Zehntausende versammeln sich in Berlin, um gegen die rechtsextreme AfD zu protestieren

Rund 150.000 Menschen gingen am Samstag in Berlin auf die Straße, als die bundesweiten Proteste gegen die rechtsextreme Alternative für Deutschland (AfD) in die vierte Woche gingen.

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Auch in Städten wie Dresden und Hannover kam es zu Protesten, ein Zeichen der wachsenden Besorgnis über die starke öffentliche Unterstützung der AfD.

Die Menschen strömten zum Reichstag in Berlin, wo sich Demonstranten unter dem Motto „Wir sind die Firewall“ versammelten, um gegen Rechtsextremismus zu protestieren und Unterstützung für die Demokratie zu zeigen.

„Ob in Eisenach, Homburg oder Berlin: In kleinen und großen Städten im ganzen Land kommen viele Bürger zusammen, um gegen das Vergessen, gegen Hass und Hetze zu demonstrieren“, schrieb Bundeskanzler Olaf Scholz auf X.

Er sagte, die Proteste seien „ein starkes Zeichen für die Demokratie und unsere Verfassung“.

Der Erfolg der AfD hat bei den Mainstream-Parteien Deutschlands Besorgnis geweckt, die befürchten, dass sie im September drei Landtagswahlen in Ostdeutschland gewinnen könnte, obwohl jüngste Umfragen einen leichten Rückgang der AfD-Unterstützung gezeigt haben.

Jakob Springfeld, Sprecher der Nichtregierungsorganisation Solidarisches Netzwerk Sachsen, sagte, er sei schockiert darüber, dass es so lange gedauert habe, bis es zu Massendemonstrationen gegen Rechtsextreme gekommen sei, da die AfD in vielen kleineren Gemeinden bereits erfolgreich gewesen sei.

„Aber jetzt gibt es einen Ruck. Und die Tatsache, dass der Ruck kommt, gibt meiner Meinung nach Hoffnung.“

Anfang dieser Woche zeigte eine Forsa-Umfrage, dass die Unterstützung für die AfD zum ersten Mal seit Juli unter 20 % gesunken ist, wobei die Wähler bundesweite Demonstrationen gegen die extreme Rechte als wichtigstes Thema nannten.

Der Umfrage zufolge liegt die AfD mit 32 % weiterhin auf dem zweiten Platz hinter den Konservativen der größten Opposition, während die Mitte-Links-Sozialdemokraten von Scholz mit 15 % den dritten Platz belegten.

Die Proteste folgten einem Bericht im vergangenen Monat, wonach zwei hochrangige AfD-Mitglieder an einem Treffen teilgenommen hatten, um Pläne für die Massenabschiebung von Bürgern ausländischer Herkunft zu besprechen. Die AfD bestritt, dass der Vorschlag Parteipolitik darstelle.

AfD-Co-Chef Tino Chrupalla sagte gegenüber dem Deutschlanfunk, es sei zwar „legitim, mit der Regierung auf die Straße zu gehen“, Demonstranten dürften sich aber nicht dazu missbrauchen lassen, die Parteien von den eigentlichen Problemen des Landes abzulenken.

Chrupalla sagte, Deutschland habe Deutsche mit Migrationshintergrund aufgenommen und seine Partei habe nicht vor, sie auszuschließen.

(REUTERS)

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