Puma verkleinert Rückstand auf Adidas weiter

Puma-CEO Arne Freundt

Unter Vorgänger Björn Gulden war Puma stark gewachsen. Nun verlangsamt sich das Tempo etwas.

(Foto: AFP/Getty Images)

München Der Sportartikelkonzern Puma macht weiter Boden auf den größeren Konkurrenten Adidas gut. „In einem volatilen Marktumfeld ist Puma weiterhin zweistellig gewachsen, was das anhaltende Momentum der Marke zeigt“, sagte CEO Arne Freundt am Mittwoch bei Vorlage der Zahlen für das zweite Quartal.

Vor allem in den USA sind die Geschäfte aber schwierig. Beim Gewinn musste Puma auch aufgrund höherer Rohstoff- und Frachtkosten sogar einen spürbaren Rückgang hinnehmen. Die Aktie gab am Morgen um 3,1 Prozent nach.

Von April bis Juni konnte Puma die Erlöse um währungsbereinigt elf Prozent auf 2,1 Milliarden Euro steigern. Damit verlangsamte sich das Wachstum weiter. Im ersten Quartal betrug das Umsatzwachstum 14 Prozent, im Gesamtjahr 2022 rund 19 Prozent.

Konkurrent Adidas profitierte zuletzt vom „Yeezy“-Ausverkauf

Damit hat sich Puma aber einmal mehr besser geschlagen als Adidas. Beim größeren Konkurrenten stagnierten die Umsätze im zweiten Quartal trotz eines erfolgreichen Abverkaufs von „Yeezy“-Produkten aus der gestoppten Kooperation mit US-Skandalrapper Kanye West währungsbereinigt bei 5,3 Milliarden Euro.

Hauptproblem von Puma sind die USA. Der neue Vorstandschef Freundt will hier eigentlich wachsen, weil die Marktanteile noch niedriger sind als zum Beispiel in Europa oder Südamerika. Doch verlor Puma zuletzt Boden.

Der US-Markt ist derzeit für alle Anbieter schwierig. Die Lagerbestände sind groß, das zwingt zu Preisnachlässen. Bei Puma sanken die Erlöse im zweiten Quartal in der Großregion Amerika trotz Zuwächsen in Südamerika um mehr als vier Prozent. Dagegen konnten Asien/Pazifik und die Großregion Europa um jeweils rund ein Viertel zulegen.

Der Nettogewinn sinkt um ein Drittel

Puma war unter Ex-Chef Björn Gulden über Jahre schneller gewachsen als Adidas. Zum Jahresbeginn wechselte dieser zum größeren Konkurrenten. Nun muss Nachfolger Freundt beweisen, dass er das hohe Tempo halten kann.

Das operative Ergebnis von Puma sank im zweiten Quartal um 21 Prozent auf 115 Millionen Euro. Das entsprach einer Rendite von 5,4 Prozent, nach 7,3 Prozent im Vorjahreszeitraum. Das Nettoergebnis sank um knapp 35 Prozent auf gut 84 Millionen Euro.

Die Prognosen für das laufende Jahr bestätigte Puma. Freundt stellte weiter ein Umsatzwachstum im hohen einstelligen Prozentbereich in Aussicht. Das operative Ergebnis soll zwischen 590 und 670 Millionen Euro liegen. Ein Gewinnrückgang ist damit auch im Gesamtjahr möglich. Adidas ist etwas zuversichtlicher geworden, rechnet aber immer noch mit einem Umsatzrückgang im mittleren einstelligen Prozentbereich.

Für Puma wird es allerdings zunehmend schwieriger, das Wachstumsmomentum aufrechtzuerhalten. „Womöglich hat die Marke im aktuellen Zyklus ihren Zenit überschritten“, sagt ein Brancheninsider, „es wird immer schwieriger, noch einen draufzusetzen.“

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