Schlamm-Drama in den USA – Zehntausende Festivalbesucher sitzen beim „Burning Man“ fest

Festivalgelände

Besucher stecken auf dem Gelände des Festivals fest.

(Foto: via REUTERS)

Washington Zehntausende Besucher des „Burning Man“ können nicht vom international bekannten Festival abreisen. Sie sitzen nach Regenfällen, die über der Wüste des US-Bundesstaats Nevada niedergingen, auf dem Gelände fest.

Alle Zugänge seien gesperrt, teilte der Sheriff von Washoe County mit. Die Organisatoren haben die Besucher gebeten, Nahrung und Wasser zu sparen. „Wenn ihr zu viel habt, teilt mit euren Nachbarn.“

Ein Mensch starb, wie der Sender CNN in der Nacht zum Sonntag unter Verweis auf das Sheriff-Büro meldete. Der Todesfall habe sich „während des Regens“ ereignet. Details wurden nicht genannt. „Die Familie wurde benachrichtigt, und der Todesfall wird untersucht.“

Das Weiße Haus sagte am Sonntag, Präsident Joe Biden sei über die Situation informiert worden. Seine Regierung werde die Situation beobachten und bleibe mit den Behörden in Nevada in Kontakt.

Besucher des Festivals

Zwischen Freitag- und Samstagmorgen fiel laut CNN die sonst für zwei bis drei Monate übliche Regenmenge.

(Foto: via REUTERS)

Das jährliche Festival ist ein Szene-Happening mit Musik und Kunstaktionen. Es lockt traditionell Künstler, Techno-Fans, Pyrotechniker und Neugierige aus aller Welt an. In der Wüste errichten die Teilnehmer aus Zelten und Wohnmobilen eine temporäre Stadt namens Black Rock City.

Ein Kernritual am Ende des Kultevents ist das Verbrennen des „Burning Man“, einer überdimensionalen Holzstatue. „Derzeit sind alle Verbrennungen verschoben“, so die Organisatoren am Samstagabend. Sollten keine neuen Regenfälle dazwischenkommen, könnte die Statue laut CNN in der Nacht zum Montag in Flammen gesetzt werden.

Auch ein temporärer Flughafen sei zunächst geschlossen worden, hieß es weiter. Autos drohten auf dem schlammigen Untergrund steckenzubleiben. Nur Notfahrzeuge durften das Gelände daher befahren oder verlassen, hieß es auf der Webseite weiter. Die Organisatoren stellten Geländewagen mit Vierradantrieb für medizinische Notfälle bereit.

Diplo und Chris Rock gingen zu Fuß

Einige prominente Gäste wurden in der Not erfinderisch: Erfolgs-DJ Diplo und Schauspieler Chris Rock verließen gemeinsam zu Fuß über einen rund zehn Kilometer langen Notfallweg im Schlamm das Gelände, bis sie außerhalb davon von einem Pickup-Truck eingesammelt wurden.

Er habe sich auf den Weg gemacht, um am Abend ein Konzert in Washington spielen zu können, ein Fan habe ihm und Rock die Mitfahrgelegenheit angeboten, schrieb Diplo zu einem Video auf Instagram, das die beiden auf dem Fahrzeug zeigte.

Auch andere Festivalbesucher wanderten Medienberichten zufolge kilometerweit zu Fuß durch den dicken Schlamm, um Hauptstraßen außerhalb des Geländes zu erreichen und von dort aus nach Hause zu kommen.

Andere blieben in ihren Zelten und hofften auf bessere Bedingungen. Aufnahmen in sozialen Medien zeigten, wie sich Festivalbesucher auf den schlammigen Wegen abmühten.

Ob die große Masse der Besucher wie geplant am Montag die Heimreise antreten kann, war zunächst unklar. „Das Tor wird so schnell wie möglich wieder geöffnet, sobald es sicher ist, dies zu tun“, heißt es auf der Website der Organisatoren. „Spät am Montag ist möglich – sollten die Wetterbedingungen zu unseren Gunsten sein“, hieß es weiter. „Es kann früher sein, es kann später sein.“

Die heftigen Regenfälle in diesem Jahr fielen auf trockenes Wüstengelände und verwandelten den Boden in ein Schlammbad. Zwischen Freitag- und Samstagmorgen fiel laut CNN die sonst für zwei bis drei Monate übliche Regenmenge. Für Sonntag werden weitere Schauer erwartet.

2022 hatten sich nach Angaben der Veranstalter bis zu 75.000 Menschen in der Wüstenstadt aufgehalten. Genaue Angaben über die Zahl der in diesem Jahr gestrandeten Festival-Besucher lagen zunächst nicht vor. Enden sollte das Event in diesem Jahr eigentlich nach neun Tagen an diesem Sonntag.

Mit Agenturmaterial.

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