Schwache Konjunkturdaten belasteten asiatische Börsen

Finanzmärkte in Japan

Die Stimmung an den asiatischen Börsen ist gedrückt.

(Foto: dpa)

Singapur, Frankfurt Schwache Konjunkturdaten aus China haben die Freude der Anleger über die staatlichen Hilfen für die Volksrepublik an den asiatischen Aktienmärkten schnell wieder gedämpft. Die Börse in Shanghai lag am Dienstag 0,7 Prozent im Minus. Der CSI-Index der wichtigsten Unternehmen in Shanghai und Shenzhen verlor ebenfalls 0,7 Prozent.

Der Caixin-Einkaufsmanagerindex zeigte, dass Chinas Dienstleistungssektor im August so langsam gewachsen ist wie seit acht Monaten nicht mehr. Die Kennzahl sank zum Vormonat um 2,3 Punkte auf 51,8 Zähler, wie Caixin am Dienstag mitteilte. Analysten hatten im Schnitt eine wesentlich moderatere Eintrübung auf 53,6 Punkte erwartet. Mit etwas mehr als 50 Punkten signalisiert der Index aber immer noch Wachstum.

Schon in der vergangenen Woche hatte sich ein ähnlicher Indikator eingetrübt. Diese Kennziffer des nationalen Statistikamts konzentriert sich auf die großen Staatsbetriebe, während der Caixin-Index die kleineren, privaten Unternehmen in den Fokus rückt. Im Gegensatz zu den Dienstleistern hatte sich die angeschlagene Industrie zuletzt etwas erholt. Das hatte Hoffnungen auf eine etwas schwungvollere Konjunktur geweckt.

Peking hat in den vergangenen Monaten eine Reihe von Maßnahmen ergriffen, um das sich verlangsamende Wachstum wiederzubeleben und das Marktvertrauen zu stärken, darunter die Lockerung einiger Kreditregeln zur Unterstützung von Eigenheimkäufern und die Senkung der Handelskosten an der Börse.

„Diese Maßnahmen stellen einen bedeutenden Schritt zur Ankurbelung des Immobiliensektors und der Gesamtwirtschaft dar, aber wir glauben, dass sie immer noch nicht ausreichen“, sagte Ting Lu, Chefökonom für China bei Nomura. „Peking muss möglicherweise aggressivere Lockerungsmaßnahmen einführen, um eine echte Erholung sicherzustellen.“

Zudem stand erneut Country Garden im Blickpunkt der Anleger, da am Dienstag Zinszahlungen für zwei weitere Dollar-Anleihen fällig wurden. Eine dem Unternehmen nahestehende Person sagte der Nachrichtenagentur Reuters, dass diese fristgerecht geleistet worden seien. Zuvor hatten am Markt Befürchtungen die Runde gemacht, dass das Bauunternehmen in einen sich verschärfenden Liquiditätsengpass geraten könnte.

In Japan stand der Nikkei-Index 0,3 Prozent höher bei 33.036 Punkten. Der breiter gefasste Topix-Index stieg um 0,2 Prozent. Aktien des Stahlgiganten JFE Holdings rauschten um mehr als sechs Prozent in die Tiefe. Einem Bericht der Zeitung „Nikkei“ zufolge plant der Konzern, sich durch ein öffentliches Aktienangebot und die Ausgabe einer Wandelanleihe frische Mittel am Kapitalmarkt zu beschaffen.

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