Die Europäische Kommission hat informell damit begonnen, Meinungen zu möglichen unlauteren Praktiken im Zusammenhang mit den GPUs einzuholen, die für Anwendungen der künstlichen Intelligenz (KI) verwendet werden. Bloomberg Berichte. Die Ermittler versuchen festzustellen, ob weitere Maßnahmen erforderlich sind, bei denen es sich um eine formelle Untersuchung handelt. Der Bericht folgt einer Polizeirazzia in Nvidias Büro in Paris im Zusammenhang mit möglichen Kartellklagen „in der Grafikkartenbranche“.
Die GPUs von Nvidia sind für das Training und die Inferenz groß angelegter KI-Modelle unverzichtbar geworden. Bloomberg sagt, dass Nvidia mit seinen H100-Prozessoren über 80 % des Marktes erobert und damit Konkurrenten wie Intel und AMD überholt hat. Wenn diese ersten Ermittlungen in einer formellen EU-Kartelluntersuchung gipfeln und Nvidia für schuldig befunden wird, drohen dem Unternehmen erhebliche Strafen, die sich auf 10 % seines weltweiten Jahresumsatzes belaufen könnten. Im Fall von Nvidia wären das Milliarden von Dollar.
Die Untersuchung der EU geht auf Bedenken hinsichtlich wettbewerbswidriger Verhaltensweisen im aufstrebenden Bereich der KI-Chips zurück. Nvidia, das buchstäblich Tonnen von Rechen-GPUs für Workloads im Bereich der künstlichen Intelligenz verkauft, steht natürlich im Mittelpunkt dieser formellen und informellen Untersuchungen. Die Europäische Kommission befindet sich in der Anfangsphase der Zusammenstellung von Informationen und versucht herauszufinden, ob genügend Anhaltspunkte für eine eingehendere, formelle Untersuchung vorliegen.
Unterdessen scheint Frankreich eine parallele Untersuchung durchzuführen. Die französischen Behörden sind besonders daran interessiert, die dominierende Rolle von Nvidia, seine Preisstrategien und die Auswirkungen der anhaltenden Chipknappheit auf die Preisgestaltung zu verstehen. Die Angleichung der Ermittlungen der EU und Frankreichs unterstreicht die Schwere der Bedenken hinsichtlich des Marktverhaltens von Nvidia.
Nvidias Aufstieg auf dem Markt für KI-Chips war kometenhaft, aber vorhersehbar, da das Unternehmen Milliarden von Dollar in die Optimierung seines CUDA-Software-Frameworks für KI-Anwendungen investiert hat, weit vor seinen Konkurrenten. Zusammen mit der Leistung der A100- und H100-Prozessoreinheiten von Nvidia hat dies nicht nur Nvidias Position in der KI-Landschaft gefestigt (insbesondere beim Training anspruchsvoller großer Sprachmodelle), sondern sie auch weit vor Technologiegiganten wie Intel und AMD gebracht.
Diese marktbeherrschende Stellung ist zwar ein Beweis für Nvidias Innovationskraft und die Fähigkeit, auf die richtigen Technologien zu setzen, steht nun jedoch aufgrund möglicher kartellrechtlicher Auswirkungen unter der Lupe.