„Investoren suchen im Fußball eine Wachstumsstory“

Für den Bundesligisten ist das Teil seiner Geschäftsstrategie: „Wir waren elf Jahre lang in der zweiten Liga, haben wirtschaftlich und infrastrukturell einiges aufzuholen“, sagt Sportvorstand Sebastian Schindzielorz im Interview mit dem Handelsblatt. „Wenn wir das Gleiche machen wie alle anderen, haben wir mit unseren finanziellen Mitteln keine Chance“, ergänzt Geschäftsführer Ilja Kaenzig. Ein Thema wie Governance könne ein wichtiges Alleinstellungsmerkmal für den Klub sein.

Derzeit hat der VfL Bochum rund 22.000 Mitglieder, Umfragen zufolge gebe es aber 17,9 Millionen Menschen in Deutschland, die mit dem Verein sympathisierten. „Das ist ein unfassbares Potenzial, das wir nutzen wollen“, sagt Kaenzig. „Und dabei hilft uns eine klare Positionierung, eine klare Strategie, die Vertrauen schafft.“

Im Interview erläutert das Führungsduo des VfL Bochum auch, weshalb der Bundesligist trotz einer dreistelligen Zahl an Interessenten bislang keinen geeigneten Investor gefunden hat – und warum in naher Zukunft zwangsläufig auch der Fußball-Weltverband Fifa sein Geschäftsgebaren verändern muss.

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Lesen Sie hier das ganze Interview:

Herr Kaenzig, Herr Schindzielorz, der VfL Bochum hat als erster Bundesligist den Sports Governance Kodex unterschrieben. Warum?
Ilja Kaenzig: Gute Führung und Transparenz werden immer wichtiger – auch im Fußball. Wir wollten bei dieser Entwicklung vorn dabei sein. Denn wenn wir das Gleiche machen wie alle anderen, haben wir mit unseren finanziellen Mitteln keine Chance. Wir müssen also andere Mittel wählen, um uns von der Konkurrenz in der Bundesliga abzusetzen. Für einen Klub wie den VfL Bochum, der nach elf Jahren in der zweiten Bundesliga viel aufzuholen hat, kann Governance ein wichtiger USP (Unique Selling Point, Alleinstellungsmerkmal im Wettbewerb, Anm. der Red.) sein.

Wie äußert sich der Vorsatz zur „guten Governance“ denn in der Alltagsumsetzung, vor allem im sportlichen Bereich?
Sebastian Schindzielorz: Der wichtigste Punkt für unseren sportlichen Alltag ist die Transparenz. Wir kommunizieren offen, welche wirtschaftlichen Möglichkeiten wir haben, welche Schwierigkeiten es gibt, an welchen Themen wir arbeiten. Und ich glaube, dass es zu einer gewissen Beruhigung im Umfeld kommt, wenn man so agiert. Wodurch wir uns einen Vorteil gegenüber den anderen Vereinen in der Bundesliga verschaffen können. Wir sind im Fußball ja in einem sehr, sehr emotionalen Umfeld unterwegs.

Das Führungsduo des VfL Bochum

Ilja Kaenzig (links) ist Sprecher der Geschäftsführung, Sebastian Schindzielorz Geschäftsführer Sport.


(Foto: VfL Bochum 1848/Jan Aben)

Nur mit Ruhe allein kann sich der VfL Bochum aber kaum langfristig in der ersten Liga halten, oder?
Schindzielorz: Wir waren elf Jahre lang in der zweiten Liga, haben wirtschaftlich und infrastrukturell einiges aufzuholen. Das wissen wir. Eine gewisse Ruhe im Verein zu haben, ist aber schon mal ein wichtiger erster Schritt.
Kaenzig: Zwischen uns und der Konkurrenz in der Liga liegen 30 Millionen Euro Umsatz. Diese Lücke müssen wir künftig schließen – daran führt kein Weg vorbei, wenn wir langfristig in der ersten Liga verbleiben wollen. Wir müssen jetzt das aufholen, was sich Vereine wie Augsburg, Mainz, Freiburg oder Union Berlin in zehn Jahren aufgebaut haben.

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Inwiefern hilft Ihnen nun der Sports Governance Kodex bei dieser finanziellen Aufholjagd?
Kaenzig: Dass wir hier früh dabei sind, wird uns zumindest auf lange Sicht zugutekommen. Denn früher oder später wird ein solcher Kodex im Fußball alternativlos sein.

Was macht Sie da so sicher?
Kaenzig: Vieles im Fußball geschieht derzeit noch hinter verschlossenen Türen. Es passieren Dinge, die kein Mensch nachvollziehen kann – auf Klubebene, auf Ligaebene, auf Verbandsebene. In der Welt, in der wir jetzt leben, ist das nur noch schwer zu rechtfertigen. Und in der Welt unserer Kinder wird es gar nicht mehr geduldet sein. Fußballklubs werden ihr Geschäftsgebaren entsprechend verändern müssen.

Es wird zu einer Amerikanisierung des Fußballs kommen. Nicht zufällig sprechen wir plötzlich über Playoffs oder über eine Gehaltsdeckelung. Ilja Kaenzig

Wie verändert sich das Geschäft denn?
Kaenzig: Es wird zu einer Amerikanisierung des Fußballs kommen. Nicht zufällig sprechen wir plötzlich über Playoffs oder über eine Gehaltsdeckelung – all das sind Dinge, die es im US-Sport bereits gibt. Und spätestens jetzt, wo US-Investoren vermehrt in europäische Klubs einsteigen, wird es knallhart werden, was das Thema Governance angeht. Dort ist all das transparent geregelt.

Zieht also ein Franchisesystem in den europäischen Fußball ein, ähnlich wie im US-Sport?
Kaenzig: Nein, auf keinen Fall. Die Amerikaner, die sich jetzt im europäischen Fußball engagieren, wollen nicht das Gute an einem Klub kaputt machen. Es wird aber einen Fußball geben, der Teil der Unterhaltungsindustrie ist, einen Netflix-Fußball. Es gibt dafür einen großen, internationalen Markt.

„Als Ausbildungsverein profitieren wir vom Netflix-Fußball“

Es wird künftig also zwei verschiedene Arten von Fußball geben? Volkssport auf der einen, Unterhaltung auf der anderen Seite?
Kaenzig: Ja, es entwickelt sich dahin. Dass es einen Fußball geben wird, der Teil der Unterhaltungsindustrie ist, ist auch legitim. Wir kritisieren das gar nicht. Wir werden nur kein Teil davon sein. Es gibt eben Hunderte von Millionen Menschen weltweit, die Fußball als Unterhaltung sehen. Die wollen die Topspieler und die Topteams sehen – passgerecht aufbereitet.

Wo sortiert sich der VfL ein?
Kaenzig: Es wird immer den Fußball als Volkssport geben – für die Menschen, die in den Stadien stehen und dort mit ihrem Verein mitfiebern. Das bedienen wir und die meisten anderen deutschen Klubs ebenso. Und in dem Bereich wollen wir die besten sein, was die Werte angeht, das können wir auch. Als Ausbildungsverein profitieren wir ja auch vom Netflix-Fußball.

Fans des VfL Bochum

Der Ruhrpottklub wolle für „den Fußball als Volkssport“ stehen – „für die Menschen, die in den Stadien stehen und dort mit ihrem Verein mitfiebern“, so Ilja Kaenzig.

(Foto: Reuters)

Die Strategie, den VfL Bochum als „Gegenentwurf zur grellen Fußball-Epoche aus Glamour, Geld und Entertainment“ zu positionieren, haben Sie beide bereits bei Ihrem Amtsantritt vor vier Jahren klar formuliert.
Schindzielorz: Wir haben damals nicht eine Strategie am Reißbrett entworfen. Der Klub stand schon immer für diese Dinge und wird das auch in Zukunft. Wir haben den Traditionscharakter und die DNA des Klubs herausgehoben.

Und geht dieser Plan bislang auf?
Schindzielorz: Dass sich die Leute mit unserer Strategie identifizieren, zeigen schon jetzt die steigenden Mitgliederzahlen. Als wir hier angefangen haben, waren wir bei knapp 10.000 Mitgliedern. In Kürze werden wir nun das 22.000ste Mitglied begrüßen können.
Kaenzig: Wir haben Umfragen zufolge 17,9 Millionen Sympathisanten bundesweit. Das ist ein unfassbares Potenzial, das wir noch nutzen wollen. Auf diesem Weg braucht es Meilensteine – wie eben den Sports Governance Kodex. Oder dass du 4:2 gegen Bayern München gewinnst. Entscheidend ist das Zusammenspiel: Das, was auf dem Platz passiert, die Art, wie die Spieler den Verein vertreten, Identifikation mit dem VfL. Und dabei hilft uns eine klare Positionierung, eine klare Strategie, die Vertrauen schafft.

VfL Bochum lässt sich Zeit bei der Investorensuche

Ist der Marktwert der Marke VfL Bochum also in den letzten Jahren gestiegen?
Kaenzig: Es kommt zumindest immer häufiger vor, dass Firmen als Sponsoren zu uns kommen, weil sie sagen: Hier tut sich etwas.
Schindzielorz: Ich glaube, dass wir an Relevanz gewonnen haben – auf und neben dem Platz, in der bundesweiten Wahrnehmung und auch international. Als wir den Aufstieg gefeiert haben, wurde selbst in Großbritannien über den VfL Bochum berichtet. Über die Typen, die hier gespielt haben, über die Art und Weise des Fußballs, über die besonderen Momente, die wir jetzt auch in der letzten Saison mit Siegen gegen Bayern und Dortmund hatten. Das sind alles Geschichten, die unsere Entwicklung befeuern, und uns einfach darin bestätigen, diesen Weg weiterzugehen und unsere Idee umzusetzen.

Zeigt sich die gestiegene Relevanz des VfL auch im Kader?
Schindzielorz: Ja. Wir können nun mit Spielern in Kontakt treten, die noch vor wenigen Jahren aufgrund ihrer Qualität für uns nicht infrage gekommen wären. Weil sie und ihre Berater sehen, dass hier Transparenz vorherrscht, dass eine klare Idee, eine klare Struktur dahintersteckt.

Wir möchten jemanden, der das verinnerlicht, diese Geschichte mitschreiben und mit uns weiterentwickeln will. Insofern haben wir eine hohe Eintrittsbarriere für Investoren eingebaut. Ilja Kaenzig

Bei aller Fußballromantik: Ganz ohne fremdes Kapital geht es in der Bundesliga nicht. Sie sind derzeit auch auf der Suche nach einem Investor, der mindestens 20 Prozent des Klubs übernehmen soll.
Kaenzig: Richtig. Und auch bei der Investorensuche spielt uns unsere Governance-Strategie in die Karten. Investoren suchen im Fußball eine Wachstumsstory – wie das an den Finanzmärkten auch ist. Und diese Wachstumsstory können wir bieten. Unsere Geschichte ist eine Comeback-Story, die Fortschreibung einer Erfolgsgeschichte des deutschen Fußballs.

Aber die Suche ist bisher vergeblich?
Kaenzig: Wir hatten mittlerweile bestimmt Kontakt zu einer dreistelligen Zahl an potenziellen Investoren. Wir sind uns unserer großen Verantwortung hier einfach sehr bewusst. Wir wollen nicht als diejenigen in die Geschichte eingehen, die hier falsch abgebogen sind. Deswegen lassen wir uns Zeit.

Mehr als 100 Interessenten und kein einziger, dem Sie reinen Gewissens ein Fünftel des VfL Bochum anvertrauen wollten?
Kaenzig: Wir hatten viele gute Gespräche, mussten immer wieder feststellen, dass es nicht passt. Zum einen sind wir als Teil einer Premium-Liga hoch bewertet. Vor allem aber haben wir eine Geschichte und eine Strategie. Und wir möchten jemanden, der das verinnerlicht, diese Geschichte mitschreiben und mit uns weiterentwickeln will. Insofern haben wir eine hohe Eintrittsbarriere für Investoren eingebaut. Selbst ein Ein-Prozent-Investor kann für Unruhe sorgen und einen Klub ins Chaos stürzen.

„Bevor wir vorschnell jemanden in den Verein holen, lassen wir es“

Sind die Fans des VfL Bochum denn genauso geduldig wie Sie?
Kaenzig: Die Leute sind eher ungeduldig. Die sagen nicht: Super, bloß nicht den Falschen. Die sagen: Wann kommt er denn jetzt endlich? Alle wissen, dass man sich mit einem Investor schneller etablieren kann. Gerade in einer Saison wie der zurückliegenden, in der es sportlich gut läuft, entsteht dann ein gefährlicher Optimismus, der zum Drang wird. Und da müssen wir dagegenhalten. Wir als Geschäftsführung werfen uns da vor den Klub.

Das heißt?
Kaenzig: Bevor wir vorschnell jemanden in den Verein holen, mit dem wir nachher nicht glücklich werden, lassen wir es.

Passte denn vor diesem Hintergrund Ihr Hauptsponsor? Vonovia hat bundesweit ja nicht das allerbeste Image.
Kaenzig: Die Aussage finde ich zu stark. Die Frage ist provokativ. Aber die Debatte um Sponsoren ist ein Sinnbild dafür, dass vieles im Fußball anders, emotionaler diskutiert wird als in anderen Bereichen der Wirtschaft. In einer Runde mit Finanzanalysten würden wir jetzt nicht so über ein Dax-Unternehmen reden.

Aber klar: Wir verkaufen schlussendlich Emotionen. Unsere Fans akzeptieren und schätzen Vonovia als regionales Unternehmen und großen Arbeitgeber. Wir können froh und stolz sein, einen solchen Partner an unserer Seite zu wissen, der eben unsere Geschichte versteht und aktiv unterstützt. Vonovia passt bestens.

Vonovia Ruhrstadion in Bochum

Der Hauptsponsor des Bundesligisten werde von den Fans akzeptiert und geschätzt, sagt Ilja Kaenzig.

(Foto: dpa)

Erachten Sie diese Diskussionen als sinnvoll?
Kaenzig: Der deutsche Fußball ist auf dem richtigen Weg. Wir machen uns hier Gedanken auf hohem Level. Wenn Sie mal schauen, wer auf den Trikots der Premier-League-Klubs ist – da findet man Wettanbieter oder Krypto-Firmen, von denen niemand weiß, was sie eigentlich machen. Wir sind bei diesen Themen sensibel. Und das ist gut so.

Nun findet in diesem Jahr noch eine Fußballweltmeisterschaft in Katar statt. Ganz so sensibel scheint zumindest der Weltverband Fifa also noch nicht zu agieren.
Kaenzig: Die Frage ist, wie lange sich die Fifa so etwas noch erlauben kann. Die Fifa macht sicher viel Gutes, aber das hat einen hohen Preis. War Gazprom nicht jahrelang Sponsor der Uefa Champions League? Langfristig muss man sich fragen: Sind Katar oder Russland das Problem oder ist es der Fußball, wenn er dieses Geld nimmt, solange es keinen Aufschrei gibt?

Rezession könnte den Fußball schwer treffen

Erläutern Sie, bitte.
Kaenzig: Fußballverbände laufen in Zukunft Gefahr, dass es sie irgendwann nicht mehr gibt. Aus organisatorischen Gründen braucht es keine Fifa, auch für die Vermarktung braucht es sie nicht, die Gelder verteilen können ebenfalls andere.
Schindzielorz: Ich glaube, dass diese Organisationen zukünftig in Schwierigkeiten kommen werden, wenn sie so weitermachen. Es wird da eine Art Selbstreinigung geben, weil die Gesellschaft von uns allen auch Dinge wie Compliance erwartet. Die Fans werden sich Hinterzimmer-Deals nicht mehr lange gefallen lassen.

Zwei Jahre Coronakrise, jetzt Güterverknappung, Rekordinflation, Rezessionssorgen: All das lässt auch den VfL Bochum sicher nicht unberührt, oder?
Kaenzig: Eine Rezession könnte für den Fußball schwerwiegende Folgen haben. Die Sponsorengelder und die Gelder für VIP-Karten werden dann nicht mehr so einfach fließen. Die Leute haben weniger Geld. Das heißt, die Erlöse aus dem Verkauf von Fernsehrechten werden wahrscheinlich nicht so stark wachsen. Und wir können nicht einfach so die Eintrittspreise erhöhen. Das ist im Fußball immer ein delikates Thema.

Alle Bundesligisten haben realisiert, dass nachhaltiges Wirtschaften im Fußball auf lange Sicht alternativlos ist. Ilja Kaenzig

Wie will der VfL dem begegnen?
Kaenzig: Es wird dann noch wichtiger werden, relevant zu sein und werthaltig zu arbeiten. Und da sind wir wieder genau bei unserer Strategie: Nachhaltigkeit, Effizienz, Governance, schlaue Transferpolitik, ein Gehaltslimit – all das wird uns am Schluss nicht nur über Wasser, sondern vielleicht sogar weiter nach vorn bringen, während andere zu kämpfen haben werden.

Dabei wird das Thema Nachhaltigkeit eine große Rolle spielen. Zumindest soll nachhaltiges Wirtschaften ab der Saison 2023/2024 ein Lizensierungskriterium für die Bundesligisten werden. Was bedeutet das genau?
Kaenzig: Diese Kriterien dienen erst mal dem Zweck, dass wir überhaupt vom Fleck kommen. Der Weg zu einem gemeinsamen Kriterienkatalog war nicht einfach. Dass jetzt alle Vereine an Bord sind und dieses Thema verinnerlicht haben, ist großartig. Damit steht die Bundesliga nun weltweit allein da. Und diesen Vorsprung gilt es beizubehalten – um vielleicht schon 2030 die erste grüne Sportliga der Welt zu sein.

Nachhaltigkeit definiert also auch das Geschäftsmodell?
Kaenzig: Wir alle haben in diesem Prozess realisiert, dass nachhaltiges Wirtschaften im Fußball auf lange Sicht alternativlos ist. Der Klimawandel betrifft unser Kerngeschäft. Das größte Asset der Liga sind die Spielpläne, die sie den Fernsehsendern verkauft. Und genau die geraten durch die Klimaveränderung zunehmend in Gefahr. Hinzu kommt, dass es immer mehr Sponsoren sowie Finanzpartner gibt, die nachhaltiges Wirtschaften voraussetzen. Die sagen: Ohne Nachhaltigkeit gibt es von uns kein Geld. Das betrifft nicht nur den VfL Bochum, sondern auch internationale Großklubs wie den FC Bayern.

Wenn bald alle nachhaltig wirtschaften: Verliert der VfL dann nicht seinen vorhin beschworenen USP?
Kaenzig: Das Motto im Fußball lautet „The winner takes it all“. Das war schon immer so – und wird auch beim Thema Nachhaltigkeit der Fall sein. Marktforschungen zufolge würde sich mehr als die Hälfte der Fans von ihrem Klub abwenden, wenn Nachhaltigkeit dort nicht glaubhaft umgesetzt wird. Gleichzeitig sagen zwei Drittel der VfL-Bochum-Fans, dass sie bereit wären, für nachhaltige Produkte mehr zu bezahlen – durchschnittlich fast zehn Prozent mehr. Bei dem einen wenden sich also die Leute ab, und der andere bindet seine Fans nicht nur, sie zahlen ihm auch noch mehr. „The winner takes it all“ eben.

Herr Kaenzig, Herr Schindzielorz, vielen Dank für das Interview.

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