Playmobil-Hersteller ernennt René Feser zum neuen Chef

Playmobil

Der bisherige Vizechef René Feser soll den Mutterkonzern künftig führen.

(Foto: dpa)

Düsseldorf Nach dem plötzlichen Abgang des langjährigen Firmenchefs Steffen Höpfner erhält der Playmobil-Mutterkonzern eine neue Führung. René Feser werde ab sofort als Chief Operating Officer (COO) das operative Geschäft der Horst Brandstätter Group leiten, wie das Unternehmen am Montag mitteilte.

Der Manager ist bereits seit 2016 für Finanzen und Personal verantwortlich und war bereits stellvertretender Vorstandschef der Gruppe. Er werde künftig die Steuerung und Organisation der gesamten Betriebsprozesse und der betrieblichen Leistungen für die gesamte Unternehmensgruppe verantworten. „Einen neuen CEO wird es bis auf Weiteres nicht geben“, heißt es in der Pressemitteilung, die dem Handelsblatt vorab vorlag.

Der Beirat des Unternehmens hat die Entscheidung über die neue Führungsmannschaft nach Handelsblatt-Informationen am Freitag getroffen. Gemeinsam mit Feser bilden Bahri Kurter als Leiter der Unternehmenssparte Playmobil und Matthias Fauser als Chief Supply Chain Officer (CSCO), zuständig für Beschaffung und Produktion, den Vorstand. Matthias Hemme ist wie bisher für die Sparte Lechuza zuständig, die Pflanzgefäße und Blumentöpfe herstellt.

Fesers Vorgänger Höpfner hatte kürzlich überraschend gebeten, seinen Vertrag zum 31. Juli zu beenden. Das „Manager Magazin“ hatte zuvor darüber berichtet, dass es Beschwerden des Betriebsrats gegeben habe und die Strategieberatung McKinsey derzeit das Unternehmen berate. Allerdings sollen die Ergebnisse erst im Herbst vorliegen.

Auf Nachfrage verneinte das Unternehmen einen Zusammenhang zwischen Höpfners Bitte um Vertragsauflösung und der Kritik des Betriebsrats. Darin gehe es um Vorwürfe, die alle die Personalarbeit betreffen und die das Unternehmen als falsch bezeichnete.

Unklar ist allerdings, ob der Abgang Höpfners nach acht Jahren an der Spitze und 26 Jahren im Unternehmen etwas mit der wirtschaftlichen Entwicklung des Spielwarenherstellers zu tun hat. Im Geschäftsjahr 2021/22 war der Umsatz um vier Prozent auf 692 Millionen Euro gesunken. Das operative Ergebnis halbierte sich fast auf rund 50 Millionen Euro. Aktuellere Zahlen liegen bislang noch nicht vor.

Firmenpatriarch und Playmobil-Erfinder Horst Brandstätter war 2015 gestorben, Höpfner führte seit 2016 das Unternehmen. Die Firmengruppe hat eine komplexe Struktur mit zwei Stiftungen und einer Holding. Dies hatte in den vergangenen Jahren nach verschiedenen Medienberichten zu Spannungen geführt.

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