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Saturday, December 14, 2024

Einkaufsmanagerindex fällt auf tiefsten Stand seit Mai 2020

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Paketzentrum von DHL

Besonders die Dienstleister melden schlechtere Geschäfte.

(Foto: dpa)

Berlin Die Stimmung in der deutschen Wirtschaft verschlechtert sich weiter. Der Einkaufsmanagerindex für die gesamte Privatwirtschaft, also Industrie und Dienstleister, sackte auf 44,7 Zähler von 48,5 Punkten im Juli ab, wie der Finanzdienstleister S&P Global am Mittwoch zu seiner monatlichen Umfrage unter etwa 800 Unternehmen mitteilte. Es war der vierte Rückgang in Folge und zugleich der niedrigste Wert seit Mai 2020, als die Corona-Pandemie die Wirtschaft am Boden hielt.

Von der Nachrichtenagentur Reuters befragte Ökonomen hatten lediglich einen Rückgang auf 48,3 Zähler erwartet. Mit dem starken Rückgang im August ist die Wachstumsschwelle von 50 Zählern nunmehr deutlich entfernt. Ausschlaggebend für die rasante Talfahrt war insbesondere der Dienstleistungssektor. Das Barometer der Sparte fiel unter die Wachstumsschwelle, und zwar auf 47,3 Zähler nach 52,3 Punkten im Juli.

Die Industrie ist mit 39,1 Zählern noch deutlicher unter dieser Marke, auch wenn es im August ein wenig bergauf ging. „Die Hoffnung, dass die Dienstleister die deutsche Wirtschaft retten könnten, hat sich in Luft aufgelöst. Stattdessen ist der Servicesektor dabei, sich der Rezession im verarbeitenden Gewerbe anzuschließen, die im zweiten Quartal begonnen zu haben scheint“, sagte Chefvolkswirt Cyrus de la Rubia von der Hamburg Commercial Bank (HCOB), die die Umfrage sponsert.

Auch in der Euro-Zone geht es konjunkturell bergab. Der Einkaufsmanagerindex für die Privatwirtschaft sank ebenfalls überraschend deutlich, und zwar um 1,6 auf 47,0 Punkte. Das Barometer für die Dienstleister sank um 2,6 auf 48,3 Punkte. Noch schlechter läuft es in der Industrie. „Klarer könnten die Rezessionssignale kaum sein“, meint Chefvolkswirt Thomas Gitzel von der VP Bank.

Die stark eingetrübten Konjunkturaussichten dürften auch der Europäischen Zentralbank (EZB) zu denken geben. Diese hat nach einer Serie von Zinserhöhungen offengelassen, ob sie im September die Zinsen erneut erhöht und der Wirtschaft damit weiter zusetzt.

EZB-Rat könnte von weiterem Zinsschritt absehen

EZB-Direktor Fabio Panetta, hat bereits Skepsis mit Blick auf eine weitere Straffung geäußert. Er gehört dem Lager im EZB-Rat an, das für eine relativ lockere Linie eintritt und die Zinsen niedrig halten will, um das Wirtschaftswachstum zu fördern.

Laut Commerzbank-Chefvolkswirt Jörg Krämer dürfte deren Position im EZB-Rat nun gestärkt sein, da seiner Ansicht nach nun alles auf ein Schrumpfen der Euro-Wirtschaft in der zweiten Jahreshälfte hindeutet: „Die EZB wird ihre optimistische Wachstumsprognose deutlich senken müssen. Vermutlich wird die EZB ihre Leitzinsen im September nicht weiter anheben.“ Die Fachleute der EZB hatten in ihren Projektionen im Juni für 2023 ein Wachstum des Bruttoinlandsprodukts von 0,9 Prozent veranschlagt und für 2024 ein Plus von 1,5 Prozent.

Mehr: Maschinenbau sieht sich immer weniger wettbewerbsfähig

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