Lebensmittelstreit um ukrainisches Getreide: Werden osteuropäische Bauern die EU-Solidarität brechen?

ÜBER EUROPA REDEN
ÜBER EUROPA REDEN © FRANKREICH 24

Die Europäische Union wurde von einer Lebensmittelschlacht überrascht. Als Polen letzten Monat einseitig ankündigte, seine Grenzen für den Import von ukrainischem Getreide zu schließen, war das ein Schock für die politischen Entscheidungsträger in Kiew und Brüssel. Landwirte im östlichen EU-Mitgliedstaat beklagten sich darüber, dass ein Nahrungsmittelüberangebot die Preise in die Höhe treibe und ihre Lebensgrundlage beeinträchtige. Mehrere mitteleuropäische Staaten folgten diesem Beispiel und verhängten eigene Verbote. Mit einem Schlag drohte die Politik der EU, den ukrainischen Landwirten zollfreien Zugang zu den EU-Märkten zu gewähren, zu scheitern. Das ist noch nicht geschehen. Eine Vereinbarung über Entschädigungen für die polnischen Bauern hat die Blockade aufgehoben und das ukrainische Getreide gelangt vorerst nach Polen.

Aber die Episode hat einen bitteren Beigeschmack hinterlassen. Während sich Polen auf die im Herbst anstehenden Parlamentswahlen vorbereitet, stellt der Streit der EU um das ukrainische Getreide die Solidarität des Blocks gegenüber der Ukraine auf eine wichtige Belastungsprobe.

Programm produziert von Isabelle Romero, Sophie Samaille, Juliette Laurain und Perrine Desplats

Die Aktion wurde von der Europäischen Union im Rahmen des Zuschussprogramms des Europäischen Parlaments im Bereich Kommunikation kofinanziert. Das Europäische Parlament war an der Vorbereitung nicht beteiligt und ist in keinem Fall für die im Rahmen dieser Maßnahme geäußerten Informationen oder Meinungen verantwortlich oder an diese gebunden. Nach geltendem Recht sind ausschließlich die Autoren, interviewten Personen, Herausgeber oder Programmveranstalter verantwortlich. Das Europäische Parlament kann auch nicht für direkte oder indirekte Schäden haftbar gemacht werden, die sich aus der Durchführung der Klage ergeben können.

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