Rabat Wie der geologische Dienst der Vereinigten Staaten (USGS) mitteilte, lag das Epizentrum des Erdbebens der Stärke 6,8 etwa 72 Kilometer südwestlich von Marrakesch im dünn besiedelten Atlas-Gebirge in einer Tiefe von 18,5 Kilometern. Zunächst war berichtet worden, das Epizentrum hätte nordöstlich von Marrakesch gelegen.
Nach Angaben des örtlichen Beamten seien in der schwer zugänglichen Bergregion auch die meisten Opfer zu beklagen. „Unsere Nachbarn liegen unter den Trümmern ihrer Häuser und wir versuchen, sie mit den verfügbaren Mitteln zu retten“, berichtet Montasir Itri, ein Bewohner des Bergdorfs Asni unweit des Epizentrums. Die meisten Häuser dort seien beschädigt.
Das gesamte Ausmaß des Bebens, das sich um 23.00 Uhr Ortszeit ereignete, ist aber weiterhin unklar. Es sind jedoch mindestens 296 Menschen ums Leben gekommen. Das teilte das Innenministerium des nordwestafrikanischen Landes am frühen Samstagmorgen mit.
Einwohner der Stadt Marrakesch berichten von eingestürzten Gebäuden in der historischen Altstadt, die zum UNESCO-Weltkulturerbe gehört. Menschen würden mit bloßen Händen in den Trümmern graben und auf schweres Gerät warten, sagt der Anwohner Id Waaziz Hassan. Ein anderer berichtet von Krankenwagen, die aus der der Altstadt kämen.
Videos, die in den sozialen Medien kursierten, zeigten bebende Gebäude und Menschen, die nach draußen rannten und sich im Freien versammelten. Andere Videos zeigten Trümmer auf Straßen und kleinere Schäden an Gebäude. Reuters konnte die Echtheit der Bilder nicht sofort verifizieren. Die Erdstöße waren noch bis ins 350 Kilometer entfernte Rabat zu spüren.
Mehr: G20: Indien ringt bei der Abschlusserklärung um einen Kompromiss in letzter Minute