Facebook-Konzern Meta wächst wieder schneller

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Der Facebook-Konzern kann mit seinen Quartalszahlen die Anleger überzeugen.

(Foto: Reuters)

Das Werbegeschäft beim Facebook-Konzern Meta kommt wieder deutlich in Schwung. Der Umsatz wuchs im vergangenen Quartal um elf Prozent auf knapp 32 Milliarden Dollar (28,8 Mrd Euro). Der Gewinn stieg um 16 Prozent auf rund 7,8 Milliarden Dollar, wie Meta nach US-Börsenschluss am Mittwoch mitteilte.

Damit ist Meta wieder in Richtung des gewohnten Wachstums unterwegs. Im vergangenen Jahr hatten Konjunktursorgen nach Russlands Angriff auf die Ukraine den Online-Werbemarkt gebremst. Das traf auch den Facebook-Konzern: Der Umsatz schrumpfte in drei Quartalen in Folge. Der Trend kehrte sich erst zu Beginn dieses Jahres um, allerdings noch mit einem mageren Umsatzplus von drei Prozent im ersten Vierteljahr.

Für das laufende Vierteljahr stellte Meta 32 bis 34,5 Milliarden Dollar Umsatz in Aussicht und übertraf damit die durchschnittlichen Erwartungen von Analysten. Es wäre auch ein deutliches Plus im Vergleich zu den 27,7 Milliarden Dollar aus dem Vorjahresquartal. Anleger ließen die Aktie im nachbörslichen Handel zeitweise um rund fünf Prozent steigen.

Meta erwartet allerdings auch steigende Ausgaben in diesem und im kommenden Jahr. Als Gründe nannte der Konzern Kosten für Rechtsstreitigkeiten und Investitionen in Infrastruktur, die im Wettlauf um die Führung bei der Entwicklung Künstlicher Intelligenz im Technologiesektor als entscheidend gelten.

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„Wir sehen weiterhin ein starkes Engagement bei unseren Apps und wir haben die aufregendsten Pläne, die ich seit langem gesehen habe“, sagte Meta-Chef Mark Zuckerberg. Er verwies auf das KI-Sprachprogramm Llama 2, den Twitter-Konkurrenten Threads, Reels, den Start des Spiels Quest 3 im Herbst sowie weitere KI-Anwendungen.

Erst vor einigen Wochen hatte Meta mit der Vorstellung des „Twitter-Killers“ Threads für Furore gesorgt. Der Kurznachrichtendienst knackte binnen Tagen die Marke von 100 Millionen Nutzern. Shanna Strauss-Frank, Börsenexpertin bei der Investmentgesellschaft Freedom Finance, bezweifelte allerdings, dass dies Meta einen nachhaltigen Schub verleihen kann. „Threads muss zuerst ein greifbares Wachstum und Rentabilität nachweisen können.“ Dem Datenanbieter Sensor Tower zufolge sinkt die Verweildauer der Nutzer bereits. Bei Twitter, der mittlerweile X heißt, sei seit dem Start von Threads Anfang des Monats keine Änderung des Verhaltens zu beobachten.

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Das Wachstum der Nutzerzahlen geht unterdessen weiter. Facebook kam zuletzt auf 2,064 Milliarden täglich aktive Nutzer – nach 2,037 Milliarden vor drei Monaten. Auf mindestens eine App des Konzerns greifen 3,07 Milliarden Nutzer zurück. Im ersten Quartal waren es noch 50 Millionen weniger.

Meta leistet sich weiter hohe Kosten für den Plan von Zuckerberg, eine virtuelle Welt als nächste Computer-Plattform zu etablieren. Für dieses sogenannte Metaverse entwickelt der Konzern Brillen zur Anzeige virtueller Realität. Im vergangenen Quartal verbuchte die Sparte Reality Labs, in der die Entwicklung gebündelt ist, einen operativen Verlust von gut 3,7 Milliarden Dollar.

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