Streik von Hollywood-Autoren dauert an – Erste Gespräche ergebnislos

Streik in Hollywood

Autoren fordern höhere Grundgehälter und Tantiemen in der Ära des Streaming-TV.

(Foto: Richard Shotwell/Invision/AP)

Los Angeles Bei dem Streik der Drehbuchautoren in Hollywood ist kein Ende in Sicht. Die ersten Gespräche zwischen der Gewerkschaft der Autoren und den großen Studios seit dem Beginn des Ausstands vor drei Monaten seien ergebnislos verlaufen, teilte die Writers Guild of America (WGA) mit.

Der Branchenverband der Produzenten (AMPTP), der Konzerne wie Walt Disney oder Netflix vertritt, habe zwar Verhandlungsbereitschaft bei einigen Punkten wie Künstliche Intelligenz gezeigt, wolle über andere Vorschläge der WGA aber nicht reden. Zunächst müsse Rücksprache mit Verbandsmitgliedern gehalten werden. Die AMPTP äußerte sich zunächst nicht dazu, veröffentlichte auch keine eigene Pressemitteilung.

Die Drehbuchautoren sind am 2. Mai in den Streik getreten. Schauspieler schlossen sich am 14. Juli an. Damit ist Hollywood zum ersten Mal seit 63 Jahren mit gleichzeitigen Arbeitsniederlegungen von Drehbuchautoren und Schauspielern konfrontiert. Der Doppelstreik legt Hollywood nahezu lahm. In den USA können derzeit praktisch keine Filme und Serien mehr gedreht werden.

Die Schauspieler-Gewerkschaft SAG-AFTRA (Screen Actors Guild and the American Federation of Television and Radio Artists) ist die größte Hollywood-Gewerkschaft und vertritt 160.000 Film- und Fernsehschauspieler.

In der Writers Guild of America haben sich etwa 11.500 Autoren zusammengeschlossen. Beide Organisationen fordern höhere Grundgehälter und Tantiemen in der Ära des Streaming-TV. Sie wollen zudem Zusicherungen, dass ihre Arbeit nicht durch Künstliche Intelligenz (KI) ersetzt wird.

Erster Doppelstreik seit mehr als 60 Jahren

Es ist ein zähes Ringen – die beiden Parteien gehen mit Wortgefechten und Beschuldigungen aufeinander los. Die WGA lancierte am Donnerstag Vorwürfe gegen die Studios, dass diese Gerüchte und Lügen verbreiten würden. Die AMPTP warf der Gewerkschaft „bedauerliche“ Rhetorik vor. Der Streik würde Tausenden Menschen im Filmgeschäft schaden, sie würden das sehr ernst nehmen, hieß es in einer Mitteilung der Studios.

Beobachter in Hollywood befürchten, dass der Ausstand noch Wochen oder Monate andauern könnte. Viele Stars gehen auf die Straße. In den letzten Tagen mischten sich Promis wie Jane Fonda, Sean Penn, Bryan Cranston, Anna Kendrick oder Colin Farrell in New York und Los Angeles unter die Streikposten.

Andere spenden in die Kasse der Schauspielergewerkschaft SAG-AFTRA zur Unterstützung bedürftiger Darsteller. Laut der „New York Times“ kamen durch Stars wie Meryl Streep, George Clooney, Matt Damon, Leonardo DiCaprio, Hugh Jackman, Dwayne Johnson, Nicole Kidman, Julia Roberts, Jennifer Lopez oder Arnold Schwarzenegger in wenigen Wochen über 15 Millionen Dollar zusammen.

Der Streik hat nicht nur Auswirkungen auf die US-Film- und TV-Industrie. Auch viele kleinere Firmen wie Floristen, Gastronomie oder Kostümbildner, die für die Branche arbeiten, sind betroffen.

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