Europa wird im Norden von schweren Überschwemmungen und im Süden von Hitzewellen heimgesucht


Starke Regenfälle und Stürme richten in Norditalien, Frankreich und Deutschland verheerende Schäden an, während Süditalien unter einer ungewöhnlichen Hitzewelle leidet.

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Überschwemmungen in Norditalien

Norditalien wurde von schweren Stürmen und heftigen Regenfällen heimgesucht und mehrere Regionen, darunter Padua und Vicenza, überschwemmt.

Rettungskräfte wurden mobilisiert und setzten Schlauchboote ein, um Bewohner aus überfluteten Häusern zu retten, während Autos auf den überschwemmten Straßen trieben.

Der Gouverneur der Region Venetien bezeichnete die Überschwemmung als „Wasserbombe“, was die plötzliche und verheerende Natur der Regenfälle widerspiegelte.

In den frühen Morgenstunden des Freitags platzten die Ufer des Flusses Muson dei Sassi in der Gegend von Padua aufgrund übermäßiger Regenfälle, was zu schweren Überschwemmungen führte.

Ein Güterzug wurde in Borgo Mantovano in der Lombardei durch Windböen zwischen 150 und 200 km/h umgeworfen.

Der örtliche Bürgermeister Alberto Borsari stellte in den sozialen Medien fest, dass viele Straßen und Keller überflutet seien, und beschrieb die Situation als „wirklich schwierig“, obwohl es glücklicherweise keine Verletzten gab.

Mailand verzeichnete an einem einzigen Tag beispiellose Regenmengen von 130 mm, was zu Sturzfluten führte, die es seit über 170 Jahren nicht mehr gegeben hatte. In Venetien riefen die Katastrophenschutzbehörden Alarmstufe Rot aus, da die Wasserbecken überfüllt waren, nachdem in nur 30 Minuten 70 mm Regen gefallen waren.

Hitzewelle in Italien und Sturmwarnungen in Frankreich

Im Süden Italiens hingegen herrscht eine ungewöhnliche Hitzewelle, wobei die Temperaturen auf Sizilien auf bis zu 35 °C ansteigen. Sardinien kämpft mit sehr trockenen Bedingungen, was zu Wasserknappheit und einer schlechten Ernte für die örtlichen Weizenbauern führt, die nur die Hälfte ihres üblichen Ertrags erwarten.

Wassereinschränkungen werden später im Sommer erwartet.

Auch in Frankreich kommt es zu Unwettern: Météo France hat 39 Departements wegen Gewittern in die gelbe Alarmwarnung gesetzt.

Dazu gehören Teile der Île-de-France, wo die Departements Yvelines, Essonne und Seine-et-Marne wegen schwerer Stürme in Alarmbereitschaft sind, die ab Mittag erwartet werden und bis in den Abend andauern.

Am vergangenen Sonntag wurden in ganz Frankreich fast 10.000 Blitzeinschläge registriert, und an diesem Wochenende werden weitere Stürme erwartet, die insbesondere die Regionen im Westen, Südosten und Nordosten betreffen. Den Bewohnern wird empfohlen, Vorsichtsmaßnahmen zu treffen, einschließlich Bewegungseinschränkungen und der Vermeidung bestimmter Aktivitäten im Freien.

Auch Frankreich erlebte am Freitag eine außergewöhnliche Regenepisode aufgrund eines riesigen Kältetropfens, der sich über Süddeutschland bildete. Der Regen begann am Donnerstagabend und hielt unvermindert bis Freitagabend an und hielt ganze 24 Stunden lang mit anhaltender Intensität an.

Bas-Rhin und Mosel waren die am stärksten betroffenen Regionen, wobei die Gesamtniederschlagsmessungen in diesen Gebieten als beispiellos beschrieben wurden.

Im Norden des Elsass verzeichnete Scheibenhard in nur 24 Stunden außergewöhnliche 116,8 mm Regen, ein Rekord für die Region. Knapp dahinter folgte die Station Berg mit 102,3 mm.

In der Mosel registrierte eine Station in Hestroff 101,1 mm. Viele Stationen in diesen Departements verzeichneten zwischen 70 und 90 mm Niederschlag, was einem bis anderthalb Monaten Regen entspricht.

Überschwemmungen und Erdrutsche in Deutschland

Im Westen Deutschlands haben starke Regenfälle im Saarland zu Überschwemmungen und Erdrutschen geführt. In der Landeshauptstadt Saarbrücken und anderen Kommunen kam es aufgrund steigender Wasserstände zu erheblichen Evakuierungen.

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Das Innenministerium des Landes bezeichnete die Situation als „flächendeckendes Hochwasser“, besonders betroffen seien der Kreis Neunkirchen, der Saarpfalz-Kreis und der Kreisverband Saarbrücken.

Bisher wurden keine Verletzten gemeldet, aber die Überschwemmung machte die Evakuierung von Häusern und Altersheimen erforderlich. Lokale Beamte erwägen, die benachbarten Bundesländer um Hilfe zu bitten.

Bundeskanzler Olaf Scholz sagte einen geplanten Wahlkampfauftritt im Saarland ab, um gemeinsam mit Ministerpräsidentin Anke Rehlinger die betroffenen Gebiete zu besuchen, und unterstrich damit den Ernst der Lage.

Der Deutsche Wetterdienst warnt vor anhaltendem Starkregen bis zum Samstagmorgen, danach wird mit einer allmählichen Besserung der Bedingungen gerechnet.

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