Cyberangriff legt Internetseite der Bafin lahm

Bafin

Man habe Abwehrmaßnahmen in Kraft gesetzt, teilt die Finanzaufsicht mit.

(Foto: dpa)

Frankfurt Nach mehreren Banken ist nun auch die Finanzaufsicht Bafin Opfer einer Cyberattacke geworden. Aufgrund eines sogenannten Distributed-Denial-of-Service-Angriffs (DDoS) sei die Webseite der Bafin seit Freitag nur eingeschränkt erreichbar, teilte die Behörde am Montagmorgen mit.

Bei DDoS-Attacken werden die Server von Unternehmen oder Behörden gezielt mit so vielen Anfragen bombardiert, dass sie überlastet sind und im schlimmsten Fall zusammenbrechen. In der Regel sind solche Attacken keine Angriffe, bei denen es den Hackern gelingt, sich Zugang zu internen IT-Systemen zu verschaffen.

Die Bafin habe „Sicherheitsvorkehrungen getroffen und unmittelbar nach Einsetzen des Angriffs Abwehrmaßnahmen in Gang gesetzt, die auch greifen“, teilte die Finanzaufsicht mit. Diese Maßnahmen führten jedoch dazu, dass die Website auch am Montag zeitweise nicht erreichbar sei.

Die Bafin arbeite daran, noch während des laufenden Angriffs eine vollständige Erreichbarkeit ihrer Website wiederherzustellen. „Alle anderen Systeme der Bafin funktionieren uneingeschränkt“, betonte die Finanzaufsicht.

Auch mehrere Banken sind in den vergangenen Monaten und Jahren Ziele von Cyberangriffen gewesen. Bafin-Chef Mark Branson warnte bereits Ende 2021, dass Cyberrisiken mittlerweile das größte operationelle Risiko für Geldhäuser seien.

„Bei Cyberrisiken hat man es auf der anderen Seite mit einer kriminellen Industrie zu tun“, sagte Branson damals. Diese kriminelle Branche sei extrem profitabel, extrem gut organisiert und manchmal vernetzt mit staatlichen Stellen. Sie könne daher viel investieren. 

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„Dieses Risiko ist sehr präsent, und es wächst stark“, sagte Branson. „Ich bin persönlich nicht sicher, ob wir alle miteinander – staatlicher Sektor, Privatsektor – gut genug vorbereitet sind auf einen wirklich schwerwiegenden Sicherheitsvorfall.“ 

Der Bafin-Chef forderte die Banken deshalb auf, sich nicht nur bestmöglich gegen Hackerangriffe zu schützen, sondern sich auch Gedanken über das Krisenmanagement bei erfolgreichen Attacken zu machen. Nun muss Branson zeigen, wie gut das Krisenmanagement der Bafin selbst ist.

Mit Agenturmaterial.

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