Die entscheidende Rolle des Westbalkans bei der Klimaneutralität


Während die Europäische Union auf dem Weg zum europäischen Grünen Deal an Dynamik gewinnt, dürfen wir die wichtige Rolle des Westbalkans bei der Erreichung unserer gemeinsamen Ziele nicht vergessen, schreiben Viola von Cramon-Taubadel und Gwendoline Delbos-Corfield.

Viola von Cramon-Taubadel und Gwendoline Delbos Corfield sind Mitglieder des Europäischen Parlaments, Grüne/EFA.

Das Engagement der EU für Klimaneutralität ist eine monumentale Aufgabe, die Einigkeit, Vision und Zusammenarbeit erfordert – aber um effektiver an der Verwirklichung dieser Vision arbeiten zu können, müssen wir auch mit unseren südöstlichen Nachbarn zusammenarbeiten.

Um unsere gemeinsamen Klimaziele vollständig zu erreichen, sollten wir den Westbalkan als unsere Verbündeten auf diesem Weg betrachten.

Tatsächlich hat die EU die moralische Pflicht, bei der Bekämpfung des Klimawandels eine Vorreiterrolle zu übernehmen. Die Anerkennung unserer historischen Verantwortung für den Klimawandel wird dazu beitragen, Vertrauen und Zusammenarbeit insbesondere mit unseren Nachbarländern aufzubauen, die möglicherweise relativ wenig zum Problem beigetragen haben, aber dennoch die Folgen tragen.

Die Zusammenarbeit mit dem Westbalkan als Partner bei der Erreichung unserer Klimaziele für 2040 ist eine Gelegenheit, diese dringend benötigte Klimadiplomatie in die Praxis umzusetzen.

Um diese Pflicht zu erfüllen, muss die EU auf den bereits vorhandenen Grundlagen aufbauen, aber gleichzeitig müssen wir die Beziehungen zu unseren Nachbarn im Westbalkan stärken und Vertrauen zu ihnen gewinnen.

Die Sofia-Erklärung von 2020 zur Grünen Agenda für den Westbalkan stellt eine wegweisende Verpflichtung der Staats- und Regierungschefs der Region dar, ihre Klimaziele mit dem EU-Klimarecht in Einklang zu bringen.

Indem wir den Westbalkan in unsere Klimadebatte und unseren Klimaprozess für 2040 einbeziehen, können wir unserer Verpflichtung nachkommen, konkret mit unseren Nachbarn zusammenzuarbeiten. Bei dieser Einbeziehung geht es darum, Klimaneutralität zu erreichen und einen echten Zusammenhalt bei unseren gemeinsamen Klimaambitionen zu fördern.

Der Ausschluss des Westbalkans aus der EU-Klimazieldebatte für 2040 ist ein entmutigendes Signal für unser Engagement für die Integration und Energiewende der Region.

Wir sollten die Erweiterungsstrategie und den neuen Wachstumsplan der EU-Kommission für den Westbalkan als Rahmen nutzen, um die Unterstützung für den Übergang des Westbalkans zu einer erneuerbaren und nachhaltigen Wirtschaft zu beschleunigen und technische Hilfe, Kapazitätsaufbau und finanzielle Unterstützung zur Ermöglichung der Energiewende anzubieten Projekte.

Wenn die EU jedoch ihr Bekenntnis zur Klimaneutralität unter Beweis stellen will, brauchen wir auch konkrete Maßnahmen, um die Zusammenarbeit zwischen der EU und dem Westbalkan bei der Energiewende und beim Klimaschutz auszubauen. Ohne dies läuft ein neuer Wachstumsplan Gefahr, unseren bisher hart erkämpften Klimafortschritt sowie unsere zukünftigen Ziele zu gefährden.

Zu diesem Zweck hat sich der Vertrag zur Energiegemeinschaft zu einer wichtigen Plattform für die Zusammenarbeit zwischen der EU und dem Westbalkan in Energie- und Klimafragen entwickelt. Die Ausweitung der Klimaarbeit für 2040 auf die Einbeziehung des Westbalkans in die EU-Pläne für 2040 steht im Einklang mit dem Dekarbonisierungsfahrplan der Energiegemeinschaft, der einen Weg vorgibt, um das Streben der Region nach Klimaneutralität zu unterstützen.

Die jüngsten Energiekrisen haben die Notwendigkeit einer sicheren, erschwinglichen und nachhaltigen Energieerzeugung deutlich gemacht.

Die Zusammenarbeit zwischen der EU und dem Westbalkan in den Bereichen erneuerbare Energien, Energieeffizienz und Marktintegration wird die Abhängigkeit Europas von importierter Energie weiter verringern und unsere Energiesicherheit und Systemstabilität verbessern. Die Zusammenarbeit ist von entscheidender Bedeutung, um den Ausstieg aus fossilen Brennstoffen zu erreichen, die Ambitionen für gemeinsame Klimaschutzmaßnahmen zu steigern und die finanzielle Unterstützung für die Energiewende und den Klimaschutz zu verbessern.

Durch die Anpassung des EU-Finanzrahmens inklusive Umstrukturierung und Aufstockung der Förderprogramme für den Westbalkan wird die Energiewende beschleunigt und auch Klimaschutzprojekte werden davon profitieren. Die Einbindung der Westbalkanländer in den klimapolitischen Rahmen der EU bis 2040 kann zu gleichen Wettbewerbsbedingungen in Bezug auf Klimaambitionen und konkrete Maßnahmen führen.

Die Westbalkanländer sind nicht nur unsere Nachbarn – sie sind ein wesentlicher Bestandteil unserer gemeinsamen europäischen Zukunft.

Während wir daran arbeiten, unsere ehrgeizigen Klimaziele für 2040 zu erreichen, müssen wir mit den westlichen Balkanländern zusammenarbeiten, um ein nachhaltigeres, geeintes und wohlhabenderes Europa für alle aufzubauen.



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