Bombenanschläge auf Züge in Madrid: Eine offene Wunde, zwanzig Jahre später

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Es war einer der tödlichsten Terroranschläge Spaniens in der Geschichte. Am Morgen des 11. März 2004 explodierten fast gleichzeitig zehn Bomben am Bahnhof Atocha in der spanischen Hauptstadt Madrid. Fast 200 Menschen wurden getötet und mehr als 1.500 verletzt. Zwanzig Jahre später warten Überlebende des Vorfalls immer noch darauf, die Wahrheit hinter den Bombenanschlägen zu erfahren.

Am Morgen des 11. März 2004 kam es während der Hauptverkehrszeit zu einer Reihe von zehn koordinierten Explosionen in vier Nahverkehrszügen, die zum Madrider Bahnhof Atocha fuhren, wobei 191 Menschen ums Leben kamen.

Der damalige Premierminister José Maria Aznar und seine Volkspartei (PP) zeigten sofort mit dem Finger auf die baskischen Separatisten der ETA, die seit den späten 1960er Jahren für den Tod von mehr als 800 Menschen im Land verantwortlich waren.

Allerdings bekannte sich ein Al-Qaida-Ableger noch am selben Abend zu den Madrider Anschlägen und forderte den Abzug der spanischen Streitkräfte aus der Militärintervention im Irak.

Der Fehler der PP kostete sie vier Tage später die Parlamentswahlen und führte zum Sieg der Sozialistischen Partei von José Luis Rodriguez Zapatero.

Wenige Wochen später sprengten sieben Tatverdächtige die Wohnung, in der sie sich versteckt hatten, in die Luft und töteten dabei einen Angehörigen der spanischen Spezialeinheiten. Die Ermittlungen dauerten weitere zwei Jahre, um 29 Verdächtige lokaler islamistischer Gruppen zu identifizieren, von denen 21 verurteilt wurden.

Letztlich konnte nie eine direkte Verbindung zu einer supranationalen Terrororganisation gefunden werden. Heute, zwanzig Jahre nach den Bombenanschlägen von Madrid, warten die Familien der Opfer immer noch darauf, die Wahrheit zu erfahren.

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