IG Metall fordert für Stahlkocher 8,5 Prozent mehr Lohn

Stahlwerk Thyssenkrupp

(Foto: imago images/simme)

Duisburg, Berlin Die IG Metall geht mit der Forderung nach einer Lohnerhöhung von 8,5 Prozent und einer Verkürzung der wöchentlichen Arbeitszeit auf 32 Stunden bei vollem Lohnausgleich in die kommende Tarifrunde der nordwestdeutschen Stahlindustrie. Die Laufzeit solle rund zwölf Monate betragen, teilte die Gewerkschaft am Mittwoch nach einer Sitzung der Tarifkommission in Duisburg mit. 

„Diese Arbeitszeitverkürzung wäre damit der Einstieg in die Vier-Tage-Woche, die dadurch in vielen Bereichen möglich wird“, sagte der Bezirksleiter der IG Metall NRW und Verhandlungsführer, Knut Giesler. Die Friedenspflicht für die rund 68.000 Beschäftigten endet am 30. November.

In die letzte Runde war die IG Metall mit der Forderung nach einer Tariferhöhung von 8,2 Prozent gezogen, die Einigung lag bei 6,5 Prozent. Zu der Branche gehören Stahlkocher von Thyssenkrupp, Salzgitter und ArcelorMittal.

Vier-Tage-Woche für den Joberhalt

Die IG Metall sieht die Vier-Tage-Woche auch als Chance, in der mitten in der Transformation steckenden Stahlbranche Arbeitsplätze zu sichern. Doch das Gegenteil sei richtig, kontert der Arbeitgeberverband Stahl. Denn viele Unternehmen benötigten während der Transformation zusätzliche, hochqualifizierte Arbeitskräfte, um die neuen Anlagen zur klimaneutralen Stahlproduktion einzufahren.

Das sei angesichts des gravierenden Fachkräftemangels in der gesamten Wirtschaft herausfordernd genug. „Eine pauschale Arbeitszeitverkürzung auf 32 Stunden hingegen entzieht den Unternehmen diese dringend benötigte zusätzliche Arbeitskraft“, teilte der Verband mit.

Die Verkürzung der Arbeitszeit von 35 auf 32 Wochenstunden bei vollem Lohnausgleich bedeute eine Erhöhung der Stundenlöhne um 8,6 Prozent, rechnen die Arbeitgeber vor. Zusätzlich fordere die IG Metall eine
Erhöhung der Entgelte um 8,5 Prozent. „Das sich somit ergebende Gesamtvolumen der Forderung von 17,1 Prozent überfordert die Leistungsfähigkeit der deutschen Stahlindustrie endgültig und gefährdet sie existenziell“, warnt der Verband.

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