Gründächer sind großartig. Blaugrüne Dächer sind noch besser


Foto einer grünen Dachlandschaft

Mit freundlicher Genehmigung von De Dakdokters

Darunter erstreckt sich eine Filterschicht, die verhindert, dass Erde in die nächste Schicht gelangt, ein leichtes Kistensystem, das das Wasser speichert. Und schließlich befinden sich darunter noch zusätzliche Schichten, die verhindern, dass Wasser und Pflanzenwurzeln in das eigentliche Dach eindringen. „Sie haben tatsächlich eine flache Regentonne auf Ihrem Dach“, sagt Kasper Spaan, Politikentwickler für Klimaanpassung bei Waternet, Amsterdams öffentlicher Wassermanagementorganisation, die an RESILIO teilnimmt.

Der Wasserstand im blaugrünen Dach wird durch ein intelligentes Ventil gesteuert. Wenn laut Wettervorhersage ein Sturm bevorsteht, lässt das System das gespeicherte Wasser vorzeitig vom Dach ab. Auf diese Weise füllt sich das Dach bei einem Regenguss wieder, sodass weniger Regenwasser in die Dachrinnen und Abwasserkanäle in der Umgebung gelangt. Mit anderen Worten: Das Dach wird zu einem Schwamm, den der Bediener bei Bedarf auswringen kann. „In der ‚quetschbaren‘ Schwammstadt macht man die ganze Stadt formbar“, sagt Spaan.

Dies macht das traditionelle System der Regenwasserbewirtschaftung flexibler, aber auch komplizierter. Deshalb nutzte das RESILIO-Projekt Software von Autodesk, um die Auswirkungen blaugrüner Dächer und das Überschwemmungsrisiko in Amsterdam zu modellieren und dabei auch den Klimawandel zu berücksichtigen.

„Sie können einen Blick auf historische Überschwemmungsmuster werfen und dann Simulationen durchführen, die Ihnen helfen zu verstehen: Wenn ich so viel Kapazität aus dem Entwässerungsnetz nehmen könnte, wenn der Sturm kommt, werde ich die Überschwemmungen um 10 reduzieren. 15, 20 Prozent“, sagt Amy Bunszel, Executive Vice President für Architektur-, Ingenieur- und Baudesignlösungen bei Autodesk. „Unsere Software ermöglicht es ihnen, Simulationen durchzuführen und mit verschiedenen Kompromissen zu spielen.“

Über die Vorteile einer Schwammstadt hinaus können blaugrüne Dächer die oberste Etage eines Gebäudes kühlen, indem sie das gespeicherte Wasser quasi „ausschwitzen“. Mit den richtigen Arten einheimischer Pflanzen können sie auch die Artenvielfalt steigern, indem sie einheimische bestäubende Insekten versorgen. Um noch einen Schritt weiter zu gehen, experimentieren Wissenschaftler auch mit dem Anbau von Feldfrüchten auf Dächern unter Sonnenkollektoren, der sogenannten Dach-Agrivoltaik. Theoretisch könnte die Kombination mit Blau-Grün-Systemen tatsächlich die Effizienz der Solarmodule verbessern, indem sie mit dem verdunstenden Wasser gekühlt werden.

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