Explosion in Werk nahe Moskau gemeldet

Polen schickt 2000 weitere Soldaten an die Grenze zu Belarus 

Polen will die Bewachung seiner Grenze zu Belarus mit weiteren 2000 Soldaten verstärken. Das sind doppelt so viele, wie der Grenzschutz angefordert hatte. Die Soldaten würden in den kommenden zwei Wochen an der Grenze eintreffen, sagte Vize-Innenminister Maciej Wasik am Mittwoch der Nachrichtenagentur PAP. Anfang der Woche hatte der Grenzschutz um 1000 weitere Soldaten gebeten. Polen ist ähnlich wie Litauen wegen der Aktivitäten russischer Wagner-Söldner in Belarus besorgt.

Das EU- und Nato-Mitglied Polen hat eine 418 Kilometer lange Grenze zu Belarus. Dort sind nach früheren Angaben bereits 5000 polnische Grenzschützer und 2000 Soldaten eingesetzt. Sie sollen zudem Hilfe von 500 Polizisten bekommen. Polen fürchtet Provokationen, seitdem Truppen der Privatarmee von Söldner-Chef Jewgeni Prigoschin nach einem gescheiterten Aufstand gegen Moskau in Belarus ihr Lager aufgeschlagen haben. Nach Angaben der Führung in Minsk sollen die Wagner-Kämpfer die belarussische Armee schulen.

Polen befindet sich derzeit im Wahlkampfmodus, am 15. Oktober wird ein neues Parlament gewählt. Der ehemalige Kommandeur der Landstreitkräfte, General Waldemar Skrzypczak, warf der nationalkonservativen PiS-Regierung Panikmache vor. „Wir sollten uns der Tatsache bewusst sein, dass sie nicht bei uns einmarschieren werden. Sie haben keine Chance und das wissen sie“, sagte Skrzypczak der Zeitung „Rzeczpospolita“ mit Blick auf die Wagner-Kämpfer. Die Vorstellung, dass einige hundert Wagner-Kämpfer die sogenannte Suwalki-Lücke angreifen würden, sei lachhaft.

Als „Suwalki-Lücke“ bezeichnet die Nato einen Korridor auf polnischem und litauischem Gebiet zwischen Belarus und Kaliningrad. Mit dessen Einnahme könnte Russland die Baltenstaaten von den übrigen Nato-Ländern abschneiden. Benannt ist der Korridor nach dem polnischen Ort Suwalki.


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