Russland zieht Truppen für neue Offensive zusammen

Lukaschenko sieht Putin ohne Schuld – Wagner-Truppe bleibt in Belarus

Der belarussische Machthaber Alexander Lukaschenko sieht keine mögliche Verwicklung von Kremlchef Wladimir Putin in die mutmaßliche Tötung des Söldnerchefs Jewgeni Prigoschin. Dessen Privatarmee Wagner solle weiter in Belarus bleiben. Putin könne nicht hinter dem Absturz von Prigoschins Privatjet am Mittwoch stecken, sagte Lukaschenko am Freitag der staatlichen Nachrichtenagentur Belta zufolge. „Das ist eine viel zu grobe, unprofessionelle Arbeit“, meinte Lukaschenko. Auch zwei Tage nach dem Absturz war die Ursache noch nicht geklärt. Gemutmaßt wird, dass ein Sprengsatz an Bord war.

„Ich kenne Putin. Das ist ein berechnender, sehr ruhiger und sogar zögerlicher Mensch, selbst wenn er Entscheidungen zu anderen, weniger schwierigen Fragen trifft. Deshalb kann ich mir nicht vorstellen, dass Putin das getan hat, dass Putin schuld ist“, sagte Lukaschenko. Er reagierte damit auf Vorwürfe vor allem aus dem Westen, Putin könne seinen Widersacher Prigoschin aus dem Weg geräumt haben. Der Kreml bestreitet das. Lukaschenko ist selbst politisch, wirtschaftlich und finanziell von Putin abhängig.

Nach Prigoschins gescheitertem Aufstand gegen Moskaus Militärführung vor zwei Monaten hatte seine Wagner-Armee auf Einladung Lukaschenkos Quartiere in Belarus bezogen. Die Truppe bleibe nun in Belarus. „Wagner lebte, Wagner lebt, und Wagner wird in Belarus leben, auch wenn das jemanden nicht gefallen sollte“, betonte Lukaschenko. Er und Prigoschin hätten noch gemeinsam ein System für die Stationierung von Wagner aufgebaut. Lukaschenko wies damit auch westliche Berichte zurück, Wagner reiße seine Zelte in Belarus wieder ab. In den nächsten Tagen sollten bis zu 10 000 Wagner-Kämpfer kommen, sagte er.


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