Schaeffler profitiert weiter von gutem Ersatzteilgeschäft

Schaeffler

Die Branche steht derzeit von mehreren Seiten unter Druck.

(Foto: IMAGO/Lutz Winkler)

München Der Autozulieferer Schaeffler hat vor allem dank eines starken Ersatzteilgeschäfts die Gewinnprognose für das laufende Jahr leicht angehoben. „Das zweite Halbjahr dürfte für unser Geschäft herausfordernd werden“, sagte Vorstandschef Klaus Rosenfeld am Mittwoch. Doch zeichne sich ab, dass sich der positive Trend im sogenannten Aftermarket-Geschäft fortsetze. Damit kann Schaeffler auch Schwächen in seiner Industriesparte ausgleichen.

Im zweiten Quartal stiegen die Erlöse von Schaeffler um sieben Prozent auf gut vier Milliarden Euro. Das operative Ergebnis vor Sondereffekten legte um 44 Prozent auf 289 Millionen Euro zu. Im Gesamtjahr rechnet der fränkische Konzern weiter mit einem Umsatzwachstum von fünf bis acht Prozent. Die operative Marge (Ebit) soll nun bei sechs bis acht Prozent liegen, ein halber Prozentpunkt mehr als bislang.

Besser als erwartet läuft es für Schaeffler im Geschäft mit den Autobauern und mit den Ersatzteilen. Dagegen senkte der Konzern die Erwartungen für die Industriesparte. Im zweiten Quartal sank hier der operative Gewinn um 22 Prozent auf 97 Millionen Euro. Man habe „Gegenmaßnahmen initiiert, um dem derzeit negativen Margentrend entgegenzuwirken“, sagte Rosenfeld.

Die Autozulieferer haben mit vielen Herausforderungen zu kämpfen

Insgesamt aber läuft es bei Schaeffler weiter ordentlich. Continental hatte vor wenigen Tagen die Investoren vorgewarnt, dass die Automotive-Sparte im zweiten Quartal operativ in die Verlustzone gerutscht ist. Grund seien „im Wesentlichen hohe negative Effekte aus Währungsumrechnung und noch anhaltende Kosten für Sonderfrachten“.

Die Branche steht derzeit von mehreren Seiten unter Druck. Autohersteller wie Volkswagen drücken die Preise, weil sie ihre Kosten senken wollen. Zudem konnten zuletzt koreanische und chinesische Zulieferer Marktanteile gewinnen. Und schließlich müssen die deutschen Autobauer wie Zulieferer die Transformation ins Elektrozeitalter schaffen, andere waren da teilweise schneller.

Im vergangenen Gesamtjahr hatte Schaeffler den Umsatz währungsbereinigt um gut neun Prozent auf 15,8 Milliarden Euro gesteigert. Ein Drittel des Wachstums war auf höhere Preise zurückzuführen. Das operative Ergebnis vor Sondereffekten sank von gut 1,2 auf rund eine Milliarde Euro, was einer Marge von 6,6 Prozent entsprach.

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