Frankreich bittet um Rechtsgutachten zum Cyber-Zertifikat und verschiebt den Deal


Eine Einigung könnte bei den nächsten Expertentreffen im Mai oder Juni erzielt werden.

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Frankreich hat den Juristischen Dienst des Rates um eine Stellungnahme zur bevorstehenden Cybersicherheitszertifizierung für Cloud-Dienste (EUCS) gebeten und damit eine Einigung zwischen den Mitgliedstaaten blockiert, wie eine nahestehende Quelle Euronews mitteilte.

Laut einer Quelle, die über die Ergebnisse der European Cybersecurity Certification Group (ECCG) informiert wurde, möchte das Land mehr darüber erfahren, wie sich die Einführung des EUCS auf die Zukunft nationaler Systeme auswirken würde.

Frankreich verfügt über eine eigene inländische Sicherheitsqualifikation – SecNumCloud – die von der französischen Nationalen Agentur für Cybersicherheit (ANSSI) entwickelt wurde, um die Robustheit von Cloud-Lösungen bei zunehmenden Cyberangriffen sicherzustellen.

Das EU-Programm sollte bis zum 15. April genehmigt werden, nachdem die EU-Cybersicherheitsagentur ENISA einen neuen Textentwurf veröffentlicht hatte, der darauf abzielt, einen Stillstand in den Verhandlungen zu überwinden. Es könnte nun frühestens bei Expertengruppensitzungen im Mai oder Juni grünes Licht geben.

Seit drei Jahren wird über ein freiwilliges Zertifizierungssystem für Cloud-Dienste diskutiert, nachdem die Europäische Kommission die ENISA im Jahr 2019 mit der Ausarbeitung eines solchen Systems beauftragt hatte. Damit könnten Unternehmen nachweisen, dass zertifizierte IKT-Lösungen das richtige Maß an Cybersicherheitsschutz für den EU-Markt bieten.

Der jüngste Textvorschlag der ENISA hatte sogenannte Souveränitätsanforderungen weggelassen. Frankreich hat zuvor versucht, solche Anforderungen in den Text aufzunehmen, um Nicht-EU-Cloud-Unternehmen von der Qualifizierung für die höchsten Sicherheitsoptionen auszuschließen. Dieser Vorschlag stieß bei mehreren EU-Ländern und der Industrie auf heftigen Widerstand, da sie darin einen protektionistischen Schritt sahen.

Anfang dieses Monats (10. April) forderten EU-Unternehmen, darunter der Flugzeughersteller Airbus sowie die Telekommunikationsunternehmen Orange und Deutsche Telekom, die 27 EU-Mitgliedstaaten in einem offenen Brief auf, Souveränitätsanforderungen in den Vorschlag aufzunehmen.

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