Die Rambo-Filme wurden vom schlechtesten zum besten bewertet


Im weiteren Verlauf der „Rambo“-Reihe verwandelten die Filme die Körperverstümmelung in eine Kunstform, wobei die späteren Folgen unnötige Ultragewalt auf eine Weise fetischisierten, die sich manchmal wie eine modernisierte Interpretation der übertriebenen Brutalität der „Rambo“-Reihe anfühlte. Diese Serie verkörperte die Actionfilme der 80er Jahre (wie „Rambo“ aus dem Jahr 2008) und wirkte zu anderen Zeiten einfach unnötig anschaulich. Dies war bei „Rambo: Last Blood“ aus dem Jahr 2019 der Fall, in dem Sly Stallones Held wieder einmal voll im „Ich versuche nur, mein Leben zu leben, lass mich in Ruhe“-Modus vorgefunden wurde.

In diesem neuesten (und möglicherweise letzten) „Rambo“-Projekt ist John im Ruhestand und lebt auf der Ranch seines Vaters in Arizona, die er gemeinsam mit seiner Freundin Maria Beltran (Adriana Barraza) und ihrer Enkelin Gabriela (Yvette Monreal) bewirtschaftet. Da es sich natürlich um einen „Rambo“-Film handelt, bleibt es nicht lange so ruhig und malerisch. In „Last Blood“ geht Stallones ehemaliger Special Forces-Offizier einem mexikanischen Kartell nach, das Gabriela als Geisel nimmt, was zu einem finalen Showdown führt, der entfernt an „Skyfall“ und dessen „Kevin – Allein zu Haus“-artiges Ende erinnert, in dem Rambo mit einem Sprengsatz seine Ranch in eine Falle stellt mit allerlei tödlichen Vorrichtungen, die darauf abzielen, das Kartell zu zerstören. Am Ende von „Last Blood“ steigt Rambo auf ein Pferd und reitet in den Sonnenuntergang, was schade ist, denn es deutet an, dass die Arbeit des Mannes mit dem glanzlosesten Teil der gesamten Reihe erledigt ist.

Jeglicher Anspruch, die psychologischen Auswirkungen des Krieges zu erforschen, wird in „Last Blood“ aufgegeben, das sich der völligen Gewalt seines direkten Vorgängers hingibt, es aber nicht schafft, die Hauptfigur glaubwürdig vielschichtiger zu gestalten. Auch das Drehbuch ließ viel zu wünschen übrig und hinterließ Rambo einen generischen, enttäuschenden Abschied, der sich sehr ähnlich anfühlte wie all die anderen eindimensionalen Actionfilme, mit denen uns das Streaming-Zeitalter verflucht hat.

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