Deutschlands rechtsextreme Partei AfD erringt historischen Sieg bei der Kommunalwahl

Die rechtsextreme AfD in Deutschland hat am Sonntag ihre erste Landtagswahl gewonnen, ein weiterer Aufschwung für die einwanderungsfeindliche Partei, die in Meinungsumfragen Rekordwerte erreicht.

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Robert Sesselmann, Jurist und Landtagsabgeordneter, hat sich in der vielbeachteten Stichwahl für den Landrat in Sonneberg im Mittelthüringen, nahe der Grenze zu Bayern, als Sieger durchgesetzt.

Sesselmann erhielt nach Angaben des Wahlbüros 52,8 Prozent der Stimmen.

Der Sieg kam trotz Aufrufen der Mainstream-Parteien an die Wähler, sich hinter den amtierenden Kandidaten Jörgen Köpper von der konservativen CDU zu stellen.

Mit nur etwa 57.000 Einwohnern ist Sonneberg einer der kleineren Kreise Deutschlands, aber mit dem bahnbrechenden Sieg ist er der erste, der von der Partei Alternative für Deutschland (AfD) geführt wird.

„Robert Sesselmann hat Geschichte geschrieben“, twitterte AfD-Co-Chefin Alice Weidel.

Der Meilenstein liegt darin, dass die AfD in jüngsten Umfragen einen Rekordwert von 18 bis 20 Prozent erreicht hat, gleichauf mit den Sozialdemokraten von Bundeskanzler Olaf Scholz und nur hinter dem konservativen CDU/CSU-Block.

Noch besser schneidet die AfD in den ehemaligen ostdeutschen Bundesländern Thüringen, Brandenburg und Sachsen ab, wo im nächsten Jahr Landtagswahlen stattfinden, bei denen die AfD auf große Durchbrüche hofft.

Deutschlands meistverkaufte Bild-Zeitung nannte Sesselmanns Sieg ein politisches „Erdbeben“ und „einen bemerkenswerten Erfolg für die ultrarechte Partei“.

Thüringens sozialdemokratischer Innenminister Georg Maier bezeichnete das Ergebnis laut Bild als „Alarmglocke für alle demokratischen Kräfte“.

Der AfD-Landesparteichef in Thüringen ist der rechtsextreme Hitzkopf Björn Hoecke, dessen Äußerungen zur Nazi-Vergangenheit Deutschlands in der Vergangenheit für Empörung gesorgt haben.

Hoecke, der von deutschen Geheimdiensten als Extremist eingestuft wird, hat das Berliner Holocaust-Denkmal als „Denkmal der Schande“ bezeichnet und eine „180-Grad-Wende“ in der Erinnerungskultur des Landes gefordert.

Die AfD wurde 2013 als Anti-Euro-Gruppe gegründet und entwickelte sich dann zu einer Anti-Islam- und Anti-Einwanderungspartei. Sie profitierte von der wachsenden Unzufriedenheit mit Scholz‘ Drei-Parteien-Koalition angesichts der Sorge um die Inflation und die Bezahlbarkeit der Klimapläne der Regierung.

Auch die hohe Einwanderung bleibt ein zentrales Anliegen der Wähler.

Die AfD verblüffte das politische Establishment, als sie bei der Bundestagswahl 2017 rund 13 Prozent der Stimmen erhielt und ihre Abgeordneten in den deutschen Bundestag katapultierte.

Bei der Bundestagswahl 2021 rutschte sie auf rund 10 Prozent ab.

In Deutschland, wo Koalitionsregierungen die Regel sind, haben die etablierten Parteien eine Allianz mit der AfD immer ausgeschlossen.

(AFP)

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