Der deutsche Abgeordnete Scholz ruft zur Einheit gegen die Rechtsextremen auf, nachdem der Europaabgeordnete schwere Verletzungen erlitten hat


Die Berufung der Bundeskanzlerin erfolgte, nachdem vier Angreifer einen Politiker, der in Ostdeutschland Wahlkampf machte, brutal angegriffen hatten.

Bundeskanzler Olaf Scholz hat die Menschen dazu aufgerufen, gemeinsam gegen rechtsextremen Aktivismus vorzugehen, nachdem ein Politiker im Wahlkampf für die Europawahl angegriffen wurde.

Matthias Ecke wurde schwer verletzt und zur Behandlung ins Krankenhaus gebracht, nachdem ihn am späten Freitagabend vier Angreifer angegriffen hatten, als er in der ostdeutschen Stadt Dresden Wahlkampfplakate aufhängte, teilte die Polizei mit.

Der 41-Jährige ist Mitglied der Mitte-Links-Sozialdemokraten (SPD) und aktueller Abgeordneter im Europaparlament.

„Die Demokratie ist durch so etwas bedroht, und deshalb ist ein Schulterzucken niemals eine Option“, sagte Scholz am Samstag während eines Kongresses zur bevorstehenden Europawahl in der deutschen Hauptstadt Berlin. „Wir müssen gemeinsam dagegen vorgehen.“

Dass solche Dinge passieren, habe auch etwas mit den Reden zu tun, die gehalten und die Stimmungen erzeugt würden, sagte Scholz mit Blick auf die rechtspopulistische Alternative für Deutschland (AfD).

Kurz vor Eckes Angriff griff offenbar dieselbe Gruppe einen 28-jährigen Aktivisten der Grünen an, der ebenfalls Plakate aufhängte, teilte die Polizei mit, obwohl seine Verletzungen nicht so schwer waren.

„Der Rechtsstaat muss und wird darauf mit hartem Vorgehen und weiteren Schutzmaßnahmen für die demokratischen Kräfte in unserem Land reagieren“, sagte Bundesinnenministerin Nancy Faeser in einer Erklärung und sagte, der Angriff auf Ecke sei auch ein „Angriff auf die Demokratie“.

Europaabgeordneter Matthias Ecke geht am 20. April 2024 in Dresden spazieren. Ecke, Mitglied des EU-Parlaments der Sozialdemokraten (SPD), das nächsten Monat zur Wiederwahl antritt, wurde beim Anbringen von Plakaten im Europäischen Parlament schwer verletzt Oststadt Dresden, teilte die SPD mit.  Der 41-Jährige sei geschlagen und getreten worden und müsse ins Krankenhaus gebracht werden, heißt es in einer Mitteilung des Innenministeriums des Landes Sachsen.  REUTERS/Matthias Rietschel
Matthias Ecke, Mitglied des EU-Parlaments der Sozialdemokraten (SPD), ist bei einem Anschlag in Dresden schwer verletzt worden [File: Matthias Rietschel/Reuters]

„Extremisten und Populisten“

Die Präsidentin des Europäischen Parlaments, Roberta Metsola, war eine von vielen europäischen Politikern, die mit Ecke sympathisierten, und sagte in einem Beitrag auf X, sie sei „entsetzt über den brutalen Angriff“.

Bundesweit hat sich die Zahl der Angriffe auf Politiker der im Parlament vertretenen Parteien seit 2019 verdoppelt, wie aus im Januar veröffentlichten Regierungszahlen hervorgeht.

Faeser sagte, die verbale Feindseligkeit von Extremisten und Populisten gegenüber demokratischen Politikern sei mitverantwortlich für den Anstieg der Gewalt.

Der deutsche Inlandsgeheimdienst BfV sagt, Rechtsextremismus sei die größte Bedrohung für die deutsche Demokratie.

Der starke Zuspruch für die rechtsextreme AfD im vergangenen Jahr hat sie in bundesweiten Umfragen auf den zweiten Platz gebracht.

Besonders stark ist die AfD in den östlichen Bundesländern Sachsen, Thüringen und Brandenburg. Umfragen deuten darauf hin, dass es bei den Regionalwahlen im September dieses Jahres in allen drei Regionen den ersten Platz einnehmen wird.

Nach Angaben der Regierung sind Politiker der Grünen-Partei der größten Aggression ausgesetzt. Die Angriffe auf sie haben sich seit 2019 versiebenfacht, auf 1.219 im vergangenen Jahr. AfD-Politiker erlitten 478 Angriffe und die SPD lag mit 420 auf dem dritten Platz.

Theresa Ertel, Kandidatin der Grünen bei der Kommunalwahl in Thüringen in diesem Monat, sagte, sie kenne Parteimitglieder, die wegen der aggressiven politischen Atmosphäre nicht mehr antreten wollten.

source-120

Leave a Reply