Der luxuriöseste Bahnhof Europas, der jahrzehntelang verlassen war, wurde in ein fantastisches Hotel verwandelt.
Der Bahnhof Canfranc International wurde bei seiner Eröffnung im Juli 1928 einst als „Titanic der Berge“ bezeichnet, erlebte jedoch schnell einen dramatischen Niedergang.
Hoch in den Bergen vor der atemberaubenden Kulisse der spanischen Pyrenäen gelegen, ist die Geschichte der Station nicht ganz so schön.
Canfranc International liegt an der abgelegenen Grenze zwischen Spanien und Frankreich und war einst Europas zweitgrößter Bahnhof.
Dennoch ist es seit 1970 außer Betrieb, als ein Güterzug von den Gleisen entgleiste und eine wichtige Brücke in Frankreich beschädigte.
Nach der Aufgabe waren historische Führungen durch das Gelände die einzige Möglichkeit, noch Zugang zu erhalten.
Der Bahnhof wurde jedoch schließlich im Jahr 2013 verkauft und schließlich im Jahr 2021 als neues Hotel umgebaut, das im Februar 2023 seine ersten Gäste begrüßte.
Doch zuvor war es zu einer verrottenden Einöde und einem Oldtimer-Eisenbahnfriedhof geworden.
Der 1928 erbaute Bahnhof wurde im großen Stil erbaut und diente als wichtiger Knotenpunkt für den grenzüberschreitenden Eisenbahnverkehr.
Mit 365 Fenstern und 200 m langen Plattformen war es ein wahres Spektakel.
Die Station hatte im Zweiten Weltkrieg eine Schlüsselrolle gespielt und war Zeuge von Verhaftungen, Spionage und Goldhandel.
Sie wurde als „Titanic der Berge“ bekannt, obwohl sich die Experten noch nicht darüber einig sind, warum das genau so war.
Einige Historiker wie Alfonso Marco gehen davon aus, dass die „monumentale und enorme“ Struktur der Station durchaus mit der des unglückseligen Schiffes vergleichbar sei.
Ungeachtet dessen führte dieser „relativ kleine Unfall“ weniger als 50 Jahre nach der Eröffnung dazu, dass Canfranc International einen großen Verfall und Vernachlässigung erlebte, was dazu führte, dass ein Großteil des Geländes verfiel.
Marco sagte: „Die Brücke hätte problemlos ersetzt werden können, aber die vorübergehende Einstellung des Dienstes bot die Möglichkeit, eine Strecke zu schließen, an der Frankreich kein Interesse mehr hatte.“
Doch nach Jahrzehnten der Vernachlässigung wurde ein neues Projekt unter Beteiligung der Regierung von Aragonien, Frankreichs und der Europäischen Kommission ins Leben gerufen, in der Hoffnung, dem Bahnhof wieder zu seinem früheren Glanz zu verhelfen.
Das Projekt soll bis 2026 abgeschlossen sein und sieht außerdem die Sanierung von Canfranc und die Reaktivierung der Bahnstrecke zwischen Spanien und Frankreich vor.
In der Nähe entsteht auch ein kleinerer und besser zugänglicher Bahnhof.
Was den Bahnhof selbst betrifft, so wurden seine großzügigen Räumlichkeiten bereits in ein Fünf-Sterne-Hotel mit 104 Zimmern, darunter vier Suiten, umgewandelt.
Ein Wellnessbereich inklusive Pool und drei Restaurants gehören ebenfalls zum luxuriösen Bereich, während in der alten Bahnhofshalle heute die Hotelrezeption untergebracht ist.
Hotelgast Thomas O’Hare erzählte CNN: „Die Zimmer sowie die Bar und das Restaurant folgen dieser schönen Atmosphäre moderner Inneneinrichtung mit einer starken Geste in Bezug auf die Geschichte des Bahnreisens.“
Ein Kritikpunkt hat er jedoch mit den zusätzlichen Kosten von 15 € (12 £) pro Gast für die Nutzung des Hotelpools.
Nichtsdestotrotz haben die bemerkenswerte Umgestaltung und die unglaubliche Bergkulisse Canfranc wieder zu einem der malerischsten Orte der Welt gemacht.