- Bitcoin ist die weltweit älteste und wichtigste Cyber-Devise. Seit 2008 hat sie eine rasante Wertsteigerung hingelegt.
- Auch das Interesse an anderen Kryptowährungen wie Ethereum (Ether), Cardano oder Solana ist hoch.
- Was bewegt den Krypto-Sektor, wo liegen Perspektiven und Trends? Neue Entwicklungen aus der Branche lesen Sie hier.
Kunden der weltgrößten Kryptobörse Binance ziehen einer Analysefirma zufolge in großem Stil Geld bei dem Unternehmen ab. In den vergangenen 24 Stunden seien 1,9 Milliarden Dollar abgeflossen, teilte der Datenanbieter Nansen am Dienstag mit. Parallel dazu kündigte Binance den vorübergehenden Stopp von Auszahlungen in der Kryptowährung USDC an.
Nansen zufolge räumen Kunden ihre Konten leer, weil sie den jüngsten Bericht des Unternehmens über seine Finanzpolster skeptisch sehen. In der Aufstellung überstieg der Bitcoin-Bestand von Binance die Summe der Kundeneinlagen nur an einem einzigen Tag. Das Unternehmen betonte, dass sämtliche Einlagen eins zu ein gedeckt seien.
Die Kryptowährung der Börse, Binance Coin (BNB), war am Dienstag daraufhin um rund neun Prozent auf bis zu 257,91 Dollar eingebrochen. Anschließend stabilisierte sich der Kurs, aktuell liegt er auf 24-Stunden-Sicht sogar leicht im Plus.
Amber, eine der führenden Krypto-Handelsplattformen in Asien, baut Arbeitsplätze ab, stellt das Einzelhandelsgeschäft ein und kündigt einen Sponsoring-Vertrag mit dem FC Chelsea.
Die Entscheidungen seien Teil einer umfassenden Kostensenkungsstrategie. Das in Singapur ansässige Krypto Unternehmen soll seine Belegschaft von derzeit etwa 700 auf weniger als 400 Mitarbeiter reduzieren. Zu Bestzeiten arbeiteten 1.100 Mitarbeiter bei Amber.
Der FC Chelsea und Amber hatten im Mai eine Partnerschaft angekündigt, die unter anderem vorsieht, dass das Logo der Amber-Handelsplattform WhaleFin in der Saison 2022-2023 auf den Ärmeln der Trikots der Mannschaft zu sehen sein wird.
Der Sponsoringvertrag soll einen Wert von 20 Millionen Pfund pro Jahr gehabt haben. Nun soll Amber das rechtliche Verfahren zur Beendigung der Vereinbarung durchlaufen.
Die Kryptobörse Bitfront steht vor dem Aus. Es würden ab sofort keine neuen Kunden mehr aufgenommen und Kreditkartenzahlungen mehr abgewickelt, teilte das Unternehmen am Dienstag mit.
In einigen Monaten solle das Geschäft vollständig eingestellt werden. Die Entscheidung stehe aber in keinerlei Zusammenhang mit den Affären bei bestimmten Konkurrenten, denen Fehlverhalten vorgeworfen werde, betonte Bitfront. Vor einigen Wochen war der Rivale FTX kollabiert. Dessen Gründer Sam Bankman-Fried werden illegale Geldtransfers in Milliardenhöhe vorgeworfen.
Die insolvente Krypto-Handelsplattform FTX kann ihre Mitarbeiter weiter bezahlen. „Ich freue mich, dass die FTX-Gruppe… die normalen Barzahlungen von Gehältern und Leistungen an unsere verbleibenden Mitarbeiter weltweit wieder aufnehmen kann“, teilte Konzern-Chef John Ray am Montag mit. Dies umfasse Barzahlungen sowohl für die Zeit vor dem Konkurs als auch für die Zeit danach, vorbehaltlich der durch die Anordnungen des Konkursgerichts festgelegten Grenzen.
FTX beantragte am 11. November zusammen mit seiner US-Einheit, dem Krypto-Handelsunternehmen Alameda Research und fast 130 anderen Tochtergesellschaften Insolvenzschutz. Bei FTX soll Insidern zufolge mindestens eine Milliarde Dollar an Kundengeldern verschwunden sein. Die Affäre hat die gesamte Kryptowährungsbranche in Turbulenzen gestürzt. Im Zuge der FTX-Pleite musste die auf virtuelle Zahlungsmittel spezialisierte US-Bank BlockFi am Montag ebenfalls Insolvenzschutz beantragen, da Krypto-Kreditgeber durch sein Engagement bei FTX geschädigt worden war. Die gängigsten Zahlungsmittel Bitcoin und Ethereum brachen im Kurs ein.
Ein Sanierungsverfahren nach Kapitel 11 (Chapter 11) des US-Insolvenzrechts schützt Unternehmen für eine gewisse Zeit vor dem Zugriff ihrer Gläubiger und erleichtert damit den finanziellen Neustart.
Blockfi war US-Medienberichten zufolge stark bei FTX engagiert. Zuletzt hatte der Konzern die Abhebungen von Kunden pausiert.
Thelen war nur einer von zahlreichen Prominenten, die sich in Deutschland in der Vergangenheit für Kryptowährungen eingesetzt haben.
»Drei Millionen« hätte er in seiner Wallet, sang etwa der Rapper Bushido im vergangenen Jahr, seine Kollegen Sido und Kool Savas veröffentlichten bereits vor Jahren eine eigene Kryptohymne: »Sie erzählen von Bubble, aber Digga, wir hodlen«, rappten die beiden, und: »Mach aus ‘nem Hunni ‘ne Million!« Savas hatte sich in einem Tweet selbst als »Kryptoholiker« bezeichnet.
Auf eine Anfrage des SPIEGEL, wie sie nach dem Kurssturz zu ihrer Werbung für Kryptowährungen stehen, reagierten die Prominenten nicht.
Genesis hatte am Vortag Medienberichte über eine bevorstehende Insolvenz zurückgewiesen. Allerdings hatte die Firma zuvor die Kreditvergabe und Rückzahlungen vorläufig eingestellt. Auch die Kryptobank BlockFi steht einem Zeitungsbericht zufolge vor dem Aus. Die Kryptobörse FTX beantragte vor rund zwei Wochen in den USA Gläubigerschutz, nachdem Kunden als Reaktion auf die heimliche Verschiebung von Einlagen im Volumen von zehn Milliarden Dollar massenhaft Gelder abgezogen hatten.
Die Wiener Krypto-Handelsplattform Bitpanda hat eine Lizenz der Finanzaufsicht Bafin erhalten.
Wie zu hören ist, hat Genesis in den letzten Tagen versucht, mindestens 1 Milliarde Dollar an frischem Kapital zu beschaffen. Unter anderem sei mit dem Krypto-Börsenriesen Binance über eine mögliche Investition verhandelt worden. Bislang sei noch keine Finanzierung zustande gekommen, hieß es.
Genesis hatte am 10. November mitgeteilt, rund 175 Millionen Dollar säßen auf dem Handelskonto des Unternehmens bei der kollabierten Börse FTX fest – und in der Folge die Möglichkeit von Abhebungen gestoppt.
“Wir haben keine Pläne, in Kürze Konkurs anzumelden”, erklärte ein Genesis-Sprecher per E-Mail. “Unser Ziel ist es, die aktuelle Situation einvernehmlich zu lösen, ohne dass ein Konkursantrag gestellt werden muss. Genesis führt weiterhin konstruktive Gespräche mit den Gläubigern.”
Ein Vertreter von Binance lehnte eine Stellungnahme ab.
Der Blockchainanalyse-Spezialist Chainalysis teilte am Sonntag in Tweets mit, dass die von FTX gestohlenen Mittel „in Bewegung“ seien. Einiges sei bereits von Ether zu Bitcoin verschoben worden, wahrscheinlich, um „Kasse zu machen“.
Am Montag notiert im frühen Handel Bitcoin 0,7 Prozent leichter bei 16.134 Dollar, nach einem Minus von 2,4 Prozent am Sonntag. Ether fallen weitere 1,2 Prozent auf 1.128 Dollar. Am Sonntag gab es einen Kursrutsch um 5,7 Prozent.
Am Kryptomarkt geht die Angst vor einer Sogwirkung und damit vor weiteren Pleiten um. „Die FTX-Insolvenz ist verheerend für die gesamte Kryptowährungsbranche“, erklärte Dan Ashmore, Analyst beim Branchendienst Coinjournal. Auch Eric Demuth, Mitgründer und CEO von Bitpanda, sagt: „Wir wissen alle nicht, wie viele Firmen – auch solide Firmen – in Schwierigkeiten kommen, weil sie bei FTX Gelder verloren haben. Hier warten sicher noch einige Überraschungen auf uns.“ Er sei fest überzeugt, dass noch einige andere unregulierte Börsen in die Pleite rutschen.
Die weltweit führende Kryptowährungsbörse Bitget gibt bekannt, dass sie ihren Schutzfonds auf 300 Millionen USD aufstocken wird, um den Kryptonutzern einen besseren Schutz und mehr Sicherheit zu bieten. Dies ist Teil der umfassenden Bemühungen von Bitget, das Vertrauen des Kryptomarktes nach dem Zusammenbruch von FTX, der den Nutzern massive Verluste beschert hat, wiederherzustellen.
Der auf 300 Millionen US-Dollar aufgestockte Schutzfonds wird aus beliebten Kryptowährungen mit hoher Liquidität wie Bitcoin, Tether und USD-Coin zusammengestellt. Die Börse hat sich verpflichtet, den Wert des Fonds für die nächsten drei Jahre ohne Auszahlung zu sichern. Wenn der Wert des Fonds sinkt, weil der Bitcoin-Preis sinkt, wird Bitget die Position weiterhin abdecken, um sicherzustellen, dass der Saldo zu keinem Zeitpunkt weniger als 300 Millionen US-Dollar beträgt. Um Transparenz zu gewährleisten, sind alle Informationen über den Fonds öffentlich zugänglich, und die Nutzer können die Wallet-Adressen einsehen.
Über ihr Programm „Gemini Earn“ hat die Kryptobörse Gemini Coins seiner Kunden lange an den Kryptobroker Genesis weitergegeben. Er verlieh die Coins an Hedgefonds und andere Profi-Investoren. Angesichts der Kurseinbrüche im Zuge der FTX-Pleite bekommt Genesis die verliehenen Kryptokredite nun jedoch nicht mehr zurück – und Genesis-Kunden sitzen ebenfalls auf dem Trockenen.
„Ich habe es vermasselt“, soll Bankman-Fried in einer Telefonkonferenz mit Investoren erklärt haben. Er wäre „unglaublich, unvorstellbar dankbar“, wenn neue Investoren helfen könnten.
Nach dem Rutsch auf ein Zwei-Jahres-Tief stabilisiert sich der Bitcoin-Kurs bei 16.789 Dollar. Für Aufregung hatte gesorgt, dass die weltgrößte Kryptobörse Binance die Sparte FTX.com des mit Liquiditätsproblemen kämpfenden Rivalen FTX doch nicht übernehmen will.
Daraufhin war Bitcoin erstmals seit 2020 unter die Marke von 16.000 Dollar gerutscht. „Kursbewegungen dieser Art verdeutlichen die Fragilität des Kryptomarktes. Anleger sollten sich der Risiken von Digitalwährungen bewusst sein“, sagte Ulrich Stephan, Chefanlagestratege für Privat- und Firmenkunden bei der Deutschen Bank.
Es war eine Nachricht, die die gesamte Kryptobranche am Dienstag überrascht hat: Die größte Kryptobörse der Welt, Binance, will große Teile des Geschäfts des Rivalen FTX, der drittgrößten Kryptobörse, übernehmen. An den Kryptomärkten sorgt das für einen Ausverkauf.
FTX-Gründer Bankman-Fried verliert Vermögen schneller als jeder andere Milliardär
Der drastische Kurseinbruch bei der Kryptowährung FTT wirkt sich auch auf das Vermögen von Sam Bankman-Fried aus. In der Spitze wurde das Vermögen des Gründers auf 26 Milliarden Dollar geschätzt. Anfang der Woche lag es laut den Berechnungen des Bloomberg-Billionaires-Index bei 15,6 Milliarden Dollar und am Dienstagabend nur noch bei knapp einer Milliarde Dollar – ein Minus von 94 Prozent. Damit habe Bankman-Fried schneller als jeder andere Milliardär vor ihm sein Vermögen wieder verloren.
FTT ist die Währung der Kryptobörse FTX, die der 30-Jährige gegründet hat. Sie brach innerhalb eines Tages um 74 Prozent ein und kostete in den frühen Morgenstunden nur noch 5,62 Dollar. Bankman-Fried musste sein Unternehmen am Dienstag an Konkurrenten Binance notverkaufen, um einen Bankrun zu verhindern. Der Finanzdienstleister Bloomberg geht davon aus, dass Bankman-Frieds Anteil an der Kryptobörse durch den Verkauf wertlos werden wird. Gleiches gilt für seinen Anteil an dem Hedgefonds und Marketmaker Alameda, den Bankman-Fried ebenfalls gegründet hat.
Die Krise auf dem Krypto-Markt weitet sich aus. Am Dienstag wurde die Kryptobörse FTX notverkauft, an Marktführer Binance, wie die Unternehmen über Twitter mitteilten.
Das führte so einer neuen Welle an Panikverkäufen an den Kryptomärkten. Der Bitcoin fiel am Dienstagabend um über zehn Prozent, auf 18.499 Dollar. Das sorgte auch für Probleme bei Amerikas börsennotierte Kryptobörse Coinbase. Sie meldete in verschiedenen Ländern Ausfälle.
Für die Nutzer ist das jedoch extrem ärgerlich, da sie gerade dann, wenn sie ihre Kryptowährungen verkaufen wollen, nicht an ihre Tokens kommen. Der Aktienkurs von Coinbase gab im New Yorker Handel um über 14 Prozent nach.
Die Marktkapitalisierung des gesamten Kryptomarktes stieg laut Daten des Analysehauses Coinmarketcap auf Wochensicht um rund zehn Prozent. Damit sind alle Cyberdevisen wieder mehr als eine Billion Dollar wert – das ist der höchste Wert seit Mitte September.
Die Gründe für die Rally sind dabei unterschiedlich. Ein Überblick:
Der Bitcoin notiert seit Dienstagabend wieder über der Marke von 20.000 Dollar. Auf Tagessicht legte die älteste und wichtigste Kryptowährung am Dienstag knapp vier Prozent zu. Am Mittwochvormittag steht sie laut Daten des Analysehauses Coinmarketcap bei rund 20.200 Dollar.
Damit endet eine knapp dreiwöchige Durststrecke, in der der Bitcoin konstant unter der 20.000er-Marke lag. Das war der längste Zeitraum seit Ende 2020, als die Digitalwährung die Schwelle das erste Mal durchbrach. Anschließend verdoppelte sich der Kurs binnen drei Wochen.
Allerdings ist das Marktumfeld nun ein anderes. Der Bitcoin bewegt sich drei Monaten seitwärts, jeder Ausbruchversuch nach oben scheiterte spätestes an der Marke von 25.000 Dollar. Damit ist auch trotz der aktuellen Aufwärtsbewegung der langfristige Abwärtstrend weiterhin intakt. Seit Jahresbeginn beträgt das Minus mehr als 50 Prozent.
Was ist der Bitcoin?
Gemessen an der Marktkapitalisierung ist der Bitcoin aktuell die größte Kryptowährung der Welt. Die ersten Bitcoins wurden im Januar 2009 geschürft. Das macht die Cyberdevise gleichzeitig zur ältesten der Welt. Angesichts der zunächst fehlenden Nachfrage wurde der Wert der Digitalwährung auf Grundlage der Miningkosten bestimmt. Der lag 2010 bei 0,08 Cent.
Dabei skizzierte Satoshi Nakamoto, so lautet das Pseudonym des Bitcoin-Entwicklers, bereits im Jahr 2008 die Idee einer unabhängigen Digitalwährung. Ob es sich beim Erfinder tatsächlich um einen Japaner handelt, ist bis heute unklar.
Wie funktioniert das Mining von Bitcoin?
Mining beschreibt den Prozess rund um die Erzeugung (Schürfen) neuer Coins. Beim Bitcoin basiert das Mining auf dem sogenannten Proof-of-Work-Verfahren. Das bedeutet: Computersysteme der Miner lösen komplexe mathematische Aufgaben, verifizieren darüber Transaktionen und speichern sie auf der Blockchain. Letztere wird im Laufe der Zeit immer länger, da beim Mining stetig neue Blöcke an die Blockchain gekettet werden. Für die Bereitstellung der Rechenleistung erhalten die Miner eine Belohnung – die neu geschürften Coins.
Wie viele Bitcoins gibt es?
Die Geldmenge von Bitcoin ist begrenzt. Maximal 21 Millionen Coins fasst die Software. Tatsache ist: Je mehr Coins im Umlauf sind, desto komplexer werden die mathematischen Aufgaben, um weitere Coins zu schürfen. Das wiederum erfordert noch höhere Rechenleistungen, sodass sich mittlerweile das Schürfen von Bitcoin zu einem hart umkämpften Geschäft entwickelt hat. Aus Kostengründen rentiert sich das Mining über Geräte von Privatnutzern inzwischen nicht mehr. Derweil beläuft sich die Zahl existierender Bitcoins auf mehr als 19 Millionen. Die Obergrenze von 21 Millionen Bitcoins wird voraussichtlich allerdings erst im Jahr 2140 erreicht.
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