Schub durch „Barbie“-Film – Analysten optimistisch

Szene auf dem Kinofilm „Barbie“

Der Film mit Margot Robbie als Barbie und Ryan Gosling als Ken erweist sich als Blockbuster.

(Foto: dpa)

Düsseldorf An den Kinokassen ist der „Barbie“-Film ein Hit. Der Film spielte am ersten Wochenende nach Branchenschätzungen weltweit über 350 Millionen Dollar ein. Davon profitierte auch die Aktie des Herstellers der Barbie-Puppe: das US-Unternehmen Mattel.

Am Mittwochabend legte Mattel nach Börsenschluss seine Zahlen für das abgelaufene Quartal vor. Und diese fielen immerhin besser aus als von Analysten befürchtet: Der Umsatz sank im zweiten Quartal im Jahresvergleich um 13 Prozent, der Gewinn sackte um 59 Prozent ab. Im Schnitt hatten Marktkenner vorab mit einem Umsatzrückgang von rund 20 Prozent und einem Verlust gerechnet.

An der Börse sorgten die Zahlen für verhaltene Reaktionen. Die Aktie gab nachbörslich knapp zwei Prozent nach. Doch im Vorfeld des Barbie-Films war die Aktie bereits binnen vier Wochen um knapp 18 Prozent auf über 21 Dollar gestiegen. Dahinter steckt die Hoffnung, dass Mattel von dem nun angelaufenen Barbie-Film profitieren wird.

„Barbie“-Film: Mattel hofft auf jahrelangen Verkaufserfolg

Im abgelaufenen Quartal zeigten sich diese Erwartungen aber noch nicht in den Geschäftszahlen. Firmenchef Ynon Kreiz sagte am Mittwoch, dass er erst im jetzt angelaufenen Quartal bessere Verkaufszahlen bei den traditionsreichen Puppen erwarte. Auch Fanartikel zum Film sollten sich gut verkaufen, hofft Kreiz. Einige Produktlinien seien bereits ausverkauft, sagte er dem Finanzdienst Bloomberg.

Analyst Jeremy Goldman von Insider Intelligence sieht diese Hoffnung als begründet an. Obwohl sich der Barbie-Blockbuster noch nicht in Mattels zweitem Quartal widerspiegelt, geht er davon aus, dass „die Übernahme der Popkultur“ enormes Potenzial haben wird, sagte er der Nachrichtenagentur Reuters.

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Mattel selbst bezeichnet den Erfolg des Barbie-Films als Meilenstein: Es ist der Versuch, ein Produkt der Firma erfolgreich auf die Leinwand zu bringen. Konkurrenten wie Lego oder Hasbro, etwa mit den Roboter-Lastwagen aus der „Transformers“-Reihe, ist das schon längst gelungen. Bei Mattel schob Kreiz nach der Berufung an die Firmenspitze im Jahr 2018 den Vorstoß ins Filmgeschäft an.

Mehr als ein Dutzend weiterer Filme ist in Arbeit. Laut den Analysten von Jefferies könnten als Nächstes die Spielzeugautomarke „Hot Wheels“ und das Actionspielzeug „Rock’em, Sock’em Robots“ verfilmt werden.

Kreiz hofft, dass Mattel vom Erfolg des Barbie-Films noch jahrelang profitieren wird. Für die Firma ist es die Chance, die erstmals 1959 eingeführten Barbie-Puppen bei ihrer jungen Kundschaft wieder relevanter zu machen.

Neue Zielgruppen für Barbie

Denn in den vergangenen Jahren waren die Barbie-Verkäufe zum Teil von neueren Produktlinien der Konkurrenz unter Druck gesetzt worden. So sind die Verkäufe der Puppe im ersten Quartal dieses Jahres um 41 Prozent abgesackt, im zweiten Quartal immer noch um sechs Prozent.

Nun scheint der Film neue Zielgruppen anzulocken. So kauften bei der US-Spielzeugladenkette Game Chest inzwischen mehr erwachsene Fans Barbies zum Sammeln, sagte Firmenchefin Maryam Al-Hammami dem „Wall Street Journal“.

Barbie

Barbie-Artikel werden in einer speziellen Abteilung bei Bloomingdale’s in New York ausgestellt.

(Foto: dpa)

Analysten sind optimistisch, dass sich das auch auf den Aktienkurs auswirken wird. Von zwölf Experten, die laut dem Finanzdienst Refinitiv das Unternehmen covern, raten zehn zum Kauf und zwei zum Halten.

Das durchschnittliche Kursziel liegt bei 24 Dollar. Damit sehen sie trotz der jüngsten Rally immer noch knapp 13 Prozent Potenzial zum Schlusskurs von Mittwochabend (21,32 Dollar).

Mit Agenturmatieral.

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Erstpublikation: 27.07.2023, 05:38 Uhr.

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