Bundesregierung unternimmt ersten Schritt zu mehr ökologischem Landbau


Das Bundeslandwirtschaftsministerium setzt sich für mehr Bio-Lebensmittel in Kantinen und Restaurants ein, um das Koalitionsziel für 2030 zu erreichen, 30 % der Ackerfläche für den ökologischen Landbau zu nutzen.

Lesen Sie den deutschen Originalartikel Hier.

Die deutsche Regierungskoalition hat sich Ende 2021 darauf geeinigt, dass der ökologische Landbau bis 2030 30 % der Ackerfläche ausmachen soll und damit das EU-weite Ziel von 25 % übertrifft.

Um dieses Ziel zu erreichen, sah das Abkommen auch vor, a Zukunftsstrategie für den ökologischen Landbau. Während diese bereits 2019 von der ehemaligen CDU-Landwirtschaftsministerin Julia Klöckner vorgestellt worden war, sah die neue Vereinbarung der aktuellen Regierung von Bundeskanzler Olaf Scholz vor, die Strategie zu überarbeiten und auf die gesamte Wertschöpfungskette auszuweiten.

Auf der BioFach vergangene Woche in Nürnberg gab die Staatssekretärin des Landwirtschaftsministeriums, Silvia Bender, ein Update zum Fortschritt der Strategie.

„Wie und was wir essen, hat weitreichende Auswirkungen auf die Umwelt, die Biodiversität und das Klima in Deutschland und weltweit, auf die Tiere als unsere Mitgeschöpfe und nicht zuletzt auf unsere Gesundheit und unser Wohlbefinden – dafür steht der ökologische Landbau benötigt“, erklärte Bender während der Veranstaltung.

Gleichzeitig brauchen Verbraucher „mehr Informationen“ darüber, wie der ökologische Landbau zum Umwelt- und Klimaschutz beiträgt.

Mehr Bio-Lebensmittel in Kantinen, Restaurants

Am 15. Februar verabschiedete die Regierung Gesetzesänderungen, die auf mehr Bio-Produkte in der Außer-Haus-Verpflegung wie Kantinen, Cafeterias und Restaurants drängen.

Die vom Kabinett beschlossenen Änderungen sollen die Grundlage für eine geplante Verordnung zur außerhäuslichen Öko-Verpflegung bilden, die derzeit formalisiert wird.

Im Rahmen der Bio-Strategie strebe das Ministerium eine Informationskampagne an, um Verbraucher auf die „sozialen Vorteile“ und weitere Vorteile von Bio-Produkten aufmerksam zu machen, kündigte Bender auf der Veranstaltung an.

„Davon erhoffen wir uns weitere Impulse für eine verstärkte Nachfrage nach Bio-Produkten“, sagte der Staatssekretär.

Bio-Verbände fordern seit langem die Förderung von Bio-Produkten nicht nur für Erzeuger, sondern auch für Vertrieb und Verbraucher.

Allerdings übersteigt die Nachfrage nach Bio-Lebensmitteln in Deutschland bei vielen Produkten bereits die heimische Produktion. Das Neueste Branchenbericht der Bio-Lebensmittelbranche kommt ebenfalls zu dem Schluss, dass die Produktionssteigerungen im vergangenen Jahr kaum mit der steigenden Nachfrage Schritt halten konnten.

Ein Anstieg der Nachfrage würde somit nicht unbedingt zu einem Anstieg der heimischen Produktion führen, sondern müsste zumindest kurzfristig durch Importe gedeckt werden.

In Forschung investieren

Bender stellte auch geplante Maßnahmen vor, die über die Verbraucherseite hinausgehen, darunter die Stärkung der Bio-Wertschöpfungsketten und mehr Investitionen in die Forschung zum ökologischen Landbau.

Künftig sollen beispielsweise 30 % des dem Ministerium zur Verfügung stehenden Forschungsbudgets in die Bio-Forschung fließen.

Auch der Anfang dieses Jahres in Kraft getretene deutsche Strategieplan zur Umsetzung der reformierten Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) sieht mehrere Maßnahmen zur Förderung des ökologischen Landbaus vor.

Diese reichen nach Angaben des Bundesverbandes Ökologische Lebensmittel (BÖLW) finanziell nicht aus, um das 30-Prozent-Ziel zu erreichen, und würden bis 2030 nur noch 12 Prozent ausmachen.

Damit der Übergang zu mehr Ökolandbau gelingt, muss das Landwirtschaftsministerium „Bio in alle Gesetzgebungsverfahren einbeziehen – von der GAP bis zur Kennzeichnung“, erklärte der Verband in einer Pressemitteilung im Anschluss an die Veranstaltung.

Laut Branchenreport ist der Anteil der ökologisch bewirtschafteten Fläche im vergangenen Jahr um knapp 4 % auf rund 11 % der gesamten Ackerfläche gewachsen – vom Zielwert von 30 % ist er aber noch weit entfernt.

[Edited by Alice Taylor]



source-127

Leave a Reply