Fresenius tauscht Chef der Kliniksparte Helios aus

Francesco De Meo

Der Helios-Chef verlässt den Gesundheitskonzern Fresenius.

(Foto: Helios)

Frankfurt Der Gesundheitskonzern Fresenius und der langjährige Chef der Kliniksparte, Francesco De Meo, gehen getrennte Wege. Wie der Konzern am Freitag mitteilte, rückt Helios-Deutschlandchef Robert Möller mit sofortiger Wirkung in den Vorstand des Dax-Konzerns ein und übernimmt auch die Leitung der Klinikgruppe Helios Health.

Über einen möglichen Abgang von De Meo wurde intern wie extern bereits seit längerem spekuliert. Der 59-Jährige hatte im vergangenen Jahr noch zu Zeiten des damaligen Konzernchefs Stephan Sturm weitere Expansionspläne für Helios geschmiedet und auch bereits Gespräche mit Private-Equity-Investoren geführt. Als Sturm im Oktober durch den früheren Siemens-Manager Michael Sen abgelöst wurden, konnte De Meo diese Pläne nicht weiterverfolgen.

Angesichts sinkender Margen und der hohen Verschuldung von Fresenius will Sen den Konzern neu ausrichten. Dazu gehört unter anderem die Entflechtung von der Dialysetochter Fresenius Medical Care. Helios spielt in der neu formierten Fresenius mit seinen stabilen Geschäftsmodell zwar weiterhin eine wichtige Rolle. Pläne von internationaler Expansion und einem perspektivischen Börsengang, wie sie De Meo hatte, sind aber erst einmal passé.

Michael Sen

Der frühere Siemens-Manager richtet Fresenius neu aus.

(Foto: IMAGO/STAR-MEDIA)

Jenseits dieser unterschiedlichen strategischen Pläne war die Distanz zwischen De Meo und Sen für viele Beobachter deutlich spürbar. Zu unterschiedlich sind beide machtbewussten Manager allein schon im Auftreten. De Meo zelebrierte seit Jahren das lässige Gegenbild eines typischen Vorstands, während Sen wiederum einen korrekten Auftritt als CEO perfektioniert.

Zuletzt war laut Insidern das Desinteresse De Meos am Unternehmen Fresenius in den Gremiensitzungen deutlich spürbar gewesen. De Meo scheint zudem Pläne außerhalb von Fresenius zu verfolgen mit einem Family Office. Von diesem hat seine Ehefrau vor kurzem einen Ableger gegründet, der im Bereich Healthcare aktiv werden will.

Francesco De Meo machte Helios zur wichtigen Säule des Konzerns

Offiziell wäre der Vertrag von De Meo noch bis 2026 gelaufen. Der Jurist stieg im Jahr 2000 als Leiter für die Abteilung Recht und Personal bei Helios ein. 2008 wurde er Vorstandsmitglied bei Fresenius sowie Chef der Klinikgruppe.

De Meo baute Helios unter anderem mit dem Kauf der Rhön-Kliniken zum größten deutschen Krankenhauskonzern aus. Mit der Übernahme des spanischen Klinikbetreibers Quirónsalud und weiteren Zukäufen, die unter dem Dach der Holding Health gebündelt wurden, formte der Manager einen führenden privaten Gesundheitsdienstleister mit einem Gesamtumsatz von 11,7 Milliarden Euro, der für Fresenius eine wichtige Säule bildet.

Robert Möller

Der Manager folgt auf Francesco De Meo im Fresenius-Vorstand.

Sein Nachfolger Robert Möller, 56, kam 2014 zu Helios, wo er bis 2017 Klinikgeschäftsführer im Hanseklinikum Stralsund war. Nach einem kurzzeitigen Wechsel kehrte er 2019 in das Unternehmen zurück und übernahm die Geschäftsführung verschiedener Regionen. 2022 wurde er CEO der Helios Kliniken GmbH.

Mehr: Raus aus den Schulden: Wie Fresenius wieder zukunftsfähig werden kann

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