„Ihr plündert, wir schießen“ – Ron DeSantis warnt Diebe in Hurrikan-Gebieten

Ron DeSantis mit Sheriff Wayne Padgett

Die Drohung, erschossen zu werden, soll Plünderungen verhindern.

(Foto: AP)

Washington Floridas Gouverneur Ron DeSantis hat eine deutliche Warnung an potenzielle Diebe ausgesprochen, die in den vom Hurrikan „Idalia“ verwüsteten Gebieten ihr Unwesen treiben wollen: „Ihr plündert, wir schießen“, sagte der republikanische Präsidentschaftsbewerber auf einer Pressekonferenz am Mittwoch.

DeSantis bezog sich dabei auf Schilder, die er in mehreren Vorgärten Floridas gesehen habe und deren Aussage er unterstütze. „Die Menschen haben das Recht, ihr Eigentum zu verteidigen“, so DeSantis. „In diesem Teil Floridas gibt es eine Menge Befürworter des Zweiten Verfassungszusatzes.“ Das sogenannte Second Amendment in der US-Verfassung regelt das Recht auf Waffenbesitz.

Viele US-Amerikaner verteidigen dieses Recht als Grundsatz der individuellen Freiheit. Etwa ein Drittel der Erwachsenen in den USA gibt an, eine Waffe zu besitzen. Die USA sind international mit Abstand das Industrieland mit der höchsten Rate an tödlicher Waffengewalt. Erst vor wenigen Tagen wurden in DeSantis’ Bundesstaat in der Stadt Jacksonville bei einer rassistisch motivierten Massenschießerei drei schwarze Bewohner erschossen. 

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„Man weiß nie, was sich hinter der Tür verbirgt, wenn man bei jemandem einbricht und versucht zu plündern. Da sind Menschen, die in der Lage sind, sich und ihre Familien zu verteidigen“, fügte der Gouverneur hinzu. „Wir werden jeden Plünderer zumindest aus Sicht der Strafverfolgungsbehörden zur Rechenschaft ziehen, und es könnte sogar noch schlimmer sein, je nachdem, was sich hinter der Tür verbirgt.“

Biden telefoniert mit DeSantis

DeSantis hat seine Präsidentschaftskampagne vorübergehend unterbrochen, um sich auf das Krisenmanagement rund um den Hurrikan zu konzentrieren. Die Chefin der Naturkatastrophenbehörde Fema, Deanne Criswell, sagte, „Idalia“ sei der stärkste Sturm, der seit mehr als 100 Jahren in diesem Teil Floridas auf Land getroffen sei. In der Region rund um Big Bend seien vermutlich die größten Schäden zu verzeichnen.

Der Sturm brachte starke Winde und heftigen Regen. Straßen wurden überschwemmt, Häuser beschädigt, Bäume entwurzelt und Stromleitungen zu Boden gerissen. Inzwischen ist „Idalia“ weiter Richtung Ozean gezogen. 

Hurrikan „Idalia“ trifft auf Florida: Behörden rufen Gesundheitsnotstand aus

US-Präsident Joe Biden, den DeSantis im Fall einer Nominierung der Republikaner direkt herausfordern würde, telefonierte in den vergangenen Tagen mehrfach mit DeSantis. Es gehe gerade nicht um den Wahlkampf, sondern darum, Menschen in Not zu helfen, betonte Biden.

Der US-Präsident teilte auf X, ehemals Twitter, mit, er habe mit den Gouverneuren der betroffenen Staaten Florida, Georgia und South Carolina telefoniert, um „die Unterstützung meiner Regierung für den Wiederaufbau zu bekräftigen“. 

Geldprobleme und schlechte Umfragewerte hatten DeSantis’ Präsidentschaftskampagne zuletzt in die Krise gestürzt. Der mehrfach angeklagte Ex-Präsident Donald Trump erreicht unter republikanischen Anhängern über 50 Prozent Zustimmung, während DeSantis im nationalen Umfragedurchschnitt des Portals Fivethirtyeight zuletzt nur noch auf rund 15 Prozent kam. 

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