Der ehemalige Filmregisseur Jean-Baptiste Andrea gewinnt den Goncourt-Preis, Frankreichs höchste Literaturauszeichnung


Jean-Baptiste Andrea reiht sich in eine illustre Liste von Goncourt-Preisträgern ein, darunter Michel Houellebecq, Marcel Proust und Simone de Beauvoir

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Der Filmregisseur Jean-Baptiste Andrea hat Frankreichs renommiertesten Literaturpreis, den Goncourt-Preis, gewonnen.

Andrea gewann den Preis für seinen Roman „Veiller sur elle“ (Wache über ihr) aus dem Jahr 2023, ein über 500 Seiten umfassendes Epos, das die italienische Geschichte des 20. Jahrhunderts aus der Perspektive der Liebesbeziehung eines armen Bildhauers mit einem Aristokraten schildert, während das Land in den Faschismus verfällt.

„Ich denke an all die Kinder, die davon träumen und sich sagen: Ich schaffe es nicht. Ich möchte ihnen sagen: Sei unvernünftig“, sagte Andrea gegenüber AFP.

„Kunst ist Freiheit. Ich habe immer an Romantik geglaubt, Romantik ist nie ausgestorben“, fügte er hinzu, bevor er seiner im Mai verstorbenen Verlegerin Sophie de Sivry Tribut zollte

„Veiller sur elle“ ist Andreas vierter Roman nach den international beliebten „Hundert Millionen Jahre und ein Tag“ und „Teufel und Heilige“. Doch es sind Filme, die dem 52-jährigen Autor zunächst Anerkennung verschafften.

Als Drehbuchautorin und Regisseurin umfasst Andreas Filmografie auch Komödien aus dem Jahr 2006 Großes Nichtsmit David Schwimmer und Simon Pegg.

Der Goncourt-Preis ist wohl Frankreichs renommierteste Auszeichnung im Bereich Literatur. Neben der Ehrung wird es in den letzten beiden Monaten des Jahres in der Regel zu Buchverkäufen von mehr als 400.000 Exemplaren kommen. Zu den früheren Preisträgern des 1903 gegründeten Unternehmens zählen Michel Houellebecq, Marcel Proust und Simone de Beauvoir.

Andrea wurde in der 14. Wahlrunde von der Jury unter dem Vorsitz von Didier Decoin ausgewählt. Der Goncourt-Preis hat insgesamt vier Finalisten. Weitere Finalisten in diesem Jahr waren Gaspard Koenig, Neige Sinno und Eric Reinhardt.

Während alle vier bis zu dieser Woche im Rennen waren, wurde Sinno nach der Bekanntgabe, dass sie am Montag für ihren Roman „Triste tigre“ (Trauriger Tiger) den Prix Femina gewonnen hatte, faktisch abgewertet. Der Prix Femina wurde ein Jahr nach dem Goncourt als Herausforderung für den Sexismus der Gründer Jules und Edmond de Goncourt ins Leben gerufen. Seitdem sind die beiden Preise offene Rivalen.

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