Hamburg als Paradies für Steuerhinterzieher

Cum-Ex

Sie haben in verschiedenen Rollen mit dem HSH-Steuerskandal zu tun: Wolfgang Kubicki (FDP), Erster Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) und Ex-Bankchef Stefan Ermisch (v.l.).

(Foto: imago (2))

Düsseldorf Ein bisher geheim gehaltener Untersuchungsbericht der Kanzlei Clifford Chance nährt Zweifel an der Ernsthaftigkeit der Staatsanwaltschaft Hamburg im Kampf gegen Steuerhinterzieher. Im November will der Parlamentarische Untersuchungsausschuss in der Hansestadt beginnen, die Cum-Ex-Geschäfte der HSH Nordbank zu prüfen. Die ehemalige Landesbank wurde 2018 privatisiert und firmiert heute als Hamburg Commercial Bank (HCoB). Ihre Cum-Ex-Altlasten wurden nie aufgeklärt.

Nach Informationen des Handelsblattes liegt dem Untersuchungsausschuss ein 450-seitiges Gutachten mit dem Projektnamen „Saturn“ vor. „Der Bericht zeigt sehr genau, wie die HSH Nordbank Cum-Ex-Geschäfte gemacht hat“, sagt Norbert Hackbusch, der für die Linken im Untersuchungsausschuss sitzt. „Es ist rätselhaft, warum die Staatsanwaltschaft Hamburg keine Ermittlungen eingeleitet hat.“

Der prominente Hamburger Strafrechtsanwalt Gerhard Strate formuliert schärfer: „Es ist unglaublich, dass es in dieser Sache nie ein Verfahren gab. Die gänzliche Tatenlosigkeit der Staatsanwaltschaft Hamburg in diesem Fall dürfte den Tatbestand der Strafvereitelung im Amt erfüllen.“

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