Das sind die Highlights der Automesse

Düsseldorf Früher dienten Messen den Autoherstellern als große Bühne für Premieren der neuesten Modelle. Inzwischen hat sich die IAA Mobility, die im Jahr 2021 von Frankfurt nach München umzog, neu aufgestellt. Neben den klassischen Autoherstellern sind auch zahlreiche andere Fortbewegungsmittel und Mobilitätskonzepte auf der Messe zu finden, die noch bis zum Wochenende läuft.

Die Zahl der echten Weltpremieren ist in diesem Jahr dagegen überschaubar. Bekannte Marken wie Hyundai, Kia, Peugeot oder Jeep verzichten sogar gänzlich auf den Messeauftritt. Neben den deutschen Herstellern ist in diesem Jahr zudem eine starke Präsenz chinesischer Marken zu erkennen, die zunehmend in den europäischen Markt drängen.

Einige Highlights hat das Branchentreffen aber dennoch zu bieten.

Mit dem Kürzel GTI verkauft VW seine besonders leistungsstarken Autos, die für viele inzwischen Legendenstatus haben. Das soll auch im Elektrozeitalter so bleiben: In München zeigt der größte deutsche Autohersteller das Modell ID GTI Concept, das die erfolgreiche Vergangenheit in die Zukunft übertragen soll.

Bei dem GTI handelt es sich um eine von mehreren Modellreihen, die als Elektroautos weiterleben sollen. Fahrzeuge mit Kultstatus wie Golf oder Tiguan sollen somit den Sprung ins elektrische Zeitalter schaffen und dabei auf klassische VW-Designelemente zurückgreifen.

Neues Gewand für den GTI

Der neue VW ID GTI Concept soll die Modellreihe in die Zukunft führen.

(Foto: Bloomberg)

Interessierte Käufer müssen sich allerdings noch gedulden. Mit einer Serienversion ist erst für das Jahr 2027 zu rechnen. Bis dahin möchte die VW-Kernmarke elf weitere Elektroautos auf den Markt bringen.

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2. BMW – Neue Klasse

Die nächste Generation von Elektroautos trägt bei BMW einen einfachen Namen: Neue Klasse. Bei der Automesse hat der Premiumhersteller nun erstmals Details zur geplanten elektrischen Kompaktlimousine preisgegeben, die im Wettbewerb mit Tesla und anderen Herausforderern vor allem mit Effizienz punkten soll.

Bei dem Modell streben die Münchener einen Verbrauch von weniger als 13 Kilowattstunden (KWh) pro hundert Kilometer an. „30 Prozent mehr Reichweite, 30 Prozent schnelleres Laden“, versprach BMW-Chef Oliver Zipse am Wochenende in einer Industriehalle im Münchener Norden.

Neben der in München präsentierten Limousine befindet sich ein halbes Dutzend weiterer Modelle auf Basis der Neuen Klasse in der Planung. Bereits vor dem Jahr 2030 soll der Elektroanteil des Unternehmens auf 50 Prozent steigen.

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Vision für die Zukunft

Die Neue Klasse am Messestand des Münchener Konzerns.

(Foto: dpa)

3. Audi Q6 e-tron

Auf der IAA präsentiert die VW-Premiumtochter Audi mit dem Elektro-SUV Q6 erstmals seit zwei Jahren ein neues Auto. Das Fahrzeug basiert auf der neuen PPE-Plattform, die Audi gemeinsam mit Porsche entwickelt hat. Highlight ist die neue Software, die im Q6 e-tron erstmals zum Einsatz kommt und intern als E1.2 bezeichnet wird.

Auf der Messe stellte der Autobauer zunächst nur den Innenraum des neuen Elektroautos vor, der unter anderem über ein Head-up-Display mit Augmented-Reality-Anwendungen verfügt.

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Erstes neues Modell nach zwei Jahren

Der neue Q6 e-tron soll für Audi zum großen Befreiungsschlag werden.

(Foto: Reuters)

4. Mercedes CLA

Mit neuer 800-Volt-Technologie will Mercedes seine Elektroautos schneller laden lassen als die meisten Konkurrenten. Wie die neuen Modelle aussehen könnten, zeigt die Marke in München mit dem Concept CLA.

Mit der MMA-Plattform (Mercedes-Benz Modular Architecture) treibt der Konzern auf der IAA seine Elektrifizierungsstrategie voran. Die neue Architektur soll das Fundament künftiger Elektro-Einstiegsmodelle der Marke bilden, die 2024 auf den Markt kommen werden.

Mit dem Concept CLA Class hat der Autobauer einen konkreten Ausblick auf Design und Innenraum der kommenden Fahrzeugfamilie gegeben. Diese soll künftig aus mindestens vier Mitgliedern bestehen, wozu ein Shooting Brake sowie zwei SUVs gehören.

Durch die Plattform sollen bei dem auf Effizienz getrimmten Fahrzeug bis zu 750 Kilometer Reichweite möglich sein. Ende 2024 bis Anfang 2025 soll das Serienpendant an den Markt gehen.

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Mercedes-Benz Concept CLA Class

Das Konzeptfahrzeug liefert einen Ausblick auf die kommende Fahrzeuggeneration bei Mercedes.

(Foto: Mercedes-Benz)

5. Tesla – Model 3 Highland

Zum ersten Mal seit sechs Jahren bekommt Teslas Model 3 eine neue Optik und zahlreiche neue Funktionen. Das Unternehmen hatte letzten Freitag überraschend erste Details des Facelifts präsentiert, das intern unter dem Codenamen „Project Highland“ entwickelt wurde.

Auffällig sind an dem Modell vor allem die Neuerungen an der Front. Die Scheinwerfer sind nun schmaler und aggressiver gestaltet. Damit soll das Fahrzeug im Vergleich zum Vorgänger auch aerodynamisch bessere Werte liefern.

Das dürfte sich künftig auch bei der Reichweite bemerkbar machen. Bei der Version mit Heckantrieb soll das neue Model 3 auf eine Reichweite von bis zu 513 Kilometern (WLTP) kommen, bei der Allradvariante sind es bis zu 629 Kilometer.

Die Basisversion des überarbeiteten Modells ist ab 42.990 Euro erhältlich. Für die Langstreckenvariante mit Allrad sind 51.990 Euro fällig.

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Gefragt

Das Model 3 des US-Herstellers Teslas trieb den Wandel der Branche maßgeblich voran. Nun präsentierte die Marke einige Neuerungen.

(Foto: Bloomberg)

6. Opel Experimental

Die einzige Marke des europäischen Branchenriesen Stellantis in München ist Opel. Die Rüsselsheimer geben einen Ausblick auf ihr künftiges Markengesicht. Das futuristische Konzeptfahrzeug trägt dabei nicht umsonst den Namen Experimental.

Neben aerodynamischen Veränderungen und der Elektrifizierung setzt der Autobauer vor allem auf einen neuen Innenraum. So sollen beispielsweise Informationen in Zukunft durch Augmented-Projection-Technologie wiedergegeben werden. Darüber hinaus enthält das Modell besonders leichte Sitze sowie ein neues Head-up-Display.

Opel Experimental

Der Hersteller präsentierte das Konzeptauto erstmals auf der IAA.

(Foto: dpa)

7. Mini

Unter der Führung von BMW hat Mini zahlreiche Erfolge gefeiert. Nun soll die britische Marke vollständig elektrisch werden. Wie das aussehen könnte, zeigt sie in München mit den neuen Generationen des dreitürigen Cooper und des Countryman.

Beide Modelle fahren ausschließlich batterieelektrisch und sollen über eine WLTP-Reichweite von bis zu 462 Kilometern verfügen. Im April kommenden Jahres will das Unternehmen sein elektrisches Portfolio zudem mit dem Modell Crossover Aceman ergänzen.

Elektrische Zukunft

Der neue Mini Cooper im Pavillon der BMW-Tochter.

(Foto: Bloomberg)

8. Renault Scenic

Bei Elektroautos war Renault mit Modellen wie dem Zoe mal führend. Durch den elektrischen Scenic, den die Franzosen in München enthüllt haben, will die Marke um Konzernchef Luca de Meo an die Erfolge der Vergangenheit anknüpfen.

Die Konkurrenz im Segment ist mit Wettbewerbern wie Volkswagen oder Tesla allerdings hart. Überzeugen will Renault die Kundschaft mit der in München erstmals präsentierten Crossover-Generation. Der Fünftürer teilt sich dabei die Technik mit der Limousine Megane E-Tech Electric und tritt gegen den VW ID.4 und Teslas Model Y an.

Bei der Innenraumgestaltung orientiert sich das Modell ebenfalls am elektrischen Megane. Der Platz des Fahrers wird von einem ein Bildschirm-Duo dominiert, dessen horizontaler Part hinter dem Lenkrad die Aufgaben der Instrumente übernimmt. Daran schließt sich ein zweites Display im klassischen Hochformat an. Das Infotainmentsystem nutzt Software auf Android-Basis, was unter anderem den Zugriff auf das „Google Maps“-Navigationssystem und die vom gleichen Konzern stammende Sprachbedienung erlaubt.

Laut Renault soll der Scenic über eine WLTP-Reichweite von 620 Kilometern verfügen. Schnellladen soll mit bis zu 150 kW Leistung möglich sein. Ein weiteres Highlight ist das Panorama-Glasdach, das mithilfe einer Beschichtung des Glases einen Wechsel zwischen transparent und undurchsichtig ermöglicht.

Neue Konkurrenz

Mit dem Renault Scenic möchten die Franzosen auch Marken wie VW und Tesla Konkurrenz machen.

(Foto: Reuters)

9. Zeekr 001

Volvo erhält eine weitere Schwestermarke. Nach Polestar und Lynk & Co. positioniert die chinesische Konzernmutter Geely im Rennen um die elektrische Zukunft Zeekr im Hochpreissegment. Das Modell 001 soll für den Konzern als sportlicher Shooting Brake für die gehobene Mittelklasse fungieren und eine günstigere Alternative zum Porsche Taycan (ab rund 93.000 Euro) darstellen.

In Schweden und den Niederlanden ist das Modell schon diesen Herbst, in Deutschland Anfang kommenden Jahres erhältlich.

Der Akku verfügt im besten Fall über eine Reichweite von 620 Kilometern. Das Auto hat im Basismodell eine Leistung von 272 PS. Bei weiteren Modellen ist eine Leistung von bis zu 544 PS und eine Beschleunigung von null auf hundert in 3,8 Sekunden möglich.

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Zeekr 001

Details des chinesischen Modells erinnern an Produkte eines deutschen Sportwagenherstellers.

(Foto: dpa)

10. BYD Seal

In China ist BYD längst Marktführer bei Elektroautos. Nun wollen die Chinesen auch in Europa beweisen, dass sie keinen Vergleich scheuen müssen. Der Seal soll dafür mit Vorurteilen aufräumen und ein Signal in Bezug auf die Wettbewerbsfähigkeit gegenüber der europäischen Konkurrenz senden.

Zum Markstart gegen Jahresende ist die Limousine mit zwei unterschiedlichen Antriebsvarianten verfügbar. Der BYD Seal Design verfügt dabei über 313 PS und eine Reichweite von 570 Kilometern, das Allradmodell BYD Seal Excellence AWD über eine Gesamtleistung von 530 PS und eine Reichweite von 520 km je Batterieladung.

Im Kampf gegen Tesla und Co. dürfte nicht zuletzt der Preis entscheidend sein. Der Einstiegspreis soll bei mehr als 40.000 Euro liegen.

Mit Agenturmaterial

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