Wagenknecht gründet offenbar eigene Partei

Sahra Wagenknecht

Die Ex-Fraktionschefin der Linken spielt schon länger mit dem Gedanken einer eigenen Partei.

(Foto: dpa)

Die Ex-Fraktionschefin der Linkspartei, Sahra Wagenknecht, hat einem Medienbericht zufolge beschlossen, eine eigene Partei zu gründen. Wie „Bild am Sonntag“ unter Vertraute der Politikerin berichtet, soll der Termin für die Bekanntgabe zwischen dem 8. Oktober, dem Tag der Landtagswahlen in Hessen und Bayern, und dem Jahresende sein.

Das Blatt berichtete unter Berufung auf anonyme Vertraute der Bundestagsabgeordneten, es werde die neue Partei definitiv geben. Auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur sagte Wagenknecht: „Das ist die Meinung der „Bild“-Zeitung. Es bleibt dabei: Wir werden über die Parteigründung bis spätestens Ende des Jahres entscheiden.“ Auch sechs Vertraute aus ihrem Umfeld sagten, es gebe keinen neuen Stand. Sobald die Entscheidung gefallen sei, werde sie öffentlich gemacht.

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Die Partei solle das Sprachrohr sein für Menschen, die die AfD „als Akt der Notwehr“ wählen. Zu den vier Kernpunkten der Partei zähle die Rückkehr zu „wirtschaftlicher Vernunft“ statt einer „irren Ampel-Politik“, die Arbeitskräfte vernichte und Unternehmen außer Landes verscheuche.

Weitere Stichworte seien „soziale Gerechtigkeit“, eine „Außenpolitik, die wieder auf Diplomatie setzt statt auf Waffenlieferungen“ und unter dem Schlagwort „Freiheit“ ein besserer gesellschaftlicher Umgang mit anderen Meinungen.

Die frühere Chefin der Bundestagsfraktion hatte sich in einem Richtungsstreit mit ihrer Partei und insbesondere der Führung entzweit. Der wirft sie vor, sich von den Interessen ihrer Kernklientel der Geringverdiener und einfachen Menschen entfernt zu haben. Mit der Gründung einer eigenen Partei liebäugelt Wagenknecht bereits seit längerem. Sie hatte bereits einmal versucht, eine Parallelstruktur unter dem Namen „Aufstehen“ aufzubauen, war bei der Etablierung aber gescheitert.

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