„Woman Of The Hour“-Rezension: Anna Kendrick liefert ein spannendes Regiedebüt [TIFF 2023]


Leider kann das Drehbuch nicht ganz mit der Optik mithalten. Das Drehbuch von Ian MacAllister McDonald führt ein seltsames Erzählformat ein, bei dem der Film von der Geschichte von Sheryl abweicht und kleine Ausschnitte einiger von Alcalas anderen Opfern erzählt. Diese überschneiden sich meist nicht und variieren in Länge, Ort und Zeitraum, wobei der Film in der Zeitleiste auf eine Art und Weise hin und her springt, die den Schwung zerstört und von der Hauptgeschichte ablenkt. Die Botschaft von „Frau der Stunde“ und wie sie mit der frustrierenden Art und Weise umgeht, mit der die Behörden Klagen von Frauen abweisen, ist wirksam, aber die Erzählung verleiht ihr nicht die nötige Ernsthaftigkeit.

Dennoch zeigt Kendricks Regiedebüt sowohl Selbstvertrauen als auch großes Versprechen, indem es eine verstörende Geschichte und eine erschreckende Auseinandersetzung mit gelegentlicher Frauenfeindlichkeit und Gewalt gegenüber Frauen erschafft. Mit der Unterstützung des „Barbarian“-Kameramanns Zach Kuperstein verfügt „Woman of the Hour“ über eine klare und durchdachte Bildsprache. Es gibt eine fantastische Hitchcock-ähnliche Sequenz, die auf einem leeren Parkplatz spielt, während Alcala sein Ziel verfolgt, während der größte Teil des Films in Nahaufnahmen gedreht wird, wobei die Kamera direkt auf die Frauen gerichtet ist, denen er folgt, und sie und das Publikum von der Außenwelt isoliert. um die Isolation zu zeigen, die die Charaktere in ihren Momenten der Verletzlichkeit empfinden.

Ebenso hat Kendrick eine klare Vision, wenn es um das Thema geht, er zeigt sich während der Mordszenen zurückhaltend, verweilt nie bei den Details, sondern deutet das Schlimmste an, ohne es hervorzuheben. Es hilft, dass die Besetzung fantastisch ist. Nicht nur Kendrick in der Hauptrolle, der sie Witz und Charme verleiht und dabei auch die Horrorelemente ganz gut spielt, sondern auch Daniel Zovatto als Alcala, den er mit der beängstigenden Präsenz eines jungen Vincent D’Onofrio spielt. Zovatto ist exzellent und der Star aus „It Follows“ und „Don’t Breathe“ liefert eine erschreckende Leistung ab, die den beunruhigend selbstgefälligen Charme eines Mannes einfängt, der weiß, dass er nicht so leicht erwischt werden kann.

/Filmbewertung: 8 von 10

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