibt es seit 1774. Anfang des 20. Jahrhunderts ließ sich Konrad Birkenstock das anatomisch geformte Fußbett patentieren, das auch heute noch eines der Markenzeichen des Unternehmens ist.

Birkenstock hat sein Produktportfolio mittlerweile deutlich über die Gesundheitssandalen hinaus erweitert. Seit diesem Jahr verkauft das Unternehmen auch Sneakers, es gibt sogar Betten und Naturkosmetik unter der Marke Birkenstock. Das Unternehmen bezeichnet sich selbst als „globale Lifestyle-Marke“.  

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Viele seiner begehrten Modelle, wie beispielsweise die Boston Clogs in der Farbe Taupe, waren zeitweise ausverkauft. Und das Product-Placement im Barbie-Film hatte auch die erwartete Wirkung: Das Modell Arizona in Rosa ist zurzeit nur in wenigen Größen aus Restbeständen zu haben.

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