Northvolt sammelt Milliarden bei Blackrock und Co. ein

Northvolt

Der Batteriehersteller hat bereits mehr als acht Milliarden Euro Fremd- und Eigenkapital aufgenommen.

(Foto: Reuters)

Düsseldorf Das Batterie-Start-up Northvolt aus Schweden hat eine weitere Finanzspritze erhalten. Wie aus einer Mitteilung vom Dienstag hervorgeht, hat das Unternehmen Wandelanleihen im Wert von 1,1 Milliarden Euro (1,2 Milliarden US-Dollar) von Investoren aufgenommen. Zu den Geldgebern gehört der weltgrößte Vermögensverwalter Blackrock sowie die kanadischen Pensions- und Investmentgesellschaften IMCO, CPP Investments und Omers. Für letztere ist es bereits die dritte Northvolt-Finanzierungsrunde.

Das Geld werde helfen, „die enorme Nachfrage nach nachhaltigen Batterielösungen sowohl in Europa als auch in Nordamerika zu decken“, sagte CEO Peter Carlsson in der Mitteilung. Northvolt hat nach eigenen Angaben Aufträge im Wert von über 55 Milliarden Dollar (50,4 Milliarden Euro) vorliegen. Zu den Kunden des Batterieherstellers zählen unter anderem Volkswagen, BMW, Scania und Volvo.

Mit der jüngsten Finanzierungsrunde hat Northvolt seit 2017 insgesamt mehr als neun Milliarden US-Dollar (8,25 Milliarden Euro) an Fremd- und Eigenkapital aufgenommen – ein Rekordwert für Start-ups in Europa. Zu den größten Anteilseignern zählen der Volkswagen-Konzern und Goldman Sachs.

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Das Batterie-Start-up gilt schon länger als Börsenkandidat. Ein IPO stehe in den kommenden Monaten an, berichtet die „Financial Times“ unter Berufung auf Insiderkreise. Dafür werde das Unternehmen in den kommenden Wochen weitere Milliarden an Eigenkapitalfinanzierung aufbringen. Die Börsenpläne wollte das Unternehmen nicht kommentieren. „Wir haben einen Geschäftsplan“, sagte Northvolt-Finanzchef Alexander Hartmann der Nachrichtenagentur Reuters. „Wir wollen immer sicherstellen, dass wir Zugang zu den Märkten haben.“

Northvolt-Fabrik in Heide: Wichtiger Meilenstein für Herbst erwartet

Northvolt steht in den nächsten Monaten und Jahren vor der Herausforderung, die Produktion in vier Batteriefabriken gleichzeitig hochzufahren. Hinter jeder davon stehen Milliardeninvestitionen und damit große finanzielle Risiken. Momentan betreibt das Unternehmen ein Batteriewerk im schwedischen Skellefteå in der Nähe des nördlichen Polarkreises, ein zweites Werk in Polen für das Geschäft mit Energiespeichern ist gerade im Anlauf.

Northvolt-Chef Carlsson (l.) mit Bundeswirtschaftsminister Habeck in Schweden

Notifizierungsverfahren für Deutschlands nächste Batteriefabrik ist gestartet.

(Foto: dpa)

Im Mai hatte Northvolt zudem angekündigt, seine schon länger in Rede stehende Fabrik im schleswig-holsteinischen Heide zu bauen. Dafür müssen die hierzu ausgelobten Subventionen aber noch von der EU-Kommission genehmigt werden. Danach sieht es aktuell aus. Wie eine mit dem Vorgang vertraute Person dem Handelsblatt berichtete, hat das Notifizierungsverfahren bereits gestartet und soll zum Herbst hin abgeschlossen sein. Neben der endgültigen Baugenehmigung ist dieser formale Schritt die wichtigste Voraussetzung, damit das Werk in Heide gebaut werden kann.

Parallel sucht Northvolt weiter nach einem Produktionsstandort in Nordamerika. Laut Insidern dürfte das Unternehmen noch in diesem Jahr bekannt geben, eine Zellfabrik in Kanada zu errichten. Dort dürfte das Unternehmen von Milliardensubventionen profitieren. Zuletzt hatte VW für den Bau einer Gigafactory in Ontario Förderzusagen in Höhe von fast neun Milliarden Euro von der kanadischen Regierung erhalten.

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