In diesen Bereichen lässt sich am meisten CO2 einsparen

Balkonkraftwerk in Hamburg

Etwas mehr als 16 Prozent der Befragten planen die baldige Installation einer Dach-Solaranlage, außerdem planen zehn Prozent der Menschen die Anschaffung einer Balkon-Solaranlage.

(Foto: dpa)

Düsseldorf Deutsche Haushalte könnten jährlich bis zu 178 Millionen Tonnen CO2 einsparen. Das ist das Ergebnis einer Untersuchung von Eon, dem Datenanalysten Energy Brainpool und dem Meinungsforschungsinstitut Civey. Insgesamt hat Deutschland im vergangenen Jahr laut Umweltbundesamt 657 Millionen Tonnen CO2 emittiert.

Möglich wäre diese Einsparung, wenn deutsche Haushalte sämtliche Potenziale ausschöpfen würden. Das heißt: Es müssten in den kommenden sieben Jahren so viele Menschen wie möglich Solaranlagen installieren, auf Elektroautos umsteigen, öffentliche Verkehrsmittel nutzen und auf klimafreundliche Heizungen wie Wärmepumpen umsteigen.

Laut Tobias Federico, Gründer und Geschäftsführer von Energy Brainpool, bezieht sich die maximal mögliche Einsparmenge auf das Jahr 2030. Zudem gehe es um ein Szenario, in dem alle Menschen, die realistisch auf die jeweiligen Technologien umsteigen und ihr Verhalten anpassen könnten, das auch tun.

16 Prozent der Befragten wollen bald eine Solaranlage installieren

Dabei bringen einige Änderungen mehr als andere: Am meisten fällt der Bereich Verkehr ins Gewicht, also Umstiege auf Elektroautos und ÖPNV. Auch bidirektionales Laden ist wichtig, dabei wird der Auto-Akku auch als Speicher für das eigene Zuhause genutzt, indem er bei Sonnenschein Strom aus den Solarzellen aufnimmt und etwa bei Regen wieder abgibt. Dieser Bereich würde im Maximalszenario 2030 rund 97 Millionen Tonnen CO2 einsparen.

Am zweitwichtigsten sind neue Technologien für zu Hause: Solaranlagen auf Dach und Balkon sowie Wärmepumpen könnten demnach 53 Millionen Tonnen CO2 reduzieren. Auf Platz drei steht die sogenannte Verbrauchswende – also etwa Energiesparen beim Heizen – mit rund 27 Millionen Tonnen CO2.

Bei allen Zahlen handelt es sich lediglich um ein optimales, aber vermutlich wenig realistisches Szenario. Zusätzlich gibt es deshalb ein Szenario dazu, wie viele Emissionen Verbraucher in den kommenden zwölf Monaten einsparen würden, wenn alle ihre aktuellen Planungen auch umsetzen würden.

Das Szenario basiert auf einer Studie mit 10.000 Teilnehmenden. Sie zeigt: Etwas mehr als vier Prozent der Befragten wollen bis Mitte 2024 auf ein Elektroauto umsteigen. Dadurch würden drei Millionen Tonnen CO2 eingespart.

Den Umstieg auf eine Wärmepumpe planen kurzfristig nur etwa 6,4 Prozent der Hausbesitzer. So ließen sich zwei Millionen Tonnen Emissionen vermeiden.

Etwas mehr als 16 Prozent der Befragten planen die baldige Installation einer Solaranlage auf dem Dach, außerdem planen zehn Prozent der Menschen die Anschaffung einer Balkon-Solaranlage. Das würde zusammen fast vier Millionen Tonnen CO2 einsparen.

Filip Thon, CEO von Eon Energie Deutschland, sagte: „Allein die Umsetzung der kurzfristigen Pläne könnte rechnerisch mehr Kohlendioxid einsparen, als im Bundesland Schleswig-Holstein jährlich energiebedingt ausgestoßen wird.“

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