Deutsche Bank tauscht Cheflobbyisten aus – der Neue kommt von Blackrock

Stephen Fisher

Der bisherige Europa-Lobbyist von Blackrock soll ab Oktober 2023 Leiter für politische Angelegenheiten weltweit der Deutschen Bank werden.

(Foto: Blackrock)

Frankfurt Die Deutsche Bank tauscht ihren Cheflobbyisten aus. Der bisherige Blackrock-Lobbyist Stephen Fisher soll zum 1. Oktober die Rolle des Leiters für politische Angelegenheiten weltweit übernehmen. Das geht aus einer internen Mitteilung des Instituts hervor, die dem Handelsblatt vorliegt. Mittlerweile hat die Bank die Personalie auch offiziell mitgeteilt.

Fisher ersetzt Sven Afhüppe, der diesen Posten in den vergangenen zweieinhalb Jahren innehatte und der davor Chefredakteur des Handelsblatts war. Die Bank begründete den Wechsel damit, dass sie, „aufbauend auf unserem starken politischen Netzwerk in Berlin“, nun „in einem nächsten Schritt die internationale Vernetzung des Teams für politische Angelegenheiten ausbauen“ will. Afhüppe ist vor allem in der deutschen Politik gut vernetzt.

Fisher wird wie bisher Afhüppe an Benjamin Alka berichten. Er ist global verantwortlich für politische Angelegenheiten, Kommunikation, Marketing und Strategie, außerdem ist er Stabsleiter von Vorstandschef Christian Sewing. „Stephen ist ein versierter, gut vernetzter Kenner der politischen Landschaft und der Finanzbranche und bringt umfangreiche Erfahrungen bei Regulierungsthemen mit“, lobt Alka in dem Memo den neuen Cheflobbyisten. 

Fisher, derzeit bei Blackrock noch Co-Chef für politische Angelegenheiten Europa, den Nahen Osten und Afrika, hat dem Memo zufolge bereits für den niederländischen Bankenverband, den Europäischen Bankenverband und die britische Finanzaufsicht gearbeitet.

Über Afhüppes künftige Rolle werde die Bank zeitnah informieren, heißt es in der Mitteilung. Afhüppe habe maßgeblich dazu beigetragen, „unsere Beziehungen mit der Politik zu stärken und die Deutsche Bank wieder als zuverlässigen Ansprechpartner zu etablieren, insbesondere in Berlin“.

Insidern zufolge verhandeln Afhüppe und die Bank allerdings über einen Aufhebungsvertrag. Er dürfte die Bank also in absehbarer Zeit verlassen. Die Bank und Sven Afhüppe kommentierten das auf Anfrage nicht. Zuerst hatte der Platow-Brief in der vergangenen Woche darüber berichtet.

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