Glyphosat: Berlin fordert ein Verbot in der EU


Könnte das umstrittene Herbizid in allen Mitgliedstaaten der Europäischen Union verboten werden?

Deutschland fordert einen Verzicht auf Glyphosat in der EU und warnt vor der Gefahr heterogener Vorschriften.

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Der Schritt erfolgt, nachdem die Europäische Kommission diese Woche vorgeschlagen hatte, die Zulassung des wirksamen Herbizids um zehn Jahre zu verlängern.

„Vor dem Hintergrund der Bedrohung der Artenvielfalt hat die Bundesregierung einen europäischen Ausstieg aus Glyphosat gefordert und vor heterogenen Schutzniveaus in der EU gewarnt“, erklärte das Landwirtschaftsministerium.

Das Ergebnis kam nach einem Treffen zwischen Vertretern der 27 Mitgliedstaaten, bei dem der Vorschlag der Kommission geprüft wurde.

Sie hatten auf der Grundlage eines Berichts einer Aufsichtsbehörde reagiert, in der es hieß, dass das Risikoniveau ein Verbot des umstrittenen Herbizids nicht rechtfertige.

Die Mitgliedstaaten müssen am 13. Oktober mehrheitlich über die Zukunft von Glyphosat entscheiden.

Allerdings fordert Deutschland, dass die Zulassung von Glyphosat beendet werden müsse, „solange eine Schädigung der biologischen Vielfalt, der Grundlage einer nachhaltigen Landwirtschaft, nicht ausgeschlossen werden kann“.

Nach Angaben der Berliner Behörden sieht der Kommissionsvorschlag genauere Bestimmungen für eine neue Zulassung vor – „diese sind für die Mitgliedstaaten jedoch nur teilweise verbindlich und es gäbe daher keine harmonisierten Regeln“.

Der Ende 2021 unterzeichnete Koalitionsvertrag zwischen den Sozialdemokraten (SPD) von Bundeskanzler Olaf Scholz, den Grünen, die das Agrarressort innehaben, und den Liberalen (FDP) sieht bereits vor, dass Glyphosat „bis spätestens zum 1. April 2021 vom Markt genommen“ wird Ende 2023“ in Deutschland.

Mehrere gewählte Vertreter der Liberalen Partei haben sich jedoch gegen eine völlige Aufgabe ausgesprochen.

Der Vorschlag der Kommission basiert auf einer wissenschaftlichen Bewertung der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA).

Glyphosat, der Wirkstoff von Monsantos bekanntem Produkt Roundup – 2018 vom deutschen Unternehmen Bayer aufgekauft – wird weltweit sehr häufig eingesetzt.

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Im Jahr 2015 wurde es vom Internationalen Krebsforschungszentrum über die Weltgesundheitsorganisation als „wahrscheinlich krebserregend“ für den Menschen eingestuft.

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