Gefährlicher als Delta-Variante? In Südafrika breitet sich neue Coronamutante aus

In Deutschland ist nach Angaben des Bundesinnenministeriums vom Freitagabend die neue Corona-Variante bislang allerdings nicht nachgewiesen worden. Es sei davon auszugehen, dass die Verbreitung der neuen Variante bereits deutlich größer sei als die bekannten Fälle in Südafrika, Botswana, Hongkong, Israel und Belgien.

„Das Letzte, was uns jetzt noch fehlt, ist eine eingeschleppte neue Variante, die noch mehr Probleme macht“, sagte der geschäftsführende Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) am Freitag.

Die gesundheitspolitische Sprecherin der SPD, Sabine Dittmar, warnte angesichts der hohen Auslastung der Intensivbetten: „Wir müssen dringend verhindern, dass eine weitere Virusvariante eingetragen wird.“

In der Folge erklärte die Bundesregierung Südafrika zum Virusvarianten-Gebiet. Die Regelung tritt in der Nacht in Kraft. Die EU-Staaten wollen Passagierflüge aus südlichem Afrika aussetzen, teilte die slowenische EU-Ratspräsidentschaft am Abend mit.

Ob die Regelungen die Ausbreitung stoppen können, ist allerdings völlig offen. Sie gilt als hochansteckend.

Was bislang über die neue Virusvariante bekannt ist in der Übersicht:

So unterscheidet sich die Variante von anderen:

Laut dem Präsidenten des Robert Koch-Instituts (RKI), Lothar Wieler, trägt die Variante viele Mutationen in seinem Spike-Protein, das eine Schlüsselrolle beim Eindringen des Virus in die Körperzellen spielen. „Das spricht dafür, dass es eine erhöhte Transmission geben könnte“, sagte Wieler. Sprich: B.1.1.529 wäre dann ansteckender.

Intensivstation

Es gebe Hinweise darauf, dass B.1.1.529 noch ansteckender sei als die Delta-Variante und dass die verfügbaren Impfstoffe weniger wirksam seien.

(Foto: dpa)

Anhand der vorliegenden Daten lässt sich aber noch nicht sagen, ob die Variante tatsächlich leichter übertragbar ist. „Wir vermuten das, und es gibt einige frühe Daten“, sagte James Naismith, Professor für Strukturbiologie an der Universität Oxford, am Freitag der BBC. Sollte sich eine leichtere Übertragbarkeit bestätigen, sei es unvermeidlich, dass die Variante auch nach Großbritannien gelange, so der Experte weiter.

Die Wissenschaftlerin Susan Hopkins vom Imperial College in London bezeichnete die neue Variante als „die besorgniserregendste, die wir je gesehen haben“. Die in Südafrika bislang festgestellte Übertragungsrate (R-Wert) liege bei zwei. Das ähnele den Werten zu Beginn der Pandemie, sagte Hopkins im BBC-Radio. Noch seien mehr Daten notwendig, um zu einer abschließenden Bewertung zu kommen.

Ein erneuter Anstieg von Infektionen in einem stark durchseuchten Land wie Südafrika lege jedoch nahe, dass dafür zumindest teilweise neue Variationen verantwortlich zu machen seien, fuhr Hopkins fort. Sollte sich eine höhere Übertragbarkeit bewahrheiten, würde die Variante „ein massives Problem.“

So verbreitet sich die Variante:

Erste PCR-Testergebnisse zeigen, dass 90 Prozent der 1100 neuen Fälle, die am Mittwoch in der südafrikanischen Provinz Johannesburg gemeldet wurden, durch die neue Variante verursacht wurden, so Tulio de Oliveira, Professor für Bioinformatik, der an zwei südafrikanischen Universitäten Einrichtungen für Gensequenzierung leitet.

Im benachbarten Botswana verzeichneten die Behörden am Montag vier Fälle bei Menschen, die vollständig geimpft waren. In Hongkong wurde bei einem Reisenden aus Südafrika während seiner Hotelquarantäne die Variante nachgewiesen. Dabei scheint sich eine weitere Person im Hotelzimmer gegenüber angesteckt zu haben.

Südafrikas Gesundheitsminister Joe Phaahla erklärte, die neue Variante bestätige die „Tatsache, dass dieser unsichtbare Feind sehr unvorhersehbar ist“. Er rief die Südafrikaner auf, Masken zu tragen, Abstand zu halten und insbesondere, sich impfen zu lassen. „Wir haben auch das zusätzliche Mittel der Impfungen, das uns helfen wird, schwere Erkrankungen zu vermeiden, einschließlich, dass wir in der Klinik enden oder sogar dem Virus zum Opfer fallen“, sagte er.

Timo Ulrichs, Epidemiologe am Lehrstuhl für globale Gesundheit der Akkon-Hochschule Berlin, sagte dem Handelsblatt, es sei nun in jedem Fall wichtig, die Verbreitung aus Afrika zu erschweren. „Vielleicht aber wird sich diese Variante gegen die ziemlich fitte Delta-Variante gar nicht durchsetzen können, sondern ein lokales Phänomen bleiben.“

Als erstes EU-Land hat Belgien einen ersten Fall mit der neuen Variante B.1.1.529 registriert. Der belgische Premierminister Alexander De Croo kündigte zudem Reisebeschränkungen für Einreisende aus Ländern im südlichen Afrika an . Es sei Vorsicht erforderlich, aber keine Panik, sagte der belgische Gesundheitsminister Frank Vandenbroucke.

So wirken die Impfstoffe gegen die Südafrika-Variante:

Angesichts der noch nicht ausreichenden Datenlage lässt sich das noch nicht genau sagen. Experten rechnen allerdings damit, dass die Impfstoffe weniger wirksam sein könnten. „Es steht jedoch zu befürchten, dass wegen der vielen Mutationen die Oberflächenstrukturen auf dem Virus ganz anders aussehen könnten, so dass die bisher durch Impfung erzeugte Immunität nicht mehr ausreicht, um gegen diese neue Variante zu schützen“, sagte Epidemiologe Ulrichs dem Handelsblatt. „In diesem Fall müssten wir die Impfstoffe anpassen und mit einer neuen Impfkampagne bei null anfangen.“


Die derzeit verfügbaren Coronaimpfstoffe sind nach Ansicht eines britischen Experten „fast sicher“ weniger effektiv gegen die im südlichen Afrika entdeckte neue Variante B.1.1.529. Das sagte James Naismith, Professor für Strukturbiologie an der Universität Oxford, in der Radiosendung BBC 4 Today am Freitag.

Auch aus Sicht des südafrikanischen Virologen Shabir Madhi schützen herkömmliche Impfstoffe gegen die neue Coronavariante B.1.1.529 nur bedingt. Dem TV-Sender eNCA in Johannesburg sagte er am Freitag: „Wir gehen davon aus, dass es noch einiges an Schutz gibt.“ Es sei aber wahrscheinlich, dass bisherige Impfstoffe weniger wirksam sein dürften.

Diese Sorge treibt auch die Bundesregierung um. In einem der Deutschen Presse-Agentur vorliegenden internen Lagebericht heißt es, es sei unklar, ob die Wirkung von Impfstoffen herabgesetzt sei. Das „Mutationsprofil deutet jedoch darauf hin, dass eine herabgesetzte Impfstoffwirkung zumindest ernsthaft in Betracht gezogen werden muss“, heißt es in dem Bericht weiter.

Das sagt Impfstoffhersteller Biontech zur Variante:

Das Mainzer Unternehmen Biontech hat nach eigenen Angaben unverzüglich Untersuchungen zur Variante B.1.1.529 eingeleitet. Man könne die Besorgnis von Experten nachvollziehen, heißt es von Seiten des Unternehmens. Die Variante unterscheide sich deutlich von bisher beobachteten Varianten, da sie zusätzliche Mutationen im Spike-Protein aufweise.

Biontech untersucht nach eigenen Angaben die Variante sowohl computertechnisch als auch im Labor. Dafür teste man das Blut von geimpften Personen und prüfe, wie gut deren Antikörper das neue Spike-Protein neutralisieren. Spätestens in zwei Wochen erwarte man weiterführende Daten aus den Labortests, erklärte eine Sprecherin des Mainzer Unternehmens.

Diese Daten sollen Aufschluss darüber geben, ob es sich bei B.1.1.529 um eine sogenannte Escape-Variante handeln könnte, die eine Anpassung des Biontech-Impfstoffs erforderlich machen würde, wenn sich diese Variante international ausbreiten sollte.

Biontech bekräftigt in dem Zusammenhang, dass man mit dem US-Partner Pfizer schon vor Monaten Vorbereitungen getroffen hat, um im Fall einer Escape-Variante den mRNA-Impfstoff innerhalb von sechs Wochen anzupassen und erste Chargen innerhalb von 100 Tagen auszuliefern.

Zu diesem Zweck haben die Unternehmen klinische Studien mit variantenspezifischen Impfstoffen (Alpha und Delta) begonnen, um Daten zur Sicherheit und Verträglichkeit zu erheben, die im Fall einer Anpassung bei den Behörden als Musterdaten vorgelegt werden können.

So wirken neue Medikamente gegen die Südafrika-Variante:

Das ist vorerst kaum abzuschätzen, da bisher zu wenige Daten und Untersuchungen vorliegen. Tendenziell spricht die Art der berichteten Veränderungen am Virus dafür, dass auch die antikörperbasierten Medikamente an Wirksamkeit gegenüber der neuen Variante verlieren könnten. Denn diese Wirkstoffe zielen ähnlich wie die Impfstoffe ebenfalls auf das Spike-Protein des Virus.

Die Vorlagen für diese Medikamente waren in der Regel Antikörper, die aus dem Blut von genesenen Covid-Patienten isoliert wurden. Eine starke Veränderung des Spike-Proteins könnte damit auch die Bindungsfähigkeit der Antikörper-Wirkstoffe verringern.

Etwas günstiger dürfte die Prognose hingegen für die neuen antiviralen Medikamente ausfallen, die zum Teil kurz vor der Zulassung stehen. Denn sie setzen nicht am Spike-Protein an, sondern am Vermehrungsmechanismus des Virus. Bloße Modifikationen des Spike-Proteins dürften daher ihre Wirksamkeit nicht beeinträchtigen.

Das von Merck & Co entwickelte Medikament Molnupiravir sorgt dafür, dass bei der Vervielfältigung der Virus-RNA Fehler eingebaut werden und das Virus damit funktionsunfähig wird. Das Mittel zeigte in klinischen Studien eine Reduktion von schweren Verläufen und Hospitalisierungen um rund 50 Prozent.

Der Pfizer-Wirkstoff Paxlovid, ein sogenannter Protease-Inhibitor, blockiert bestimmte Enzyme, die Viren für ihre Vervielfältigung in den Zellen benötigen. Er reduzierte das Risiko von schweren Erkrankungen in Studien sogar um rund 90 Prozent. Pfizer hat betont, dass der Wirkstoff im Labor eine potente antivirale Aktivität gegen alle besorgniserregenden Varianten gezeigt habe. Er biete damit Potenzial als Therapie für diverse Typen von Coronavirus-Infektionen.

Ähnlich sind die bisherigen Aussagen von Merck & Co zu Molnupiravir. Das Mittel habe eine konsistente Effektivität gegen die Varianten Gamma, Delta und Mu gezeigt, heißt es bei dem US-Konzern. Das wiederum stärkt die Hoffnung, dass mit Molnupiravir ein Mittel zur Verfügung stehen könnte, das auch gegen künftige, bisher noch unbekannte Mutationen des Virus wirksam ist.

Für beide Substanzen wurden in den USA bereits Notfallzulassungen beantragt. Über Molnupiravir soll ein Expertengremium der US-Arzneimittelbehörde FDA am kommenden Dienstag beraten.

So reagiert die Bundesregierung:

Die Bundesregierung erklärte Südafrika zum Virusvarianten-Gebiet. Die Regelung tritt in der Nacht in Kraft. In der Folge dürften Fluggesellschaften nur noch deutsche Staatsbürger nach Deutschland befördern. Es gelte nach Ankunft 14 Tage Quarantäne für alle, auch für Geimpfte.

Weil die Regelung erst in der Nacht greift, bat der geschäftsführende Gesundheitsminister Spahn Reisende aus Südafrika, sich freiwillig mit einem PCR-Test testen zu lassen.

Spahn: „Zusätzliche Variante ist das letzte, was wir brauchen“

Der FDP-Gesundheitsexperte Andrew Ullmann hält deswegen möglicherweise weitere Maßnahmen für nötig. „Ich halte auch Hotel-Quarantäne für Rückkehrer aus Südafrika für eine denkbare Maßnahme“, sagte Ullmann dem Handelsblatt. „Eine Herausforderung stellen nicht nur Direktflüge dar, sondern auch Reisende, die etwa mit einem Zwischenstopp über Schengen-Länder eingereist kommen.“ Und natürlich müsse rasch geschaut werden, wie die zugelassenen Impfstoffe angepasst werden könnten.

Die Lufthansa hält die Flugverbindungen nach Südafrika aber vorerst aufrecht. „Wir setzen die Vorgaben um und werden weiter fliegen, auch um Menschen nach Hause zu bringen und Fracht zu transportieren“, sagte ein Konzernsprecher. Lufthansa beobachte die Lage intensiv und halte sich an alle gesetzlichen Auflagen und Regeln.

So reagiert die Weltgesundheitsorganisation (WHO):

Die WHO stufte die neue Variante B.1.1.529 am Freitagabend als „besorgniserregend“ ein. Das teilte die UN-Behörde am Freitag nach Beratungen mit Experten mit.

Diese Klassifizierung ist laut WHO-Definition ein Signal, dass eine Variante ansteckender ist oder zu schwereren Krankheitsverläufen führt. Außerdem besteht bei „besorgniserregenden Varianten“ die Gefahr, dass herkömmliche Impfungen, Medikamente oder Corona-Maßnahmen weniger wirksam sind.

Diese nun Omikron genannte Variante weise eine große Anzahl Mutationen auf, von denen einige besorgniserregend seien, hieß es. Vorläufige Hinweise deuteten auf ein erhöhtes Risiko einer Reinfektion bei dieser Variante im Vergleich zu anderen besorgniserregenden Varianten, zu denen auch die derzeit vorherrschende Delta-Variante zählt.

Laut WHO wurde B.1.1.529 in Südafrika mittels genetischer Analyse entdeckt, die vom 9. November stammt. Insgesamt ist die Variante bislang weniger als 100 Mal genetisch nachgewiesen worden. Sie weist viele Mutationen auf, die aus Sicht von Wissenschaftlern möglicherweise zu einer leichteren Übertragung führen können. Nach Angaben der WHO wird es jedoch noch Wochen dauern, bis klar wird, welche genauen Auswirkungen die Mutationen haben.

Bislang hatte die internationale Gesundheitsbehörde vier „besorgniserregende Varianten“ („variants of concern“) identifiziert: Alpha, Beta, Gamma, sowie Delta, die wegen ihrer hohen Übertragbarkeit zur vierten Pandemie-Welle beigetragen hat. Zusätzlich sind zwei „Varianten unter Beobachtung“ („variants of interest“) gelistet, die um den vorigen Jahreswechsel in Südamerika aufgetreten waren.

Zuvor hatte die Gesundheitsorganisation am Mittag vor Überreaktionen gewarnt: Sie empfahl wissenschaftlich fundierte Maßnahmen und Risikobewertungen gegen die Variante, aber aktuell keine Reisebeschränkungen.

WHO-Sprecher Christian Lindmeier sagte am Freitagmittag bei einer Pressekonferenz in Genf: „Zum jetzigen Zeitpunkt gibt es Vorbehalte gegen Reisebeschränkungen“. Demnach sollen Corona-Maßnahmen den internationalen Verkehr nicht unnötig behindern und Reisende nicht automatisch als Verdachtsfälle eingestuft werden.

Staaten könnten auch ohne Reiseeinschränkungen eine Reihe von Maßnahmen ergreifen, um die Ausbreitung von neuen Varianten einzudämmen. Dazu gehörten die genaue Beobachtung des Infektionsgeschehens und die Genanalyse von auftretenden Corona-Fällen.

So reagiert die EU:

EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen kündigte bereits am Morgen via Twitter an, in Absprache mit den Mitgliedstaaten den Flugverkehr aus dem südlichen Afrika in die EU einstellen zu wollen.

„Es ist jetzt wichtig, dass wir alle in Europa sehr schnell, entschlossen und einig handeln“, sagte sie später vor laufenden Kameras. „Sämtliche Flugreisen in und aus diesen Ländern sollten unterbleiben bis wir ein klares Verständnis darüber haben, wie gravierend dieses neue Virus ist.“ Für Reisende, die aus diesen Regionen zurückkehren, sollten strenge Quarantänevorschriften gelten.

Außerdem appellierte von der Leyen erneut an die Menschen, sich so schnell wie möglich impfen zu lassen und auch eine Boosterimpfung in Anspruch zu nehmen.

Die Botschafter der Mitgliedstaaten verständigten sich anschließend am frühen Abend in Brüssel darauf, die entsprechende Notbremse auszulösen und sämtlichen Reiseverkehr aus dem südlichen Afrika in die Europäischen Union vorläufig auszusetzen. Die Ratspräsidentschaft rief die EU-Staaten dazu auf, für aus dieser Region zurückkehrende EU-Bürger strenge Test- und Quarantänevorschriften zu verhängen.

Laut Diplomatenkreisen sollen alle Passagierflüge aus sieben Ländern im südlichen Afrika ausgesetzt werden. Davon betroffen sind demnach Botsuana, Swasiland, Lesotho, Mosambik, Namibia, Südafrika und Simbabwe. Letztlich entscheidet aber jedes Land individuell, welche Maßnahmen es ergreift.

So reagieren einzelne Mitgliedstaaten:

Neben Deutschland haben bereits Österreich, Frankreich, Italien, Malta und Tschechien die Einreisebedingungen für Reisende aus Südafrika und sechs weiteren südafrikanischen Ländern verschärft. USA kündigten entsprechende Vorschriften am Freitagabend an.

Lufthansa-Flugzeug

Die Lufthansa hält die Flugverbindungen nach Südafrika vorerst aufrecht.


(Foto: imago images/Rüdiger Wölk)

Österreicher, die sich in Südafrika, Namibia, Botswana, Simbabwe und Mosambik aufgehalten haben, dürfen in ihr Heimatland zurückkehren, müssen allerdings in zehntägige Quarantäne gehen. Andere Reisende aus den Ländern dürfen nicht mehr einreisen.

Nach erster Information verbietet Italien die Einreise von Personen, die sich in den vergangenen 14 Tagen in Südafrika, Lesotho, Botswana, Simbabwe, Mosambik, Namibia und Eswatini aufgehalten haben, komplett.

Gleiches gilt für Frankreich: Paris erteilte Flügen aus den Ländern ein Landeverbot. Dieses gelte ab sofort für mindestens 48 Stunden. Solange dürfen Reisende aus den Ländern nicht einreisen – unabhängig von ihrem Impfstatus. Wer bereits eingereist ist und sich in den letzten 14 Tagen im südlichen Afrika aufgehalten hat, muss sich bei den Behörden melden und einen PCR-Test ablegen.

In Malta sind Reisen von und nach Südafrika & Co. ab Mitternacht untersagt. Tschechien verweigert ab Samstag Nicht-EU-Bürgern die Einreise aus jenen Ländern.

Nachdem in Belgien die neue Variante bereits aufgetaucht ist, kündigte das Königreich ebenfalls an, Einreisebeschränkungen zu erlassen.

Auch die US-Regierung wird Einreisen aus dem südlichen Afrika einschränken. Dies sei eine Vorsichtsmaßnahme, erklärte das Weiße Haus am Freitag. Betroffen sind demnach Einreisen aus den Staaten Südafrika, Simbabwe, Namibia, Botsuana, Lesotho, Eswatini, Mosambik und Malawi.

Die US-Beschränkungen würden nicht für einreisende amerikanische Staatsbürger, Menschen mit unbefristeter Aufenthaltsgenehmigung und andere Ausnahmefälle gelten, hieß es aus dem Weißen Haus. Es blieb zunächst noch unklar, ab wann die Einreisebeschränkungen gelten würden. In der Vergangenheit mussten diese durch einen Erlass des Präsidenten verfügt werden. Das war zunächst noch nicht geschehen.

So reagiert Südafrika:

Die Reaktion vieler europäischer Länder auf eine in Südafrika neu entdeckte Variante des Coronavirus ist nach Ansicht des südafrikanischen Gesundheitsministers „unberechtigt“. Bisher sei es unklar, ob die Variante B.1.1.529 ansteckender sei als andere Varianten, sagte Joe Phaahla am Freitagabend während einer virtuellen Pressekonferenz.

Maßnahmen wie Einreiseverbote würden völlig gegen existierende Normen und Standards der Weltgesundheitsorganisation (WHO) verstoßen, sagte Phaahla. Man habe mit den Mitteilungen am Donnerstag lediglich Erkenntnisse südafrikanischer Wissenschaftler schnellstmöglich teilen wollen. Auch sei ungeklärt, ob Corona-Impfstoffe gegen die neu entdeckte Virusvariante weniger wirksam sein könnten.

Mit Agenturmaterial

Mehr: Ist eine Impfpflicht rechtlich zulässig?

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