Überdenken Sie die „Dominanz“ von Bitcoin bei 51 % – eine irreführende Kennzahl?

Die Marktbeherrschung von Bitcoin (BTC) wird traditionell als Schlüsselindikator für seine Marktstärke angesehen. Derzeit liegt die Kennzahl auf einem Mehrjahreshoch von über 51 %.

Bitcoin-Dominanz. Quelle: Coinmarketcap.com

Eine genauere Analyse legt jedoch nahe, dass das Konzept der „Bitcoin-Dominanz“ möglicherweise nicht so aussagekräftig ist, wie es scheint, insbesondere wenn man die breitere Dynamik des Kryptowährungsmarktes berücksichtigt.

Dominanz: Ein irreführender BTC-Indikator?

Der Begriff „Bitcoin-Dominanz“ bezieht sich auf den Anteil von BTC an der gesamten Marktkapitalisierung aller Kryptowährungen. Obwohl sie oberflächlich betrachtet die Marktstärke von Bitcoin widerzuspiegeln scheint, repräsentiert diese Kennzahl größtenteils die Handelsaktivität zwischen Bitcoin und Ether (ETH), der zweitgrößten Kryptowährung und dem größten Altcoin nach Marktkapitalisierung.

Diese Dynamik kann die wahrgenommene Dominanz von Bitcoin verzerren, insbesondere wenn es zu großen Veränderungen innerhalb des Handelspaares ETH/BTC kommt.

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Allerdings ist die „Dominanz“ oder der Anteil von ETH am Kryptomarkt in den letzten Jahren relativ stabil bei etwa 17 % geblieben – während die scheinbar umgekehrte Beziehung zwischen BTC.D und ETH/BTC in der folgenden Grafik deutlich sichtbar ist.

Bitcoin-Dominanz (blau) vs. ETH/BTC (orange). Quelle: TradingView

Die Rolle von Stablecoins und „abgesondertem“ Kapital

Die Interpretation der Dominanz von Bitcoin wird noch komplexer durch die Rolle von Stablecoins wie Tether (USDT), dem zweitgrößten „Altcoin“ nach Marktdominanz mit heute etwa 6,3 %.

Das Wachstum der Marktkapitalisierung von USDT ist oft kein direktes Ergebnis der Aktivität auf dem Kryptowährungsmarkt, sondern vielmehr ein Zufluss von sogenanntem „Nebenkapital“ – Geldern, die im Wesentlichen in Dollar angelegt sind und oft darauf warten, früher oder später auf den Markt zu kommen.

Daher spiegelt die steigende Marktkapitalisierung von Stablecoins wie USDT nicht unbedingt eine Investition in Kryptowährungen wider, sondern vielmehr die Bereitschaft der Anleger, ihr Krypto-Engagement einzugehen oder abzusichern.

Mittlerweile liegt der Anteil von allem anderen, das nicht Bitcoin, ETH oder USDT ist, nur bei etwa 25 % und sinkt von einem Mehrjahreshoch von 35 % im Jahr 2022.

„Stärke“ von Bitcoin oder Marktdynamik von Ethereum?

Im Laufe des Jahres 2023 schwankte die Darstellung der Dominanz von Bitcoin. Zwar schien es zu Beginn des Jahres wieder die Vorherrschaft zu erlangen, doch spiegelte dies eher die Dynamik des ETH/BTC-Handels wider als eine Gesamtmarktbewegung.

Ebenso scheint es Momente zu geben, in denen die Dominanz von Bitcoin nachzulassen schien, wie bei Das Shapella-Upgrade wirkt sich auf die ETH-Preise aus​ deuteten eher auf die Marktbewegungen von Ethereum als auf einen Rückgang der Gesamtmarktstärke von Bitcoin hin.

Letztendlich ist das Dominanzdiagramm möglicherweise nicht der endgültige Maßstab für das Verständnis der Marktposition von Bitcoin. Stark beeinflusst durch das Handelspaar ETH/BTC und synthetische Dollars, bietet dies eine enge Sicht auf den Markt.

Es ist wichtig, einen differenzierteren Ansatz für Marktkennzahlen in Betracht zu ziehen, der die Vielschichtigkeit von Kryptowährungsinvestitionen und -bewegungen berücksichtigt.

Dieser Artikel enthält keine Anlageberatung oder -empfehlungen. Jede Anlage- und Handelsmaßnahme birgt Risiken, und Leser sollten bei ihrer Entscheidung eigene Recherchen durchführen.